Latte Macchiato – What?

Heute geht um das Selbstbewusstsein bei uns Müttern.
Um das Anerkennen des eigenen Heldinnen Status.

Kaum einer Mutter ist klar, was sie den ganzen Tag eigentlich leistet.

Wir alle erledigen an einem Tag so viele verschiedene Dinge und glauben dennoch, nicht genug zu tun. Die einzelnen Tätigkeiten gehen auch einfach unter in der Vielzahl dessen, was es zu erledigen gibt:

Kind(er) anziehen (vorher Klamotten raussuchen, was bei Mädchen meist schon den ersten Kampf des Tages bedeuten kann), Frühstück vorbereiten, für die Kita fertigmachen, zur Kita bringen, zur Arbeit fahren, abholen, Nachmittagsprogramm, Wäsche waschen und aufhängen, einkaufen, Abendessen vorbereiten, Vorlesen, fürs Bett fertigmachen, zum Einschlafen bringen.

Und wenn eure Kinder nicht zur Kita gehen, dann habt ihr auch nicht weniger zu tun, denn dann seid ihr am Vormittag bereits gefordert, für Unterhaltung zu sorgen.

Es liegt wohl leider in unserer Natur als Frauen, dass wir mit dem, was wir können und tun sehr bescheiden auftreten und immer mehr von uns verlangen.

Mich ärgert es sehr, wenn von den sogenannten „Latte Macciato Müttern“ gesprochen wird.

Wer von euch hängt tatsächlich den ganzen Tag mit einem Latte ab und flaniert durch die Gegend?

Also gut. Ich will ehrlich sein.
Im ersten Jahr bei meinem ersten Kind bin ich ab und zu „flaniert“. Ich habe mir einen Kaffee gegönnt, bin durch die Läden gebummelt (ich hatte (hab) ein Kind, das überall schlafen konnte, egal wie laut es war) und habe es genossen endlich einmal Zeit zu haben.

Aber warum denn auch nicht???
Habe ich das nicht verdient? Darf man sich so etwas nicht gönnen?

Ich habe vor meiner Tochter gearbeitet und zwar nicht wenig. Ich habe ein Kind geboren, das umsorgt und behütet werden will und dafür sehr gerne meinen Beruf vorerst nach hinten gestellt.

Da darf man ruhig auch mal die Zeit genießen.
Hierzu könnt ihr auch meinen Artikel „Mama werden-große Chance anstatt Karrierekiller“ lesen. Darin schreibe ich darüber was es für ein Glück für uns Frauen ist, dass wir die Kinder bekommen.

Zurück zum „Latte Macchiato-Vorurteil“.

Ich finde das ehrlich gesagt ganz schön unverschämt und missgünstig.

Egal was man macht, irgendwer stört sich daran und genau deshalb sollten wir tun und lassen was wir für richtig halten!

Ihr wisst doch ganz genau, was ihr heute schon geleistet habt. Welche Kämpfe ihr gefochten habt und was euch im Laufe des Tages noch erwarten wird.

Ich traue mich zu behaupten, dass keine Mutter, es sei denn sie ist krank und selbst dann nicht, den ganzen Tag nur irgendwo „rumhängt“ und Latte Macchiato trinkt. Mal davon abgesehen, dass viele eher einen starken schwarzen Kaffee brauchen, der sie wieder wachmacht, nachdem sie mal wieder nicht durchschlafen konnten.

Was ich alles gleichzeitig und mit einer Hand schaffe – da bin ich manchmal selbst erstaunt darüber.
Und dann kommt mein Mann und braucht Hilfe, weil er es nicht schafft gleichzeitig ein Kind auf dem Arm zu haben und die Trinkflasche zu befüllen?!?

Nochmal Klartext:
Ihr schmeißt den Haushalt!
Ihr sorgt für das Unterhaltungsprogramm eurer Kinder!
Ihr plant und denkt an Familiengeburtstage, Urlaub, Ausflüge, Geschenke, Einkäufe, Arztbesuche (für die ganze Familie), Ernährung, Gespräche mit Kita oder Schule, Sport, Musik, …
Ihr geht arbeiten.
Ihr sorgt dafür, dass was Ordentliches auf den Tisch kommt (was bin ich froh, dass Meine in der Kita wenigstens zu Mittag essen… ;-) )
Ihr setzt euch am Abend noch einmal an den Laptop und beantwortet Emails oder erledigt anderen Schreibkram.

IHR SEID HELDINNEN!

Weil ihr das Alles und noch viel mehr jeden Tag leistet.

An dieser Stelle ist es mir noch einmal wichtig zu sagen, dass das AUCH für all diejenigen unter euch gilt, die vorerst nicht wieder arbeiten gehen!
Ihr habt euch entschieden, für eure Kinder da zu sein und die Zeit mit ihnen, so lange es geht, zu genießen. Auch wenn es finanzielle Einbußen bedeutet oder dass ihr nicht mehr so einfach in euren alten Job zurückkönnt.

Ihr seid vielleicht den Vormittag zu Hause, aber ihr habt deshalb nicht weniger zu tun oder mehr Zeit zur Verfügung. Ich weiß, dass nicht wenige Mütter denken, „Gott sei Dank bin ich wenigstens für ein paar Stunden mal raus und kann mir andere Gedanken machen und andere Gespräche führen.“

Ihr habt fast nie Pause vom Mutter-Alltag und das ist ebenso anspruchsvoll, wie auf Arbeit wieder zu performen.

Jede von uns muss ihr Modell finden und jedes Modell ist gut!

Wir sollten uns nicht gegenseitig dafür fertigmachen, welches Modell die Andere gewählt hat, nur weil wir uns für ein anderes entschieden haben oder entscheiden mussten. Jede von uns hat andere Gegebenheiten und Umstände unter denen sie eine Entscheidung fällt, wie sie es mit Job und Familie handhabt.

Wenn wir Mütter nicht zusammenhalten, auf wen setzen wir dann?

Erlaubt euch stolz darauf zu sein und erlaubt euch auch das ein oder andere einmal nicht zu schaffen! Und bitte, bitte, bitte: sourced aus oder verteilt manche Aufgaben an eure Partner!

Ihr seid alle herzlich eingeladen euch auf meiner Facebook Seite auszutauschen. Euch gegenseitig Mut zu machen und Bestätigung zu holen und zu geben.

Dabei schmeckt ein Latte Macchiato richtig gut ;-)

In diesem Sinne, habt einen wundervollen Tag mit euren Kindern und genießt die Zeit, die ihr mit Ihnen verbringen dürft!

Es grüßt euch

Eure Susanne