Was möchte ich als Mutter, Coach, Teamleaderin und für mich selbst bewirken?

Diese Frage wurde mir im Rahmen einer Blogchallenge gestellt.
Zuerst fand ich die Frage irgendwie blöd. Ist das nicht ein wenig abgedroschen? Überall Bestimmung hier und Bestimmung dort.
Jeder braucht nun irgendeine BESTIMMUNG um weitermachen zu können. Ohne BESTIMMUNG kannst Du nicht erfolgreich werden.

Aber dann hat es doch in mir nachgearbeitet und ich habe mir die Frage gestellt:„Weißt Du denn, was Du bewirken willst?“
Es kamen nur ein paar leere Floskeln, die sich nach außen hin gut anhören, aber irgendwie konnte ich die nicht wirklich spüren. Das ist es nicht.

Aber was ist es dann?

Fangen wir doch mal an ein bisschen zu graben.

 

Die Frage, „Was möchte ich bewirken?“, beginnt in meinen Augen nämlich zuerst mit einer weiteren Frage: „Wer bin ich?“

Wer wissen will, wer ich bin, muss sich mein Umfeld ansehen und woher ich komme.
Ich bin in einer Familie aufgewachsen, in der Familie einen hohen Stellenwert hat. Wir haben viel gemeinsam unternommen und ich war und bin immer viel und gerne mit allen zusammen.
Das umfasst nicht nur meine Eltern und meine Schwester, sondern alle (!) Großeltern, Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen.

Meine Großmütter waren starke Frauen und auch Ihnen ging Familie über alles. Besonders zu der Mutter meiner Mutter, hatte ich ein sehr enges Verhältnis und nach 8 Jahren vermisse ich sie noch immer sehr.
Als Kind habe ich sehr gerne im Wald und auf dem Hof meiner Großeltern gespielt. „Räubern“ in der Natur, durch den Wald streifen, Geheimwege entdecken,… ganz mein Element.

Ich bin eine Frau, die umsetzt und einfach macht. Ich laufe schnell, bin ungeduldig und interessiere mich für die unterschiedlichsten Themen.
Dabei reiße ich Viele nur an und habe daher ein großes, oberflächliches Wissen.
Ich probiere Vieles aus, ziehe es aber selten bis zum Ende durch oder beginne währenddessen schon das Nächste.

Meine Superpower sind Optimismus und meine Lebensfreude. Daraus ziehe ich meine Energie und das lässt mich immer weitermachen.
Egal was passiert – es gibt immer einen Weg und es geht immer irgendwie weiter.

Ich bin davon überzeugt, dass das Leben für mich ist und mir den Weg schon zeigen wird – mit all seinen Hürden und Herausforderungen.

Eine meiner größten Herausforderungen sind die Zweifel an mir selbst.
„Kann ich das? Darf ich das? Bin ich gut genug?…“

 

Meine Eltern waren beide selbständig und erfolgreich mit dem, was sie taten. Dabei haben sie auch immer etwas gewagt und Neues ausprobiert. Ich habe dadurch erlebt, wie aufwendig und zu jeder Tageszeit Selbständigkeit stattfinden kann, aber auch, wieviel Freiheiten und wieviel Flexibilität sie mit sich bringen kann.
Meine Mutter konnte fast immer zu Hause sein, wenn meine Schwester und ich von der Schule kamen und später hat sie uns auch in ihre Arbeit mit eingebunden.

Mein Vater ist ein absoluter Genussmensch, der es liebt in Gesellschaft und auf Reisen zu sein. Gutes Essen, guter Wein – stehen immer im Zusammenhang mit ihm. Durch ihn waren wir viel unterwegs und auf Reisen. Im Wohnmobil aber auch „normal“.
Diese Liebe für „es sich gut gehen lassen“ und genießen. Etwas Besonderes aus einem Glas Wein zu machen. Das habe ich von ihm und führt mich zu einem meiner höchsten Werte. Der Lebensfreude.

 

Ich könnte auch noch viel mehr erzählen, denn natürlich gehört zu mir noch viel mehr, aber die obere Beschreibung führt zu meinen Werten und diese führen evtl. zu dem, was ich bewirken möchte.

Neben der Lebensfreude gehören die folgenden Punkte zu meinen höchsten Werten:

Familie

Optimismus

Vertrauen

Anerkennung/Wertschätzung

Offenheit

 

 

 

 

Mit Blick auf diese Werte, werde ich nun drei Lebensbereiche betrachten, in denen ich etwas bewirken möchte.
Meine Familie, Mein Berufsleben und mein Selbst (Ich sein)

 

Familie:

Innerhalb meiner Familie möchte ich als Fels wirken. Immer da! Verlässlich, direkt, klar.

Ich wünsche mir, dass meine Kinder erfahren, wie zuverlässig, ehrlich und liebevoll Familie ist. Hier dürfen sie so sein, wie sie sind.
In der Familie werden sie immer geliebt für ihr Sein und nicht für ihr Tun.

Sie sollen Familie als geschützten Raum erleben. Dort erfahren Sie Kritik wie Anerkennung und Wertschätzung. Ehrlich, direkt aber immer liebevoll.

Ich möchte bewirken, dass unsere Kinder in ihrer Kindheit ein Urvertrauen in sich und das Leben aufbauen. Sie sollen wissen, dass sie ein Geschenk für die Welt (nicht nur für mich) sind und sie fast alles erreichen können, wenn sie es nur fest genug wollen.
Außerdem will ich bewirken, dass sie erfahren, was sie selbst für sich und ihre Bedürfnisse und Wünsche tun können.
Zum einen, dass diese wichtig sind und dass Sie es selbst in der Hand haben, wie und ob diese umgesetzt werden.

Unsere Kinder dürfen spüren und erleben, wie schön das Leben sein kann, aber auch, dass es seine Schattenseiten hat. Darauf werde ich sie vorbereiten, indem sie lernen, Zuversicht und Vertrauen ins Leben und sich zu haben und zu wissen, dass es immer einen Weg gibt, wenn man danach sucht.

Zuletzt will ich bewirken, dass sie in den kleinen Dingen Freude und Glück erkennen können, um so immer einen großen Vorrat an beiden Gefühlen in der Tasche zu haben.

 

Berufsleben:

Zuversicht, Optimismus, Freude und Leichtigkeit sind in meinen Augen wesentliche Bestandteile eines glücklichen Lebens.

Diese verlieren wir aber oft, weil wir von der Last der Aufgaben in unserem Alltag, ob privat oder im Beruf, erdrückt werden.
Diese Last sind meist hohe Erwartungen an uns selbst und, was meist noch toxischer ist, die vermeintlichen Erwartungen, die wir glauben andere Menschen haben sie an uns.

Ich möchte bewirken, dass Menschen durch ihr Tun und Sein, Freude und Leichtigkeit in ihrem Leben empfinden.
Dafür müssen sie sich wieder selbst erkennen und für sich und ihre Bedürfnisse einstehen.
Sie dürfen sich erlauben, einen hohen Anspruch ans Leben zu haben und sich nicht mit “Passt schon!“zufriedengeben zu müssen.

Dafür ist es notwendig, sich und sein aktuelles Tun immer wieder in Frage zu stellen, sobald man feststellt, dass man nicht zufrieden ist.
„Welcher Lebensbereich stimmt mich aktuell unzufrieden? Ist es mein Privatleben, mein Berufsleben oder mein eigenes Selbst?“

Dies selbst zu reflektieren und Antworten bzw. dann auch Lösungen zu finden, ist sehr schwer.
Dabei unterstütze ich die Menschen, die zu mir kommen und begleite sie bei der Umsetzung mancher Veränderungen, die dafür notwendig sind.

Ein wesentlicher Baustein dafür ist in meinen Augen auch zu erfahren, was man selbst alles bewirken kann. Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, dass sie allein es beeinflussen können, wie sich eine Situation für sie verhält. Denn die Bewertung dieser Situation treffen sie für sich und sie können jeder Zeit entscheiden, wie diese ausfällt.

Ich werde für die Frauen, die zu mir kommen, ein Spiegel, ein liebevoller Tritt in den Hintern, eine Begleiterin, ein Coach und eine Chancenbringerin sein.

Selbstermächtigung, Mut, Freude und Leichtigkeit sind dabei meine Stichworte, die mein Tun und Wirken beschreiben.

Die Frauen werden erkennen, wer sie sind, welchen Quatsch sie sich zum Teil dauernd selbst einreden, welche Ausreden sie sich zurechtlegen um ihre Situation vor sich und anderen zu rechtfertigen und wie sie alles selbst in der Hand haben ihre Situation zu verändern.

Ich will dabei im Team wirken und die Power von mutigen und lebensbejahenden Frauen bündeln, um zusammen für uns alle das Leben zu schaffen, wie es sich jede einzelne daraus wünscht.

 

Frau vor Wand, Hebt die Hände zum Piecezeichen, glücklich

Ich sein:

Wie bereits erwähnt sind meine höchsten Werte Familie, Lebensfreude, Optimismus, Anerkennung, Vertrauen und Offenheit.
Wenn diese erfüllt sind, geht es mir gut.

Daher kann ich für mich bewirken, für eine ausgeglichene Erfüllung meiner Werte zu sorgen und sie zu leben.

Familie will ich nicht einfach nur haben. Ich möchte sie erleben und spüren. Das bedeutet Zeit zu haben, was wiederum bedeutet, nicht nur anwesend, sondern präsent zu sein.
Ich brauche aber auch immer wieder Zeit für mich um meine Energiequellen hochzufahren. Das bedeutet für mich freie Zeiteinteilung mit dem, was für mich gerade wichtig ist.
Freunde treffen, essen gehen, lesen, schreiben, …

Lange habe ich gedacht, dass ich die Anerkennung immer nur von anderen Menschen bekommen muss. Das ist auch wichtig für mich, denn es bestätigt mich in meinem Tun und motiviert mich weiterzumachen. Gleichzeitig macht es mich aber auch abhängig.
Das wichtigste, was ich daher für mich bewirken kann ist, dass ich mir die Anerkennung und Wertschätzung, für mich als Mensch in all meinem Tun und Sein selbst gebe!
Es muss von mir kommen und ich muss es in mir spüren!

Wenn ich eines für mich selbst bewirken will, dann ist es, dass ich mich im Spiegel ansehen kann und aus tiefster Überzeugung sage:

„Susanne, Du bist genau richtig mit dem was Du bist und tust!“

(Ich denke es ist selbsterklärend, dass ich natürlich nicht immer alles richtig mache und auch mal falsch liege. Aber hier geht es um mich als Person im Ganzen und davon sollte ich überzeugt sein.)

 

Ich möchte als ausgeglichenes Selbst wirken, denn dann bin ich für meine Familie der erwähnte Fels und die zuverlässige Begleiterin für meine Kundinnen und Teampartnerinnen.

 

Was möchte ich bewirken?
Was soll bleiben, wenn ich irgendwann einmal nicht mehr da bin?

 

Beides sind eigentlich so große Fragen, die ich immer jemand anderem zugeschrieben hätte.
Sie gebühren großen Künstlern, wie Dichtern, Malern oder Musikern.
Politiker oder Autoren können so eine Frage einfach beantworten, aber ich?

Beim Schreiben dieses Artikels ist mir jedoch bewusst geworden, dass dieses Wirken nicht immer nur etwas ganz Großes, Weltverbesserndes sein muss.

Jeder Mensch bewirkt etwas in seinem Leben und hinterlässt seine Spuren.

Wenn es Spuren in den  Herzen der Menschen sind, die ich in meinem Leben getroffen habe, und diese mit einem Lächeln an mich denken, dann habe ich doch vollkommen gewirkt.

 

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tu was Du liebst

Ja, denke ich mir. Das klingt plausibel. Warum sollte ich auch etwas tun, das ich nicht liebe?

Wobei lieben irgendwie seltsam klingt in diesem Zusammenhang.

Vielleicht gucke ich erst einmal nach etwas, das ich gerne tue.

 

Ich setzte mich also an meinen Schreibtisch und überlegte, was ich gerne tue und vielleicht sogar liebe, zu tun.

 

Folgende Sammlung kam dabei heraus:

  • Ausschlafen
  • Essen gehen
  • Reisen
  • Mit meinen Kindern kuscheln
  • Lachen
  • Mit meiner Oma spazieren gehen
  • Mit Freunden treffen,
  • mit meiner Familie Karten spielen
  • Mit Freundinnen telefonieren
  • Shoppen
  • Joggen gehen (bei gutem Wetter und wenn ich gut drauf bin)
  • Baden in der Wanne
  • Im Meer Schwimmen
  • „Meinen Senf dazugeben“
  • Blumen gießen
  • Lesen
  • Neue Leute kennenlernen
  • Gute Gespräche führen

 

Diese Liste sah zunächst super aus. Aber dann kam die große Frage: und aus welchem dieser Punkte lässt sich denn nun eine Tätigkeit ableiten?

Das sind doch alles Hobbys?

Gut, zu „meinen Senf dazugeben“ passt der Job einer Beraterin und beraten kann ich sehr gut. Aber in dem Sinn, wie ich Berater in meinem bisherigen Berufsleben kennengelernt habe, möchte ich das eigentlich nicht sein.

 

Dann ist mir plötzlich etwas aufgefallen.

All diese Dinge, ergeben zusammen mein WARUM.

 

Aber muss ein WARUM nicht größer sein?

Sollten da nicht Punkte wie z.B. das Klima retten, Menschen ein besseres Leben bereiten, Tierschutz, alten Menschen einen liebevollen Lebensabend bescheren, Kindern eine bessere Zukunft aufzeigen, usw. stehen?

 

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um mir zu erlauben keine Weltverbesserin sein zu wollen.
Wenn mein Tun so einen Effekt hat, ist das natürlich großartig. Ich würde niemals etwas tun, das sich auf irgendetwas oder irgendjemanden negativ auswirken kann.

Aber mein innerster Antrieb, mein WARUM, ist es nicht. Tut mir leid!

 

Was ich tue, soll mir die Möglichkeit bieten, die oben genannten Punkte umzusetzen.

So sieht für mich ein erfülltes Leben aus.
Und das nicht erst mit 65 oder später!!!

 

Es geht also gar nicht unbedingt darum, dass ich aus diesen Dingen meine Passion herausfinde, sondern dass ich etwas finde, was mich das, was ich gerne tue und liebe, häufiger realisieren lässt.

 

Jetzt wirst Du dich fragen, was das genau bedeutet, oder?

Denn all diese Punkte, kann ich ja jetzt bereits tun und tue ich auch.

 

Aber mein Ziel ist es, dass ich es deutlich mehr und immer, wenn ich darauf Lust habe umsetzen kann.

Diese Dinge sollen den Großteil meines Alltags bestimmen.

 

Ich möchte die Freiheit haben, entscheiden zu können und entsprechend umzusetzen.

 

Und weißt Du, was das Tolle an diesem Warum ist?
Es ist eben nicht „die Welt zu einem besseren Planeten zu machen“.

Denn dieses WARUM wäre viel zu groß.
Es würde mich erdrücken, weil ich immer die Frage in meinem Kopf hätte: „Wie soll ich das nur schaffen?“

Es würde dazu führen, dass ich mich demotiviert und unzufrieden fühle, weil ich mein WARUM nicht erreichen kann.

 

Aber ohne WARUM fehlt die Motivation gesteckte Ziele zu erreichen.

 

Mein Visionboard ist daher gefüllt mit Träumen und Wünschen, die zwar groß, aber nicht unerreichbar sind.
Denn Träume sind auch Meilensteine im Leben, aus denen nach ihrer Erfüllung neue entstehen und die dann langsam größer werden.

Wir leveln uns quasi hoch im Land der Traumtänzer. :-)

 

Ich kann sehr groß träumen, aber wenn der Traum zu groß ist, taucht sofort der Zweifel in mir auf, dass das eh niemals eintreten wird und schwupps bin ich in der falschen Energie.

So kann man keine Ziele erreichen. Niemals!

 

Das ist wie mit zu hoch gesteckten Zielen.
Sie verhindern, dass wir überhaupt anfangen und dadurch unsere Ziele nie erreichen werden.

 

Also:

Was machst Du gerne?

Wovon wünschst Du Dir mehr im Leben?

Wie soll Dein Leben in fünf Jahren aussehen?

 

Nimm Dir Zeit für diese Fragen und schreibe alles auf, was spontan in Deinem Kopf dazu auftaucht. Wirklich alles!!!

Versuche den Punkten auf Deiner Liste keine Bewertung zu geben. Sie gehören alle zu Dir!

Vermutlich wird darauf auch nichts stehen, was nicht schon einmal ein Mensch vor Dir erreicht hat.

 

Im nächsten Schritt kannst Du versuchen diese Dinge zu visualisieren.
Die Macht von Bildern ist ungemein groß!
Unterschätze nicht, was es mit Dir macht, wenn Du jeden Tag die Bilder Deiner Vision vor Augen hast.

Jedes Mal, wenn Du darauf blickst, wirst Du lächeln und beginnen Dich in sie hineinzuversetzen.
Der Wunsch, dass dieses Bild irgendwann Deine Realität ist, wird dauerpräsent sein und dadurch machst Du Dich automatisch auf den Weg.

 

Damit kommen wir zum 3. Schritt:

Überlege Dir, was Du tun musst, um die einzelnen Punkte aus deiner Vision zu erreichen.

 

Was brauchst Du dafür?

Welche Person(en) ist/sind involviert?

Was muss sich in Deinem aktuellen Leben dafür verändern?

 

Stelle Dir ganz viele Fragen. So arbeitest Du Dich Stück für Stück voran und kommst der Realisierung immer näher.

Es wird seine Zeit brauchen. Vermutlich!

Je nachdem wie stark Dein Warum und Dein Wille, die dafür gesteckten Ziele zu erreichen, sind, wirst Du dranbleiben und immer weiter gehen.

 

Egal was, egal wie – entscheidend ist, dass Du anfängst und ins Tun kommst!

 

Sonst ist es wie mit dem Mann, der täglich in die Kirche ging und die Heilige Maria anbetete:
„Bitte, bitte, mach, dass ich in der Lotterie gewinne!“
Irgendwann wurde es der Heiligen Maria zu bunt und sie sagte zu dem Mann:

„Bitte, bitte, geh und kaufe Dir ein Los!“ (aus dem Film “Eat, Pray, Love“)

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

 

Deep Talk – warum es wichtig ist, tiefer gehende Fragen zu stellen

 

Im vergangenen Jahr sind viele wundervolle Dinge passiert, für die ich unglaublich dankbar bin und die mich mit Freude erfüllen.

Besonders eines ist mir beim Rückblick auf das Jahr 2022 aufgefallen:
Es waren mal wieder die Menschen, die für mich den Unterschied gemacht haben.

Ich habe neue Bekanntschaften gemacht, aus denen in kurzer Zeit Freunde wurden.
Durch sie wurde ich inspiriert und persönlich berührt.
Zudem durfte ich unglaublich viel Wertschätzung und Anerkennung erfahren und ganz viel Freude und Optimismus – egal wie schwer die Zeiten sind.

Sich Neuem gegenüber zu öffnen hat mich in meinem Leben bisher immer weitergebracht. Ich bin schon immer offen und freundlich auf andere Menschen zugegangen.
Aber seit meiner neuen Tätigkeit erlebe ich eine andere Wertigkeit im Kontakt mit Anderen.
Ich lerne noch offener und vor allem interessierter zu sein.

 

Frage: Hast Du eine gute Freundin oder guten Freund schon einmal nach ihren Träumen gefragt und wo sie im Leben noch hinmöchte?

 

Mir ist aufgefallen, dass ich in den meisten Gesprächen mit langjährigen Freundinnen oft eher an der Oberfläche bleibe. Es werden die üblichen Themen besprochen, aber so richtig tief geht es selten bzw. ist keine Zeit dafür.

Überhaupt ist es mittlerweile so, dass ich nicht mehr so viel mit meinen Freundinnen quatsche, weil wir uns selten sehen und zum Telefonieren am Abend kaum eine von uns noch Lust hat. Alle sind platt vom Tag.
Wenn man sich dann irgendwann sieht oder hört, muss man sich erst auf den neuesten Stand bringen und berichtet in der Regel von den Alltagsthemen.

Durch Statusmeldungen, Storys und WhatsApp meinen wir auf dem neuesten Stand zu sein, aber davon sind wir weit entfernt.

Ja, wir wissen, dass die Freundin gerade mit der Familie im Zoo war und in der Woche vorher hatte sie ein Abendessen beim Spanier mit ihrem Mann.
Was wir nicht sehen, ist, dass sie sich seit Wochen mit ihrem Mann streitet, weil er zu wenig Zeit hat und dass sie sich ihr Leben irgendwie anders vorgestellt hat.

Wir erfahren dadurch nicht, dass sie schon länger mit dem Gedanken spielt, ein Café aufzumachen, sich das aber nicht traut – weil utopisch, Hirngespinst, Traumtänzerei…

Solche Träume erfahren wir nur, wenn wir uns wirklich Zeit nehmen und dann Fragen stellen, die in die Tiefe gehen.

So erkennen wir, zu welchen Menschen sich unsere Freunde entwickelt haben. Welche Bedürfnisse und Wünsche sie haben. Wie sie die Welt sehen und wer sie gerne wären, wenn alles möglich ist.

 

Daher möchte ich heute die Frage stellen:
Interessieren wir uns wirklich für die Anderen oder lieben wir es eher über uns und die eigenen Probleme zu sprechen?

Die Frage scheint provokativ, aber denke einmal darüber nach: gehst Du mit Deinen Fragen wirklich in die Tiefe oder wird alles nur kurz angerissen?

Ich gebe Dir mal ein Beispiel was ich meine:
„Wie läuft es im Job?“
„Och, nicht so toll. Und bei Dir?“
„Bei mir ist soweit alles ok. Gerade passiert nicht so viel…“

 

Du könntest stattdessen aber auch darauf einsteigen und z.B. fragen:
„Warum hast Du Dich damals eigentlich für diesen Job entschieden? Was hat Dich daran gereizt?“

und

„Hast Du schon mal darüber nachgedacht, was Du viel lieber tun würdest?
Wo möchtest Du denn z.B. in 5 Jahren gerne sein? Wie sieht Dein Leben dann aus?“

Mir ist überraschend aufgefallen, dass ich über die Menschen, die ich in diesem Jahr kennengelernt habe, bereits mehr erfahren habe, als über Freunde, die ich mein Leben lang kenne.
Ich glaube sie zu kennen, aber wen kenne ich denn da?

Ich kenne das Mädchen oder den Jungen, die sie zu Schul- oder Studienzeiten waren.
Aber wer sind sie jetzt? Welche Ängste, Sorgen, Freuden und Tagträume haben sie heute?
Diese Menschen sind mir schon so vertraut, wir haben eine gemeinsame Vergangenheit.
Aber auch hier darf es ab und an eine „Auffrischung“ der wirklich wichtigen Themen geben.

Wem, wenn nicht unseren engsten Freunden wollen wir unsere wahren Träume, Bedürfnisse, Ängste und Vorbehalte sagen?
Dazu muss ich jedoch auch das Gefühl haben, dass das Interesse und die Aufmerksamkeit dafür da sind.

 

Meine Anregung ist daher – treffe Dich mit einer Freundin und stelle ihr dieses Mal folgenden Fragen:

– Hast Du noch Träume und wenn ja, welche sind das?
– Hast Du sie schon einmal versucht anzugehen?
– Nein – warum nicht?
– Ja – was ist daraus geworden?

Ich habe das im Dezember gemacht und das Gespräch mit meiner Freundin ist unglaublich spannend und wertvoll für uns Beide geworden.

Go deep!

 

Wir Menschen sind Beziehungswesen.
Diese Beziehungen werden über Sprach- und Textnachrichten nicht gepflegt. Sie sind eine Notlösung, aber niemals Ersatz für ein gutes Gespräch und eine Umarmung.

Denk nur an die vielen Mißverständnisse, die durch Textnachrichten und Seitenlange E-Mails entstehen.
Ein kurzer Anruf, eine gemeinsame Tasse Kaffee und ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns glücklicher fühlen. Die Angelegenheit ist schnell geklärt.
Niemand muss auf Antworten warten oder spekulieren, wie die Nachricht gemeint sein könnte.

Natürlich kann so etwas auch via Textnachricht funktionieren, aber in einem persönlichen Gespräch kann man es viel schneller noch drehen und gegensteuern, weil man die Reaktion des anderen sofort mitbekommt.

Menschen haben unglaublich viel Redebedarf und wir alle freuen uns, wenn wir gehört und in unseren Bedürfnissen, Träumen, Ängsten und Sorgen ernst genommen werden.
Eine gute Freundin/ ein guter Freund kann so manche Coaching Sitzung ersetzen, wenn sie einfach nur da ist, zuhört und einen in den Arm nimmt.
Dafür muss sie jedoch die eigenen Bedürfnisse und Themen für diesen Moment zurückstecken.

 

Ich habe mich durch das Schreiben dieses Textes selbst hinterfragt und überlegt, wann ich meinen Freundinnen zuletzt tiefer gehende Fragen gestellt habe. Leider musste ich feststellen, dass es viel zu lange her ist. Natürlich ist das auch dem Umstand geschuldet, dass wir uns sehr selten live sehen und selbst dann bleibt für uns oft zu wenig Zeit.

Ich möchte das dringend ändern.
Damit ändere ich nicht nur etwas in der Beziehung zwischen uns, sondern womöglich auch etwas in deren anderen Beziehungen, indem sie dieses Verhalten eventuell duplizieren und wiederum bei anderen anwenden.

 

Trendforscher sprechen schon eine ganze Weile davon, dass Menschen sich wieder nach mehr Verbindung untereinander sehnen.
Denn wie bereits gesagt sind Homeoffice, Sprachnachrichten, Treffen via Zoom & Co. immer nur eine Ergänzung.
Diese Optionen können kein Ersatz für eine „wahrhaftige“ Begegnung sein.

 

Lasst uns gemeinsam tiefer gehen und dadurch noch mehr Interesse und Aufmerksamkeit den Menschen schenken, die uns viel wert sind.
Sie sind es wert, das Kostbarste, das wir besitzen in sie zu investieren – unsere Zeit!

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Gute Bedingungen

 

Liebe Leserin, 

Wie verbringst Du den Dezember? 

Auf Social Media lese ich gerade sehr oft Kommentare von Frauen, die mit Ihrer Kraft am Ende sind. Alles ist zu viel. Das Jahr bzw. die letzten beiden Jahre haben ihre Spuren hinterlassen.
Viele mussten sich zwischen Familie und Job aufreiben, kamen kaum ihrer Arbeit hinterher und Verschnaufspausen gab es viel zu wenig. 

Nun also noch der Jahresabschluss, der bei Vielen auch wieder eher einem Marathon gleicht, als der besinnlichen Weihnachtszeit von der so viele sprechen. 

Ich habe mich gefragt, warum das eigentlich so ist? 

Weshalb ist es jedes Jahr dasselbe, jede beschwert sich darüber und trotzdem machen alle Jahr für Jahr mit? 

Was verursacht Dir den meisten Stress? 

Ich glaube, das sind wir selbst.

Wir verzichten ja sogar auf Geschenke, weil wir doch eh schon alles haben und nichts brauchen.
Aber mal ehrlich. Wer kauft heut zu Tage denn noch was, weil er es braucht?

Selbst unsere Kinder brauchen eigentlich nichts! Die Kinderzimmer sind alle voll.
Trotzdem sind alle total aufgeregt und es wäre eine riesengroße Enttäuschung, wenn Weihnachten „klein“ ausfällt.

Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich auch total über Geschenke!
Und zwar nicht nur über die, die ich verschenke sondern auch über die, die ich selbst bekomme.
Es ist so schön, an Heilig Abend, wenn die Kinder ihre Bescherung hatten und das Essen überstanden ist, wir uns dann gemütlich zusammensetzen und Erwachsenen Bescherung machen.

Da bin ich ganz Kind und freue mich sehr, wenn ich auspacken darf und mein Mann dann beweist, dass er ab und zu doch zugehört hat… ;-) 

Warum wollen wir Mamis immer auf alles verzichten?

Weshalb kaufe ich den Kindern ständig was Neues und laufe selbst noch mit der 10 Jahre alten Jacke rum, die ich nicht mehr sehen kann?

Aus welchem Grund organisieren wir jeden Tag Verabredungen und Hobbys für die Kids und für uns selbst reicht es, wenn überhaupt, für den Online Kurs am Abend zwischen Esstisch und Wäschetrockner?

Warum gehen wir mit den Kids von einem Spezialisten (Logopäde, Ergo- und/oder Physiotherapeut, Ostheopat,…) zum anderen und verkneifen uns selbst Hilfe von außen anzunehmen, wenn uns alles über den Kopf wächst?

„Das schaff ich schon irgendwie!“
„Dafür hole ich mir doch jetzt keine Unterstützung.“
„Was kann sie mir schon sagen, das ich nicht selbst weiß?“

Würden alle Frauen es wirklich so gut wissen und alles selbst schaffen, wären viele von Ihnen nicht im Dauerstress und dadurch unzufrieden und ungeduldig. 

Dann würden sie ihre Bedürfnisse ernst nehmen!
Sie stünden für sie an erster Stelle und würden sehr darauf achten, dass sie im Einklang mit ihnen sind.

Damit sie die beste Mutter, die beste Partnerin und die beste Freundin sein können, die ihre Lieben verdient haben. 

Wenn Du Dich gerade ein wenig ertappt fühlst, darf ich Dir eines sagen:
Du weißt das alles!
Dafür braucht es diesen Blog Artikel nicht. 

Trotzdem hörst Du bestimmt wieder Deine innere Stimme Sätze wie folgenden sagen: „Ach, dafür hab ich jetzt einfach keine Zeit.“ oder „Das mache ich ein anderes Mal. Jetzt ist was anderes wichtiger.“ 

Ich kenne das nur zu gut!

Trotzdem weiß ich, dass mich das nicht zufrieden macht.
Immer dann, wenn ich nicht auf meine Bedürfnisse achte, holt es mich irgendwann ein. Oft kann ich das dann gar nicht greifen. Ich bin einfach unausgeglichen und pampe meine Kinder und meinen Mann ständig an. 

Würde ich mir die Zeit nehmen um zu überlegen, was ich brauche, damit es mir in stressigen Zeiten trotzdem gutgeht, wäre für alle ganz viel gewonnen. 

Denn es braucht meistens nicht gleich ein Wellnesswochenende, um uns runterzubringen.
Kleine, tägliche Auszeiten, freie Zeiträume in denen Du etwas für Dich planen kannst, sind ausreichend.
Dann darfst Du allerdings nicht wieder etwas für andere organisieren, sondern nutzt diese Zeit für Dich! Für ein kleines Schläfchen, eine Meditation, Sport, ein Hobby, etc. Was auch immer Dir guttut. 

Das geht immer und ist für jeden drin!

Aber nur, wenn Du es zur Priorität machst.

Gib Deiner inneren Kritikerin einen Tritt und fordere sie auf, lieber für Dich zu sorgen anstatt Dir ständig ein schlechtes Gewissen einzureden! 

Ich habe gerade ein wunderbares Interview von Veit Lindau mit André Stern gehört.
André Stern ist Experte für den Umgang mit Kindern und er sagt:
„Das Beste, was wir unseren Kindern schenken können, sind gute Bedingungen in Hinsicht von Verbundenheit und Vertrauen in sie. Wir haben Angst, dass unsere Kinder in materiell unsichere Bedingungen geraten. Viel schlimmer sind aber emotional arme Bedingungen.“ 

Was ich damit sagen will: wenn wir Mütter nicht in unserer Kraft sind, können wir unseren Kindern keine emotionale Stabilität bieten. Wir vermitteln ihnen, dass sie stören, dass wir keine Zeit haben uns um ihre Belange zu kümmern. 

Hinzu kommt, dass ich damit meinen Kindern, was Selbstwert betrifft, kein gutes Vorbild bin.
Ich zeige Ihnen, dass Stress normal ist und man sich und seine Bedürfnisse immer eher hinten anstellt.

Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich zeige meinen Kindern sehr wohl, dass sie nicht alleine auf der Welt sind und sie in einer Gemeinschaft leben in der jeder auf den anderen Rücksicht nimmt.
Das bedeutet aber nicht, dass sie sich dabei selbst vergessen müssen. Sie können der Gesellschaft, ihrer Familie und Freunden keine große Hilfe sein, wenn sie am Ende mit ihrer Kraft sind. 

Das können sie auch nicht, wenn der Kalender und der Kopf vollgestopft sind, mit vermeintlichen Verpflichtungen. 

Was bin ich oft genervt, weil ich noch schnell etwas fertig machen will, mein Sohn aber so gern  Lego mit mir bauen will.
Ich hatte doch den ganzen Vormittag Zeit. Die Kids sind eh bis Nachmittag in der Betreuung. Kann ich Ihnen dann nicht die paar Stunden, bis sie ins Bett gehen, meine volle Aufmerksamkeit schenken, wenn sie sie einfordern? 

Ja, das kann ich.
Aber nur, wenn ich mich organisiert und um mich gekümmert habe.
Wenn klar ist, dass ich am Abend noch Zeit haben werde, etwas nachzuholen, was ich am Vormittag nicht geschafft habe. Oder wenn ich weiß, dass ich am Abend Zeit für mich haben werde um mich zu entspannen oder mit Freundinnen zu treffen. 

Du meinst das schreibt sich so einfach? 

Ja, das tut es! Letztendlich ist alles eine Entscheidung! Darauf läuft es hinaus.
Wir kommen immer mit weniger aus, als wir denken. 

Aber dabei spreche ich nicht von der Zeit für uns und unsere Lieben!

Viele finden immer zig Ausreden, weshalb das Eine nicht geht oder das Andere notwendig ist.
Mag ja sein. Aber ist das wirklich so? 

Geht es überhaupt nicht anders und ist es den Preis wert, den Du dafür zahlst?
Sind es die Augenringe, die Magenprobleme, die schlechte Haut, die permanente Müdigkeit, das gereizt sein, Atemprobleme, Unzufriedenheit, fehlende Partnermomente, etc. wert?

Meiner Meinung nach nicht! 

Denn ich weiß, dass es auch anders geht. 

Aber die Antworten finden sich selten alleine.
Denn dafür müsstest Du Dir ja Zeit nehmen…

Nun bin ich Dir hoffentlich nicht allzu sehr auf die Füße getreten. Daher biete ich Dir an, mir zu schreiben, wenn Du Dich angesprochen fühlst und all das nicht mehr willst.

Du kannst Dein Familienleben wieder genießen und sogar etwas Ruhe und Entspannung dabei finden. Versprochen! 

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Glück – Warum wir radikal ehrlich mit uns sein müssen

Mein Anspruch ans Leben ist glücklich zu sein!

Wobei Glück für jeden etwas anderes bedeutet.

Nie zuvor waren mir meine Werte Familie, Heimat, Freiheit & Unabhängigkeit so bewusst. Ich habe z.B. erst in den letzten drei Monaten bewusst realisiert, dass auch Ruhe mir ein ganz großes Bedürfnis ist.

Witziger Weise könnte man sagen, dass sie sich sogar ein wenig widersprechen. Denn wer Familie hat, ist nur bedingt frei und unabhängig und hat auch ziemlich wenig Ruhe.

Aber jede Lebenslage kann an die jeweiligen Werte und Bedürfnisse angepasst werden.
Der erste Schritt dazu ist, sich darüber bewusst zu werden und dann zu fragen:
„Wie wird es möglich?“

Das schönste Learning für mich, seit ich mich auf den Prozess „Ich-sein“ eingelassen habe, ist, dass ich mir selbst eine wunderbare Gesellschaft sein kann.Laute Selbstgespräche (ein richtig tolles Tool, aber ich achte immer sehr darauf, dass mich niemand dabei sieht) haben mir sehr viel Klarheit gebracht und ich konnte ganz viele negative Geschichten, die ich mir oft selbst erzählt habe, auflösen.

Indem ich mir immer wieder Inseln der Ruhe bzw. Zeit für mich schaffe, sorge ich dafür, dass meine Kreativität wieder besser fließt. Dadurch bin ich auch sehr viel entspannter mit meiner Familie.

Wie schon gesagt, ist das Ganze ein Prozess und ich übe mich gerade sehr in Geduld (was überhaupt nicht meine Stärke ist). Natürlich passiert nun ganz vieles auf einmal, was mich total “wuschig“ macht und gleichzeitig finde ich es unglaublich spannend.

Ich möchte Dich ganz herzlich dazu auffordern, Dir ebenfalls einmal Zeit zu nehmen um Dir bewusst Gedanken über Deinen Status Quo zu machen.

Bist Du glücklich?

Je nachdem, wie Deine Antwort ausfällt, kannst Du Dich behutsam auf den Weg machen und in die Analyse gehen. Auch bei einem „Ja“!
Es geht darum, das eigene Leben bewusst unter die Lupe zu nehmen um dann herauszufinden, warum etwas so ist wie es ist.

Aber bitte sei radikal ehrlich zu Dir.
Ein „Ich muss ja dankbar sein für mein Leben. Anderen geht es viel schlechter.“ oder „Im Großen und Ganzen bin ich schon glücklich. Das wäre Klagen auf hohem Niveau.“ ist wie sich in die eigene Tasche zu lügen.

Es gibt immer irgendwo jemanden, dem es schlechter geht.
Überall wirst Du Menschen finden, die weniger haben, eine noch schlechtere Kindheit hatten, in einer noch größeren Ehekrise stecken oder noch kränker sind.

Aber kann das Dein Maßstab sein?

Willst Du Dich deshalb mit einer Situation, die Dich nicht glücklich macht, zufriedengeben?

Ist das Dein Anspruch ans Leben mit dem Du die nächsten 10, 15, 20 Jahre weiter durchs Leben gehst und Dich damit beruhigst, dass es anderen noch mieser geht?


Bitte mach Dir folgendes klar: Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich!

Jetzt könnte man eine Debatte um Syrien, den Welthunger und andere Tragödien auf dieser Erde anfangen. Dass sich diese Menschen, die Situation bestimmt nicht ausgesucht haben und somit auch nicht dafür verantwortlich sind.
Aber 1. bringt Dich diese Diskussion keinen mm weiter oder ändert etwas an Deiner Situation und
2. natürlich sind sie das nicht! Aber es gibt auch dort Menschen, die sich nicht davon unterkriegen lassen und in jeder noch so besch.. Situation Wege und Lösungen für sich suchen.

Hierzu gibt es sehr interessante Literatur z.B. von dem Psychologen Viktor Frankl, der mehrere Konzentrationslager, unter anderem in Auschwitz, überlebt hat.
Er sagt, dass die persönliche Einstellung zu einer Situation entscheidet, ob man das Leid an oder in ihr überwinden kann.
(Buchempfehlung: „Trotzdem Ja zum Leben sagen“, Viktor Frankl – Der Link führt zu Buch7 und ist mit keinerlei Provision verbunden)

Ich habe diesen oberen Satz bzgl. der Eigenverantwortung schon oft geschrieben und werde nicht müde, ihn weiterhin zu betonen.

Du kannst Dich jede Sekunde neu entscheiden.

Sei Dir darüber bewusst, dass Dir Deine Welt das widerspiegelt, wie Du sie siehst.

Dieser Blick ist aus Deinen persönlichen Prägungen und Erfahrungen entstanden.
Außerdem kennst Du bestimmt das Phänomen, dass man immer das sieht, worauf der Fokus momentan gerichtet ist.

Aber Du kannst jetzt, während Du das liest, entscheiden, dass Du etwas verändern möchtest.
Du kannst die Welt mit neuen Augen betrachten und genau daran ab sofort arbeiten.


Glück, so ebenfalls Viktor Frankl, soll, darf und kann niemals das Ziel sein, sondern nur das Ergebnis!

Über diesen Satz musste ich erst einmal nachdenken aber dann war mir klar, dass es genauso ist.
Wie schon geschrieben, ist Glück nicht gleich Glück und für jeden bedeutet es etwas anderes. Es gibt das große wie das kleine Glück, aber es ist immer und auch in erster Linie ein Zustand.

Was bedeutet für Dich dieser Zustand Glück?

Spür mal in Dich rein, schließe Deine Augen und denke an einen Moment, in dem Du richtig glücklich warst.
Wie hat sich das angefühlt?
Wo hast Du es in Deinem Körper gespürt?
Wer war bei Dir?
Wo warst Du?
Welche Umstände haben dieses Gefühl ausgelöst?
Welches Bedürfnis, welcher Deiner Werte wurde damit erfüllt?

Sammle gedanklich so viele glückliche Momente wie möglich und schreibe Dir auf, durch was sie ausgelöst wurden und was genau für Dich dahintersteht?

Glück ist nicht einfach nur z.B. das neue Eigenheim.
Es ist das Bedürfnis nach Sicherheit, nach Heimat und Familie, nach Liebe, Freiheit, uvm.

Das Ganze hat sehr viel mit dem Ankommen bei sich selbst zu tun.
Leider ist das der schwierige Part dabei. Denn vielen Menschen ist gar nicht mehr bewusst, wer sie wirklich sind.

Wer bist Du, wenn niemand hinsieht?

Was ist für Dich wichtig und muss in Deinem Leben sein, damit es Dir gut geht?

Lass uns gemeinsam auf eine kleine Reise gehen und Deine Vision vom Glück kreieren.
Diese Reise gehst Du in Gedanken und bezieht alles ein, was zu Dir und Deinem Leben gehört.

Deine gesamte Persönlichkeit, mit all ihren Umständen und Beziehungen und natürlich auch materielle Wünsche und Dein Berufswunsch bzw. der Wunsch wie Du tätig sein willst.

Schließe bitte erneut Deine Augen und stell Dir Dein Leben vor, wie es wäre, wenn alles möglich ist.
Was siehst Du?
Wo bist Du?
Welche Menschen sind in Deinem Leben?
Wie fühlst Du Dich?
Mit welchen Gedanken stehst Du am Morgen auf, mit welchen gehst Du abends ins Bett?

Ich höre schon die ersten, die sich innerlich sagen: „Das ist doch Traumtänzerei!
So ein Blödsinn. Es kann und wird nie alles möglich sein.“

Vielleicht magst Du damit recht haben. Aber kannst Du Dir dabei zu 100% sicher sein?

Wird all das, was Du Dir für Dein glückliches Leben wünscht, für Dich niemals möglich sein?
Wenn Du Dich jetzt zurückziehst, wird dieser Gedanke wahr.
Dann wird das Alles tatsächlich nicht möglich sein.

Du kannst aber auch neugierig weiter gehen und Dir jedes Detail Deiner Vision ansehen.
Frage Dich, wie wird es möglich? Was braucht es dafür? Wer kann mir helfen?

Manchmal sind in der Tat Wünsche dabei, die sich überhaupt nicht oder nur sehr schwer realisieren lassen.

Dann kannst Du Dir eine andere Frage stellen:
„Welches Gefühl oder Bedürfnis steckt hinter dem Wunsch?
Wie möchte ich mich fühlen, wenn ich das erreicht habe oder besitze?

Vielleicht kannst Du dieses Gefühl auch anders erreichen. Letztendlich geht es nämlich nie wirklich um irgendwelche materiellen Dinge im Außen.
Es geht um das, was wir erreichen wollen, wenn wir es haben.

Du kennst bestimmt den Satz: „Wenn ich das habe, dann…!“
oder
„Wenn ich das erreicht habe, dann…!“

Aber was ist denn dann?

Dann bist Du frei?
Dann bist Du glücklich?
Dann bist Du entspannt?
Dann bist Du zufrieden?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du all diese Gefühlszustände auch heute bereits erreichen kannst (oder vielleicht sogar schon erreicht hast), wenn Du weißt, wer Du, unbeeinflusst von anderen Bewertungen und Meinungen, bist und was für Dein glückliches Leben wirklich brauchst.

Eins noch!
Für Deine Vision vom “zukünftigen Ich“ braucht es keinen richtigen Zeitpunkt.
Dieser ist immer JETZT!

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Ich sein

 

Diesen März ist etwas Besonderes mit mir passiert.

Ausgelöst durch ein Gespräch sind Krusten aufgebrochen, die ich ziemlich tief in mir verborgen habe.
Ich habe endlich zugelassen, genauer hinzusehen und mir Fragen zu stellen, die ich nicht gerne hören wollte.

Vermutlich wunderst Du Dich jetzt, wie das sein kann, wo ich doch sonst so reflektiert und „geklärt“ wirke.
Das bin ich auch! Trotzdem gibt es natürlich auch bei bzw. in mir Themen, die ich mir noch ansehen darf und die geheilt werden wollen.

 

Wie und mit was, will ich mich in Zukunft zeigen?

 

Dieser Artikel wird sehr ehrlich und offen. Mir ist jedoch in den letzten Wochen sehr klar geworden, dass ich nur noch mit Themen rausgehen werde, die aus meinem Herzen kommen und mir wirklich entsprechen. Versteh mich bitte nicht falsch – es war ja nicht so, dass ich bisher unehrlich in meinen Artikeln war. Aber es ist an der Zeit mehr in die Tiefe zu gehen bzw. noch mehr nur noch das zu bringen, was für mich gerade dran ist und mir gerade in meinem Kopf so herumspukt.

Ich will mich gerade nicht positionieren!

Es gibt bei mir nämlich nicht nur Mutteralltag und Mindset. Ich bin auch nicht „nur“ Coach, sondern vielmehr sehe ich mich auch als Weggefährtin, Mentorin und Beraterin.

Mir geistern gesellschaftspolitische Fragen durch den Kopf und ich liebe es in spirituelle Themen einzutauchen und mich davon tragen zu lassen. Ich möchte gerne Freude und Genuss mit Dir teilen und ganz besonders liegt mir am Herzen Dich mitzuziehen, wenn es darum geht positiv auf die Welt zu blicken und für Dein Leben den höchsten Anspruch anzusetzen, den Du für Dich hast.

Dafür verpasse ich Dir gerne liebevolle Tritte in Deinen Hintern… 😉
Ganz ehrlich: mir geht das Gejammer über irgendwelche Umstände und Leute, die nicht so sind oder funktionieren, wie wir es gerne hätten, auf den Keks.

Dabei ist es vollkommen ok, wenn man mal verzweifelt, wütend ist und einfach nur den Kopf unter die Bettdecke stecken will. Aber dann ist es auch wieder gut!
Denn irgendwann fängt es an unter der Decke zu müffeln. Es wird warm und die Luft ist verbraucht.

Also: Decke hoch und frische Luft!

Du, ich, wir alle – wir haben jeden Moment die Wahl zu entscheiden, wie wir uns fühlen wollen. Ich kann erkennen, dass es mir nicht gut geht und dass ich diesen Zustand auf Dauer nicht akzeptieren möchte.
Es ist nur dieses eine Leben, das ich habe. Und das soll, wenn irgendwie möglich, so sein, wie ich es mir wünsche.

Ich klammere in meinen Ausführungen psychisch erkrankte Menschen aus! Für diese Menschen gelten meist andere Bedingungen.

 

Meine wichtigste Aufgabe

 

Ich habe mich und mein Leben Anfang März mal kurz komplett in Frage gestellt.
Kennst Du dieses Gefühl, dass Dich etwas nach unten drückt?
Wie ein schwerer Stein, der auf dem Brustkorb liegt und Dich nicht hochkommen lässt?

Mir war klar, dass es meine wichtigste Aufgabe zurzeit ist, diesen Stein von mir zu rollen.

Dazu gehörte, dass ich mit schonungsloser Ehrlichkeit auf meine Lebensbereiche blicken musste.
All die lähmenden Sätze, die ich mir sage, mussten hinterfragt werden.

Ich gebe Dir ein paar Beispiele für solche Sätze und vielleicht kommen sie Dir ja sogar bekannt vor:
„Das darfst Du nicht.“
„Du bist nicht gut genug.“
„Wenn ich das hätte, dann…“
„Das ist halt so.“
„Ich habe keine Zeit.“
„Das macht man nicht.“
„Was denken dann die anderen?“

Ist das denn überhaupt wahr, was ich mich da immer wieder frage?

Sobald ich anfing, die Sätze weiter zu hinterfragen und Gegenbeispiele finden konnte, wurden sie immer kleiner und kleiner. Manche waren zwar wahr, aber gar nicht schlimm.
Es lag nur an der Bewertung, die ich ihnen oder dem damit einhergehenden Umstand gegeben hatte.
Diese Bewertung war aber wiederum totaler Quatsch oder auch reine Spekulation.

Ein zentrales Thema für mich ist meine Identität.
Wer bin ich wirklich, wirklich?
Also hinter all den Rollen, die man einnimmt und hinter allen Fassaden, die man ab und zu aufbaut, um vor anderen zu glänzen oder einfach anders dazustehen.

Wer bist Du dann?

Ich habe mich immer wieder gefragt: „Wer bist Du, Susanne, wenn niemand hinsieht?“

Es war wirklich interessant welche Antworten alles aus mir herauskamen und was am allerschönsten für mich war: Ich habe einen wundervollen Menschen erkannt, den ich echt sehr gerne mag. 💛

Wenn ich mir meine Werte ansehe, dann stehe ich für Ehrlichkeit, Bodenständigkeit, Kreativität, Freiheit, Loyalität, Enthusiasmus, Freude, Genuss, Aufgeschlossenheit, Neugier, Machen,Vielfältigkeit, Fortschritt, Optimismus, positives Denken, Toleranz, Liebe, Heimat und Familie.

Die zuletzt genannten sind meine Top 3!

Das alles bekommst Du bei mir und doch habe ich den Punkt Ehrlichkeit noch einmal für mich beleuchtet.

Bin ich denn eigentlich immer ehrlich?
Ganz klar: nein!
Wobei es hier zu unterscheiden gilt, ob man lügt oder einfach Dinge verschweigt bzw. bewusst zurückhält.
Letzteres würde ich mir zuordnen, denn lügen kann ich nicht.
Das merkt man mir immer sofort an.

In meinen Augen ist es auch ok, wenn man nicht immer alles preisgibt und dadurch ein anderes Bild von sich abliefert. Dies dienst als eine Art Schutzmechanismus, den wir haben und manches geht ja schließlich auch niemanden etwas an.
Wichtig ist jedoch, dann ehrlich zu sich selbst zu sein und für sich diesen Punkt anzusehen.

 

Ins Fühlen kommen

 

So ist mir auch bewusst geworden, dass ich wieder in meine Heimat ziehen möchte.
So schön Hamburg ist und so sehr ich es ebenfalls hier liebe. Ich bin einfach sehr mit meiner Heimat und meiner dort lebenden Familie verbunden. Wenn ich dort bin, atme ich durch.

Klar fand ich es schick in der Großstadt zu leben, aber ich bin nun mal eine waschechte Fränkin und die bin ich gern!
Ich weiß, dass ich dort in meiner Kraft bin und die Tatsache, dass ich mich in elf Jahren nicht eindeutig für einen Wohnort entscheiden konnte, zeigt mir, dass ich meine Wahl im Inneren schon längst getroffen hatte.

Überhaupt habe ich in den letzten Wochen eines noch einmal verdeutlicht gesehen und gelernt:
die wichtigsten Entscheidungen treffe ich aus meinem Bauch und meiner Intuition heraus.
Ich kann mir viele rationale Gründe vorsagen, warum das eine gut und das andere weniger gut ist. Wenn ich ins Fühlen komme, weiß ich genau, was richtig ist.

Aber genau hier liegt die Schwierigkeit – wie kommt man ins Fühlen?

Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten und jeder muss das finden, was zu ihm passt.
Meditation, Atemarbeit oder Bewegung.

Für mich ist es das Tanzen und das “Zur Ruhe kommen“, ohne Ablenkung zu sein.
Ich habe z.B. auch gelernt, dass ich ganz viel Zeit für mich alleine brauche, um Dinge entstehen lassen zu können.

Das ist natürlich nicht ganz einfach, besonders in der aktuellen Zeit, aber da ich das nun sicher weiß, kann ich mich nach diversen Möglichkeiten umsehen, diese Bedürfnisse zu erfüllen.

 

I go first

 

Achtung: Triggerwarnung! 😉

Das „Märtyrer“ Verhalten von manchen Frauen kann ich nur schwer nachvollziehen.
Es ist in meinen Augen sogar regelrecht egoistisch.
Denn es geschieht unter dem Deckmantel des sich Aufopferns für die Anderen („Zum Wohle aller, nur nicht meines“). Was dadurch jedoch entsteht, ist Unzufriedenheit, Unausgeglichenheit und Frust, der sich wo entlädt? Genau! Im Umfeld (meist der Familie)!
Allen anderen wird ein schlechtes Gefühl vermittelt und den Frauen selbst, geht es dadurch auch nicht wirklich besser.

Sich selbst an die erste Stelle zu setzen, ist daher überhaupt nicht egoistisch. Es ist wichtig!

Nur dann, wenn ich mich in meinen Werten und Bedürfnissen gesehen und erfüllt fühle, kann ich mich zufrieden und entspannt um das Glück meiner Liebsten kümmern.

Was Du dann weniger bekommst, ist die Aufmerksamkeit aus Deinem Umfeld, weil es Dir so schlecht geht.

Dafür bekommst Du etwas viel Wertvolleres, das Dich nicht abhängig von anderen macht – das Gefühl von Selbstwirksamkeit!
Verbunden mit dem Wissen, dass Du Dir selbst jeder Zeit Aufmerksamkeit und Liebe schenken kannst.

Klar ist, dass in einer Familie nicht eine Person immer alle Bedürfnisse (sofort) erfüllt bekommen kann, ohne auf die anderen Rücksicht zu nehmen. Das funktioniert in diesem System nicht und dasselbe gilt auch für eine Partnerschaft. Aber jedes Mitglied kann seine Bedürfnisse für sich erkennen und einfordern und gemeinsam mit den anderen überlegen, wie sie erfüllt werden.
Alleine diese Wertschätzung macht einen großen Unterschied.
Sie signalisiert Liebe, Rücksicht, Verständnis, Vertrauen und Sicherheit. So sorgen wir für ein ausgeglichenes und glückliches Familienleben.

 

Negative Gefühle

 

Ein großes Learning für mich war außerdem der Umgang mit meinen negativen Gefühlen.
Ich habe viel Wut, Aggression und auch Trauer in mir. Jedoch liegt darauf eine sehr schlechte Bewertung, weshalb ich sie immer unterdrücke.

Bei Trauer weine ich z.B. immer nur kurz an und dann heißt es wieder „stark sein“.
Wut, empfinde ich als schlecht und deshalb gebe ich ihr keinen Raum.
Das ist aber überhaupt nicht gut, denn Wut staut sich auf.
Sie zeigt sich erst in Unzufriedenheit und entlädt sich irgendwann in Aggressivität.

Dabei ist Wut ein richtig guter Motor.
Durch Wut entstehen neue Möglichkeiten und Wege.
Sie motiviert und bewegt in Richtung Veränderung. Wut zuzulassen ist demnach überhaupt nichts Schlimmes, sondern ein Gefühl, das wie Freude und Liebe zu jedem Menschen gehört.

Daher sehe ich mir meine Wut jetzt an und gehe durch das Gefühl, anstatt es zu blockieren.
Es ist ok, dass sie da ist und es ist ok sie zu fühlen.

Was für mich gut funktioniert sind Selbstgespräche.
Ja richtig! Selbstgespräche sind nicht nur etwas für senile und alleinstehende Menschen.

Wer eine gute Beziehung mit sich selbst führen möchte, muss auch mit sich selbst sprechen und sich selbst zuhören können.
Ich kann Dir nur empfehlen es mal auszuprobieren.
Natürlich mache ich das auch nur, wenn sonst keiner in der Nähe ist. Aber dann tut das richtig gut!
Dabei kann ich auch meine Wut und meinen Frust loswerden. Ich schimpfe einfach vor mich hin, führe Diskurse mit mir selbst und am Ende komme ich zu recht passablen Ergebnissen. 😊

Hoffentlich hältst Du mich jetzt nicht für komplett irre. Wobei ich dazu einfach nur sagen kann: probiere es aus und mach Deine eigenen Erfahrungen. Dein Herz und Dein Bauch werden Dir immer sagen, ob Du richtig bist.

 

Es grüßt Dich von Herzen

Deine Susanne

Mein wirklich schönes Jahr 2020

Ich habe noch nie einen Jahresrückblick geschrieben, aber dieses Jahr verdient einen.
2020 hat sich so dermaßen anders entwickelt, wie es nur geht.

Für mich hatte dieses Jahr so viele wunderschöne Erlebnisse parat, dass ich Dir davon erzählen möchte.

Auch wenn für viele Menschen in diesem Jahr die Schatten länger waren, gab es auch viele Lichtmomente. Denn Beide, Schatten und Licht, sind fest mit einander verbunden.

Im Januar hatte ich große Pläne, was ich für mein Coaching Business alles erreichen möchte.
Ich entschied mich einen Online Kurs zu gestalten, in dem ich Frauen dabei unterstütze einen Veränderungswunsch umzusetzen. Mein Ziel war es, damit mehr Frauen zu erreichen als im 1:1 Coaching und eine zusätzliche Möglichkeit der Weiterentwicklung anbieten zu können. Bei der Erstellung des Kurses holte ich mir Unterstützung und entwickelte ihn im Rahmen des Programms SOMBA-KICKSTART von Sigrun.

Es hat so viel Freude gemacht diesen Kurs zu erstellen und ich war begeistert, 24 Frauen als Teilnehmerinnen gewinnen zu können. Leider lies es die sich zuspitzende Situation mit Corona nicht zu, dass wir gemeinsam den Kurs beenden konnten. Die meisten Frauen mussten sich sortieren und den Haushalt mit Kind und Schule zu Hause organisieren. Für mich war es dennoch eine ganz tolle Lernerfahrung, deren Ergebnisse ich in einen neuen Kurs 2021 einbeziehen werde.

Ein besonderes Highlight in diesem Jahr, war für mich das Treffen meines früheren besten Freundes nach 8 Jahren Funkstille. Ich hatte mir im Jahr zuvor ein Herz gefasst, meinen gekränkten Stolz überwunden und ihn angerufen. Es war so schön, sich nach dieser langen Zeit wieder zu sehen und 2021 wird es hoffentlich ebenfalls wieder möglich sein.

Auch wenn es seltsam klingt, aber 2020 war für uns auch ein Jahr mit wunderschönen Reisen.

In den Frühjahresferien ging es nach 7 Jahren das erste Mal wieder in den Skiurlaub.
Ich hatte es so vermisst!
Mit meinen Eltern und meiner Schwester sind wir 20 Jahre lang auf dieselbe Alm gefahren und dort musste es nun auch mit meiner Familie hingehen. Egal wie lange ich nicht mehr da war, ich fühle mich dort immer wie zu Hause.
Nach dem Skifahren fuhren die Kinder und ich nicht mehr zurück nach Hamburg, sondern blieben direkt bei meinen Eltern. Meine Schwester blieb ebenfalls mit ihrer Familie.
Wir verbrachten wunderschöne Wochen und bekamen von Corona und dem Lock Down ziemlich wenig mit.
Einmal mehr lernten wir, wie schön es sein kann, wenn alle geliebten Menschen zusammen sind und dabei auch aufeinander Rücksicht nehmen.
Die Kinder lieben es – je mehr Leute umso besser.
Wir bauten Hütten, ritten auf Hexenbesen durch den Wald, erkundeten alte Gräben, teilten uns für den Unterricht im Home Schooling auf, bastelten, malten, kochten gemeinsam, spielten Karten, besuchten die Urgroß -Oma im Pflegeheim (wir winkten ihr von Schiebetür zu Schiebetür zu), spielten Fußball, gingen spazieren und führten viele Gespräche.

Es war eine richtig tolle Zeit und ich bin meinen Eltern sehr dankbar, dass sie uns diese Möglichkeit geschaffen hatten.

Im Mai wollte ich eigentlich mit einer Freundin zusammen zu einem Seminar von Tony Robbins fliegen, dem Motivationscoach Nr.1 seit 30 Jahren. Aber da dieses nicht stattfinden konnte, machten wir uns ein tolles, langes Wochenende mit beiden Familien an der Ostsee.

Die Sommerferien verbrachte ich komplett im Süden.
Zwei Wochen Zelten in Slowenien waren so erholsam und Corona-konform, wie man es sich nur vorstellen kann. Selten waren ein Campingplatz und seine Sanitäranlagen so sauber.
Die restlichen Ferien waren wir wieder bei meinen Eltern und meiner Schwester. Wir besuchten einen Dinopark, verbrachten ganze Tage an Badeseen und machten Radtouren zu sämtlichen Eisdielen in der Umgebung.

Im Herbst machte ich an einem gemütlichen Mädelswochenende meine erste Wattwanderung und lies mir neue Energie von der frischen Nordseeluft “einpusten“.

In den Herbstferien war Apfelernte angesagt. Mit dem Trekker ging es auf die Obstbaumwiese meiner Mama in ihrem Heimatort und die Kinder hatten ganz viel Spaß beim “Kullerfässchen“ Spiel den Hang runter ab ins Feld.

 

2020 war für mich besonders ein Jahr der Familie.

Ich habe schon lange nicht mehr so viel Zeit mit meinen Eltern und meiner Schwester verbracht, wie in diesem Jahr.
Aber auch allgemein habe ich sehr viel Zeit mit meinen Kindern verbracht und ich bin dankbar für den Rat meiner Mutter, mein Business zurückzustellen. So war es mir möglich die Zeit auch genießen zu können, ohne ständig Druck und schlechtes Gewissen zu verspüren. Wer weiß, ob ich nochmal die Gelegenheit bekomme, so viel Zeit mit ihnen zu verbringen. Es geht alles so schnell vorbei. Ich klinge wie eine alte Frau, wenn ich sage: „Die Zeit vergeht wie im Flug.“ Aber ich empfinde es, besonders mit Blick auf die Kinder, genau so.

 

2020 war für mich auch ein Jahr des Neudenkens und neu Erschaffens.

Imke, eine Kollegin aus der Coaching Ausbildung hatte mich gefragt, ob ich mit ihr an einem neuen Projekt arbeiten möchte. Wir hatten so viele tolle Termine, in denen wir neue Ideen kreierten und Coaching Prozesse entwickelten. Egal, was nun daraus entstehen wird – die Stunden mit Imke waren für mich ein großer Gewinn, in denen ich u.a. mal wieder auch viel über mich selbst lernen durfte.

Es kehrte für mich außerdem viel mehr Ruhe und Sicherheit in meine Entscheidung zur Selbstständigkeit ein.
Auch wenn es noch immer nicht so läuft, wie ich mir das gedacht hatte, werde ich immer klarer und sicherer, dass dies mein Weg und aufgeben keine Option ist.
Mein „Warum“ wird mir immer bewusster und ein neues Coaching Programm mit dem Schwerpunkt „Beziehung“ ist im Entstehen.
Ich habe viel über Vertrauen in mich selbst gelernt. Aber auch dem Prozess zu vertrauen und immer weiter zu gehen. „Trust the process!“ war der Leitspruch aus dem Online Kurs im Frühjahr und genau daran, werde ich mich weiter halten.

 

In diesem Jahr waren Angst und Sorge für viele Menschen vorherrschende Gefühle.
Ich bin sehr dankbar, dass das bei mir nicht der Fall war und ist.
Dies hat weder etwas damit zu tun wie viel oder wenig ich in diesem Jahr verdient habe, noch ob ich oder irgendjemand aus meinem Umfeld krank wurde.
Ich habe bereits gelernt wie es ist, wenn man mit einer furchtbaren Krankheit konfrontiert wird und das Gefühl hat, dass es einen den Boden unter den Füßen wegzieht.
Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass in jeder noch so furchtbaren Situation eine Lehre und Chance steckt. Es ist nie einfach nur Schicksal.
Entscheidend ist, was wir der Situation erlauben mit uns machen zu können, bzw. was wir daraus dann machen.

Mein Lieblingsspruch aus diesem Jahr stammt von Tony Robbins, dessen Seminar ich dann immerhin noch virtuell miterleben durfte.

„Where focus goes, Energy flows!”

Diesen Satz kannst Du auf alles verwenden, das Dich gerade umtreibt.
Welcher Sache schenkst Du gerade die meiste Aufmerksamkeit? Wohin fließt Deine Energie?

Wer seinen Fokus den ganzen Tag auf Krankheit, Ansteckungsgefahr, persönliche Krise etc. ausrichtet, wird genau das bekommen. Denn dort steckt all seine Energie.

Kennst Du die Geschichte von „Jim Knopf und der Scheinriese“?
Jim und Lukas waren in der Wüste und sahen plötzlich einen gewaltigen Schatten. Es musste ein Riese sein, der bis zu den Wolken reichte. Jim hatte furchtbare Angst. Je näher sie jedoch dem vermeintlichen Riesen kamen umso kleiner wurde er, bis sie am Ende vor einem winzigen Männchen standen.
Manches scheint größer, als es in Wirklichkeit ist. Besonders wenn es angeleuchtet wird.
Worauf richtest Du Dein Licht?

2020 war wirklich sehr überraschend.
Aber hat es uns nicht u.a. auch genau das gebracht, was wir gebraucht haben?
Mehr Bewusstsein, Nachhaltigkeit, Nähe, allein sein, Rückzug, Ruhe, Fokussierung, Tiefe, Dankbarkeit, Bewegung, frische Luft, Freiheiten, Flexibilität, Familie, Zweisamkeit, aufs Wesentliche besinnen, Freundschaften vertiefen/ auffrischen, Nachbarschaftshilfe, kreative Ideen und Lösungen, …?

Ich werde meine Energie weiter auf meine Wünsche und Ziele ausrichten und bin sehr gespannt was 2021 für uns bereithält.

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

 

P.S. beim Korrekturlesen ist meinem Mann aufgefallen, dass er kaum Erwähnung findet. Tatsächlich haben wir beide in diesem Jahr zu wenig Zeit zusammen verbracht. Er musste viel arbeiten und ich war viel mit den Kindern unterwegs. Dies ist auf jeden Fall ein wichtiger Vorsatz für das kommende Jahr – mehr Zweisamkeit als Paar!

Alltag – Weniger Hustle oder warum jeder Tag besonders ist.

„Lebe jeden Tag als wäre es Dein letzter!“


Dieser Spruch wird sehr häufig bemüht, wenn es darum geht, dass man sein Leben achtsamer führen soll. Die meisten Menschen hetzen durch ihren Tag und bekommen gar nicht mit, was um sie herum an schönen Dingen alles passiert oder sich zeigt.

Wir haben den Sinn fürs „Langsam sein“ verloren.

Unsere Zeit ist so schnell geworden, dass es sich seltsam anfühlt, wenn man dazwischen einmal stehenbleibt.
E-Mail, Smart Phones, etc. tragen alle dazu bei, dass wir Dauerbeschallt und Dauerpräsent sind. Immer erreichbar, Immer verfügbar, immer leistungsbereit und das auch noch gleichzeitig auf mehreren Kanälen.

Man könnte es auch effektiv und multifunktional nennen.
Oder aber auch einfach nur anstrengend und stressig.

Irgendwie ist es aber so normal geworden. Kaum einer macht sich darüber Gedanken – das passiert meist erst dann, wenn etwas vorfällt, das einen zum anhalten zwingt.

 

Seit einigen Jahren stehe ich nicht mehr 10 Stunden am Tag einem Arbeitgeber zur Verfügung.
Tatsächlich arbeite ich durchschnittlich nicht einmal 5 Stunden am Tag, sondern kümmere mich u.a. auch viel um mich, die Kinder und unser Familienleben.

Ich kann nicht sagen, dass ich immer zufrieden bin, was die Job Seite angeht.

Sie ist nicht erfolgreich im Sinne von erfolgreich, wie die Arbeitswelt und sehr viele meiner Mitmenschen es bezeichnen. Es bringt zu wenig Geld, sichert mir keine Rente und meine frühere Karriere habe ich einfach so über den Haufen geworfen.

Ab und zu packt es mich dann und eine Welle der Sorge und Vorwürfe bricht über mir zusammen.
Aber zurück in den Hustle eines Angestellten Jobs?
Zurück in die Abhängigkeit von Zeitvorgaben und Launen anderer?
Nein! No way!

Ich schwanke zwischen „Ich will Geld ausgeben und konsumieren!“, wie ich es früher täglich ausführlich betrieben habe, und „Ich genieße die Zeit für mich und die Kids und stecke dafür materiell zurück.“.
Dieser Satz klingt natürlich total super und aufopfernd lebensbejahend und irgendwie auch sehr nach Instagram & Co.

Wie gesagt, ich fühle den nicht immer, aber ich fühle, dass er für mich tatsächlich richtig ist.

Auch wenn ich mich gleichzeitig immer wieder glaube rechtfertigen zu müssen und mich selbst unter Druck setze, weil ich zu wenig Geld nach Hause bringe, mich von meinem Mann abhängig mache, Altersarmut droht und was einem sonst noch alles von außen rangetragen wird.

 

Aber was wollte ich denn nun eigentlich schreiben?

Ich bin der Meinung, dass wir uns von Sätzen wie „Lebe jeden Tag als wäre es Dein letzter!“ nicht unter Druck setzen lassen dürfen.

Was ist denn für Dich ein perfekter Tag?
Kann ein perfekter Tag nicht auch ein Tag aus dem Alltag einer Mutter sein. Einer Familie?
Oder einfach eines ganz normalen Human Being?

Irgendwie dachte ich immer, solche Tage können nur Stars oder Millionäre haben.

Sie, so meine Vorstellung, leben jeden Tag alles, was wir uns nur am Sonntag gönnen – oder im Urlaub.

Aber mittlerweile glaube ich das nicht mehr.
Niemand kann und niemand will das? Jedenfalls nicht auf Dauer.

Dieser Satz bezieht sich auf die Achtsamkeit und darauf, dass wir uns wieder besinnen und ab und zu innehalten sollen.
Frage Dich dann, was diesen Tag gerade gut macht.
Was habe ich heute bereits Schönes gesehen?
Wen habe ich getroffen?
Wer oder was hat mich bereichert?
Worüber habe ich mich gefreut?

Besonders in Momenten, in denen wir traurig oder unzufrieden sind, helfen uns solche Fragen, um uns aus diesem Tief wieder herauszuholen.

Unser Alltag muss kein Spa–Tag am Meer sein, an dem wir wundervolles Essen genießen mit einem Mann, der uns jeden Wunsch von den Lippen abliest und Kindern, die friedlich spielen und uns mit ihrem herzlichen Lachen erfreuen.
Das wäre total gruselig! (Täglich zumindest)

Auf was soll ich mich denn dann noch freuen? Muss es nicht einen Unterschied geben zu „normalen“ Tagen und Tagen, an denen wir uns etwas aus der Reihe gönnen?


Jeder Tag birgt etwas Besonderes! Wir ärgern und freuen uns, wir lachen und weinen, wir leben!

 
Es ist unsere Entscheidung, was wir daraus machen und wie wir die Welt sehen.
Jeden Tag aufs Neue.

Der heutige Tag ist zum Glück (hoffentlich) nicht mein letzter und er war nicht besonders im Sinne von außergewöhnlich.

Er war besonders, weil ich ihn gelebt habe.

Leben besteht aus allen Emotionen, allen Wetterlagen und den unterschiedlichsten Menschen.
Ich habe mich heute bereits gelangweilt und geärgert.
Ganz kurz hatte ich Selbstzweifel und ich hatte einen Moment in dem ich richtig gefeiert habe.
Ich habe frische Luft geatmet und war mit mir ganz allein. Die Kinder haben mich umwirbelt, kurz verrückt gemacht und dann wieder mit Liebe erfüllt. Mein Mann hat sich den ganzen Tag nicht gemeldet und mir am Abend die Füße massiert. Meine 96-jährige Oma bereitet sich auf einen Umzug in ihre neue Wohnung vor und ich darf sie darin bestärken und dankbar sein, dass es sie noch immer in meinem Leben gibt.

Das alles ist Alltag! Mein Alltag!

 

Der Tod wird im EKG durch die Null-Linie, einer Geraden ohne Ausschläge angezeigt.
Das Leben durch eine im Zick-Zack verlaufende Linie mit Ausschlägen nach oben und unten.

So sollte jeder Tag sein – so lange bis irgendwann der letzte kommt.
Dann blicke ich auf ein Leben aus Höhen und Tiefen und definitiv nicht aus einer Geraden zurück. Und ich wünsche mir, dass ich dann die Menschen um mich habe, die mich lieben.

Auf den Alltag!

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Wertvolle Arbeit

Was macht in Deinen Augen einen Menschen wertvoll?

Stellt man diese Frage, sind die Antworten meist ziemlich eindeutig und klar.
Menschen werden durch Verhalten wertvoll, das nicht durch das Ego geprägt ist, sondern von Mitgefühl, Empathie, Fürsorge und gegenseitigem Miteinander gekennzeichnet wird.

Materielle Errungenschaften, Macht und Einfluss schaffen keine wertvollen Beziehungen, die unsere menschlichen Bedürfnisse erfüllen.

Trotzdem streben sehr viele Menschen genau nach diesen Errungenschaften und bewerten sich und ihr Umfeld danach.

Wertvoll ist was Wert schafft.

Mit diesem Wert ist der materielle, finanzielle Wert gemeint. Ohne Geld keine Sicherheit und kein anerkennendes Nicken im Umfeld.

Im Streben nach Geld und Karriere, wird meist vergessen, dass diese selten in der eigenen Werte-Pyramide vertreten sind.
In den meisten Top Ten der persönlichen Werte stehen, Liebe, Familie, Dankbarkeit, Ehrlichkeit, u.ä. ganz oben.
Erfolg, Einfluss, Ehrgeiz und Leistung, stehen, wenn überhaupt, deutlich drunter oder außerhalb der Top Ten.

Trotzdem werden Tätigkeiten, bei denen Menschen sich um andere Menschen kümmern und damit unsere Werte bedienen, oft weniger wert eingestuft als z.B. ein Führungsjob in einem Wirtschaftsunternehmen.
Der Wert, der dabei im Vordergrund steht, ist Geld (was eigentlich gar kein Wert ist) aber auch Macht und Einfluss.

Das geschieht meist ganz unbewusst, denn ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen das sofort und wehement abstreiten würden, wenn man sie darauf anspricht.

Jetzt kann man natürlich einwerfen, dass Geld und Macht die Bedürfnisse nach Sicherheit und auch Unabhängigkeit oder Freiheit erfüllen.

Natürlich tun sie das. Aber hier lohnt es sich etwas kritischer hinzusehen.
Meiner Meinung nach verstecken wir uns gerne hinter diesem Argument, um nicht auf gewohnte Bequemlichkeiten und Komfort verzichten zu müssen. Wenn wir ganz genau hinsehen, braucht es nämlich gar nicht so viel Geld um sich sicher zu fühlen.
Wer zu Geld kommt, hat auch immer Angst, dass er es wieder verliert.

Die Grundbedürfnisse müssen befriedigt sein. Rechnungen und Hypotheken bezahlt werden und die Altersvorsorge gesichert sein.
Aber alles darüber hinaus, ist nüchtern betrachtet Luxus.
Corona hat uns gezeigt, wie wenig wir eigentlich brauchen. Plötzlich hinterfragen viele Menschen ihr Konsumverhalten und stellen fest, dass dieses sie gar nicht glücklich gemacht hat. Es hat einiges kompensiert und von Kummer und Unzufriedenheit abgelenkt.
Aber plötzlich haben nicht mehr die Manager den Applaus bekommen, sondern die Pflegekräfte.

Ich habe nichts gegen Geld! Im Gegenteil!
Mir macht es große Freude lecker essen zu gehen, zu reisen und regelmäßig zu shoppen.
Aber ich habe in den letzten Jahren etwas ganz Entscheidendes gelernt.
Es ist nicht das, was mich letzten Endes glücklich macht!
Wenn ich mir jetzt ab und zu etwas gönne, schätze ich es plötzlich viel mehr wert und genieße es, wie ich es früher nie getan habe.

Aber der Punkt auf den ich in diesem Artikel hinaus will, ist ein ganz anderer.

Nach einem Gespräch mit einer Kundin, kam erneut ein Thema hoch, was noch immer sehr verbreitet zu sein scheint.  In der Diskussion um Gleichberechtigung der Frau/Mütter was Job und Karriere angeht, geht es allerdings irgendwie unter:

Mütter wünschen sich mehr Anerkennung und Wertschätzung.
Besonders von ihrem Partner.

Viele haben das Gefühl, dass das was sie tun zu wenig wertgeschätzt und für selbstverständlich angesehen wird.
Dem Partner ist oft gar nicht bewusst, was ihre Partnerin den ganzen Tag alles macht. Vor allem nicht, wo sie ihm alles den Rücken freihält und was nicht vorhanden oder möglich wäre, würde sie sich nicht darum kümmern.

Genauso geht es übrigens auch Menschen, die in Pflegeberufen tätig sind.
Auch hier wurde mir erzählt, wie wenig Wertschätzung man aus dem nahen Umfeld bekommt, obwohl man doch so eine wertvolle Aufgabe erfüllt.

Nachdem mir meine Kundin erzählte, dass sie oft ein schlechtes Gewissen hat, wenn sie mal nichts zu tun hat und sich eine kurze Auszeit gönnt, war mir klar, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht.

Was für eine Wertevorstellung herrscht bitte in unseren Köpfen?
Warum bekommen Frauen ein schlechtes Gewissen, weil sie „nichts tun“, während der Mann doch arbeiten ist.

Wie kann es sein, dass eine Mutter das Gefühl hat, weniger wert zu sein, weil sie ja „nur“ zu Hause ist oder „nur“ in Teilzeit arbeitet?

Ich frage Dich:
Woran machst Du den Wert einer Arbeit fest?
An der Höhe des Verdienstes oder an deren Leistung?
Sind Menschen und deren Tun wertvoller, weil sie damit (mehr) Geld verdienen?
Ist im Umkehrschluss ein Mensch und dessen Tun weniger wert, weil er sich dabei um einen anderen Menschen kümmert?

Sind Mütter und deren Zeit also weniger wert, weil sie nicht oder „nur“ in Teilzeit arbeiten und dadurch weniger Geld verdienen?

Würde das dann auch bedeuten, wenn Du Dich später um Deine/eure Eltern kümmerst, damit sie nicht ins Heim müssen, dass diese Arbeit dann ebenfalls weniger wert ist, als die Deines Partners?

Eigentlich darf man sich die Frage, welche Arbeit mehr Anerkennung verdient, nicht stellen. Denn in meinen Augen hat jegliche Form von Arbeit, Anerkennung verdient!
Unabhängig ob und wie hoch sie bezahlt wird!

Wir reden immer von Gleichberechtigung in Beruf und Familie.
Dabei achten wir viel zu selten darauf, dass Mütter/Väter, die zu Hause sind, um ihre Kinder nicht zum größten Teil fremdbetreuen zu lassen, einen tollen Job leisten und dieselbe Anerkennung verdienen, wie alle anderen.

Leider hat man es geschafft, dass Viele selbst glauben, was sie tun, ist weniger wert.

Warum?

Meistens bedeutet Arbeit, die Karriere und viel Geld bringt, dass man kaum zu Hause ist und dadurch wenig Zeit mit der Familie verbringt. Häufig sind diejenigen gestresst und überlastet. Zu Hause sind sie genervt und brauchen Erholung. Sind also wieder kaum für die Familie da.
Da wundert es nicht, dass Familien sich trennen.
Aber derjenige, der zu Hause ist, sich um alles andere kümmert und dafür sorgt, dass der Laden (die Familie) bestehen bleibt, bekommt gesagt, dass sie/er ja nur zu Hause ist…

Hier geht es nicht um die Frage, ob Frau arbeiten gehen soll oder muss.

Es gibt zig Gründe die dafürsprechen, dass wir Frauen unser eigenes Geld verdienen und für uns sorgen müssen. Genauso gibt es zig Gründe, die dafürsprechen, eine Weile mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, als mit den Kollegen.
In diesem Artikel geht es um Haltung und nicht um die Bewertung von Familienmodellen. Jede Frau darf wählen, was sie für richtig und in ihrer Situation für machbar erachtet.

Mir geht es heute rein um das Wertegefühl, das Müttern vermittelt wird.
Egal wie sehr es in den Medien platziert wird. In der Realität fühlen sich die meisten Frauen in der Rechtfertigungsposition, und dürfen sich noch immer Sätze anhören, wie: „Du arbeitest doch nur Teilzeit.“  Oder „Ich muss mich ausruhen, ich habe den ganzen Tag / die ganze Woche gearbeitet!“

Aber jetzt frage ich Dich direkt: „Was denkst Du selbst über Dich und Deinen Arbeitstag?“

Ich unterstelle, dass viele Mütter selbst denken, dass ihre Tätigkeit weniger wert ist (weil sie ja kein oder weniger Geld verdienen) und sie daher auf ihren Partner Rücksicht nehmen müssen.

Aber ist das nicht ein absoluter (entschuldige) Bullshit?!?!?!?

In den meisten Fällen haben Frau und Mann sich gemeinsam für eine Familie entschieden. Gemeinsam wurde das Familienmodell entschieden und auch wenn es oft von Anfang an klar ist, dass die Frau zu Hause bleibt oder nur noch in Teilzeit arbeitet, habt ihr das so entschieden.
Du hast es entschieden!

Uns stehen mittlerweile alle Möglichkeiten offen und wir können uns je nach finanzieller Lage entscheiden, wie wir Familie handhaben wollen und was uns guttut.

Meiner Meinung nach sind es weniger die schwierigen Umstände, als vielmehr die Haltung die hinter allem Stress und unglücklich sein steckt.

Noch immer wird es einfach als weniger wert erachtet, wenn Frau (und noch schlimmer Mann) entscheidet zu Hause zu bleiben. Auch wenn jeder weiß, dass diese Frau (Mann) dann nicht Kaffee trinkend auf dem Sofa sitzt.
Ich bin ziemlich sicher, dass jede (Haus)-frau (ich bleibe jetzt einfach mal bei der Frau, weil ich nun mal für sie schreibe und das noch immer die Mehrheit ist) um ein Vielfaches mehr arbeitet, als jeder Mann mit top Job!

Hier ein paar Aspekte, mit denen ich meine Behauptung untermauern will:
1.     Männer finden Dinge anstrengend, die Frauen nur ein müdes Lächeln entlocken.
2.     Frauen erledigen mehrere Aufgaben gleichzeitig.
3.     Eine Frau in Teilzeit arbeitet deutlich effektiver, weil sie sich in ihren Teilzeit-Stunden kaum eine Pause gönnt. Ein Vollzeit Beschäftigter hat deutlich mehr Pausen und freie Zeiten. Es gibt eine Studie aus England, die besagt, dass Vollzeit Beschäftigte in 8 Stunden nur 3 Stunden effektiv arbeiten.
4.     Nach dem Job ist vor dem Job.
Am Nachmittag geht es mit vollem Programm weiter.
In der Nacht werden die Termin und To Does der nächsten Tage geplant und gedanklich durchgegangen, während Mann daneben friedlich schläft.
5.     Geschäftsreisen, werden gern als anstrengend verkauft, aber welche Mutter würde sich nicht eine kurze Auszeit mit „vernünftigen“ Gesprächen, Essen gehen, Hotelübernachtung … wünschen?
6.     Männer mit „top Job“ haben in der Regel Assistenten oder Sekretärinnen, die ihnen ein Vielfaches ihrer Arbeit abnehmen.
7.     „Aber ich habe so viel Verantwortung und muss wichtige Entscheidungen treffen.“
An welcher Stelle gilt das nicht auch für das Elternteil, das zu Hause ist???

Letztendlich sollte es dieses Kräftemessen überhaupt nicht geben.
Jeder hat seinen Part und erledigt ihn nach bestem Wissen und Gewissen.
Es ist jedoch entscheidend, dass Beide sich und ihre Arbeit gegenseitig wertschätzen und anerkennen.
Das eine ist nicht besser als das andere. Vor allem nicht, wenn es darum geht, was mehr Wert hat und dieser Wert am Geld bemessen wird!

Wenn es darum geht, dann sollten wir schnellstens dazu über gehen, ein Gehalt für Dich festzulegen.

Hast Du Dir jemals Gedanken über Deinen Stundenlohn als Mutter gemacht?

Wenn es Dir schwerfällt, Dein Tun als wertvoll zu erachten, dann rechne Dir einen Stundenlohn aus, gemessen z.B. an Deinem vorherigen Job. Du wirst überrascht sein, auf was für einen Tagessatz Du plötzlich kommst. Schließlich hat Dein Arbeitstag ja mindestens 14 Stunden…

Nebenbei bemerkt wäre es eh eine Überlegung wert, mit Deinem Partner über eine Ausgleichszahlung zu sprechen, die Du in Deine Altersvorsorge stecken kannst. Schließlich läuft seine Vorsorge einfach weiter (wird evtl. noch höher) und Deine stagniert.
Theoretisch könntest ja auch Du Vollzeit Karriere machen.

Mindestens ein Elternpart muss zeitlich im Job zurückstecken. Anders ist es kaum machbar und by the way – ein bisschen Zeit will man mit den eigenen Kindern ja doch auch verbringen…   Es geht um die gemeinsamen Kinder und nicht um Freizeit, die Du Dir auf seine Kosten nimmst!

Alles fängt bei unserem Denken an! Wir selbst haben es in der Hand!
Es bringt nichts, auf die anderen zu schimpfen und die Ungerechtigkeit im Land zu kritisieren, wenn wir selbst heimlich genauso denken.

Sei Dir Deines eigenen Wertes bewusst!
Gib Dir selbst die Anerkennung, die Du Dir wünschst!

Erst dann, kannst Du sie auch von jemand anderem bekommen.

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

 

Photo by Markus Spiske on Unsplash

 

20 Sekunden Mut

Was bedeutet für Dich Mut?

 

Es gibt ein wunderschönes Zitat aus dem Film „Wir kaufen einen Zoo“:

 „Manchmal musst du nur 20 Sekunden unglaublich mutig sein um Großes zu erzielen!“

Dieser Satz ist bei mir hängengeblieben und daraus ist ein Blogartikel entstanden, den Du auf dem Blog „FIELFALT“ lesen kannst.

 

Hier gehts zum Artikel: 20 Sekunden Mut

 

Viel Freude beim lesen!

Deine Susanne