Veränderung, ich sein, so wie ich bin, Erkenntnisse

Ich sein

 

Diesen März ist etwas Besonderes mit mir passiert.

Ausgelöst durch ein Gespräch sind Krusten aufgebrochen, die ich ziemlich tief in mir verborgen habe.
Ich habe endlich zugelassen, genauer hinzusehen und mir Fragen zu stellen, die ich nicht gerne hören wollte.

Vermutlich wunderst Du Dich jetzt, wie das sein kann, wo ich doch sonst so reflektiert und „geklärt“ wirke.
Das bin ich auch! Trotzdem gibt es natürlich auch bei bzw. in mir Themen, die ich mir noch ansehen darf und die geheilt werden wollen.

 

Wie und mit was, will ich mich in Zukunft zeigen?

 

Dieser Artikel wird sehr ehrlich und offen. Mir ist jedoch in den letzten Wochen sehr klar geworden, dass ich nur noch mit Themen rausgehen werde, die aus meinem Herzen kommen und mir wirklich entsprechen. Versteh mich bitte nicht falsch – es war ja nicht so, dass ich bisher unehrlich in meinen Artikeln war. Aber es ist an der Zeit mehr in die Tiefe zu gehen bzw. noch mehr nur noch das zu bringen, was für mich gerade dran ist und mir gerade in meinem Kopf so herumspukt.

Ich will mich gerade nicht positionieren!

Es gibt bei mir nämlich nicht nur Mutteralltag und Mindset. Ich bin auch nicht „nur“ Coach, sondern vielmehr sehe ich mich auch als Weggefährtin, Mentorin und Beraterin.

Mir geistern gesellschaftspolitische Fragen durch den Kopf und ich liebe es in spirituelle Themen einzutauchen und mich davon tragen zu lassen. Ich möchte gerne Freude und Genuss mit Dir teilen und ganz besonders liegt mir am Herzen Dich mitzuziehen, wenn es darum geht positiv auf die Welt zu blicken und für Dein Leben den höchsten Anspruch anzusetzen, den Du für Dich hast.

Dafür verpasse ich Dir gerne liebevolle Tritte in Deinen Hintern… 😉
Ganz ehrlich: mir geht das Gejammer über irgendwelche Umstände und Leute, die nicht so sind oder funktionieren, wie wir es gerne hätten, auf den Keks.

Dabei ist es vollkommen ok, wenn man mal verzweifelt, wütend ist und einfach nur den Kopf unter die Bettdecke stecken will. Aber dann ist es auch wieder gut!
Denn irgendwann fängt es an unter der Decke zu müffeln. Es wird warm und die Luft ist verbraucht.

Also: Decke hoch und frische Luft!

Du, ich, wir alle – wir haben jeden Moment die Wahl zu entscheiden, wie wir uns fühlen wollen. Ich kann erkennen, dass es mir nicht gut geht und dass ich diesen Zustand auf Dauer nicht akzeptieren möchte.
Es ist nur dieses eine Leben, das ich habe. Und das soll, wenn irgendwie möglich, so sein, wie ich es mir wünsche.

Ich klammere in meinen Ausführungen psychisch erkrankte Menschen aus! Für diese Menschen gelten meist andere Bedingungen.

 

Meine wichtigste Aufgabe

 

Ich habe mich und mein Leben Anfang März mal kurz komplett in Frage gestellt.
Kennst Du dieses Gefühl, dass Dich etwas nach unten drückt?
Wie ein schwerer Stein, der auf dem Brustkorb liegt und Dich nicht hochkommen lässt?

Mir war klar, dass es meine wichtigste Aufgabe zurzeit ist, diesen Stein von mir zu rollen.

Dazu gehörte, dass ich mit schonungsloser Ehrlichkeit auf meine Lebensbereiche blicken musste.
All die lähmenden Sätze, die ich mir sage, mussten hinterfragt werden.

Ich gebe Dir ein paar Beispiele für solche Sätze und vielleicht kommen sie Dir ja sogar bekannt vor:
„Das darfst Du nicht.“
„Du bist nicht gut genug.“
„Wenn ich das hätte, dann…“
„Das ist halt so.“
„Ich habe keine Zeit.“
„Das macht man nicht.“
„Was denken dann die anderen?“

Ist das denn überhaupt wahr, was ich mich da immer wieder frage?

Sobald ich anfing, die Sätze weiter zu hinterfragen und Gegenbeispiele finden konnte, wurden sie immer kleiner und kleiner. Manche waren zwar wahr, aber gar nicht schlimm.
Es lag nur an der Bewertung, die ich ihnen oder dem damit einhergehenden Umstand gegeben hatte.
Diese Bewertung war aber wiederum totaler Quatsch oder auch reine Spekulation.

Ein zentrales Thema für mich ist meine Identität.
Wer bin ich wirklich, wirklich?
Also hinter all den Rollen, die man einnimmt und hinter allen Fassaden, die man ab und zu aufbaut, um vor anderen zu glänzen oder einfach anders dazustehen.

Wer bist Du dann?

Ich habe mich immer wieder gefragt: „Wer bist Du, Susanne, wenn niemand hinsieht?“

Es war wirklich interessant welche Antworten alles aus mir herauskamen und was am allerschönsten für mich war: Ich habe einen wundervollen Menschen erkannt, den ich echt sehr gerne mag. 💛

Wenn ich mir meine Werte ansehe, dann stehe ich für Ehrlichkeit, Bodenständigkeit, Kreativität, Freiheit, Loyalität, Enthusiasmus, Freude, Genuss, Aufgeschlossenheit, Neugier, Machen,Vielfältigkeit, Fortschritt, Optimismus, positives Denken, Toleranz, Liebe, Heimat und Familie.

Die zuletzt genannten sind meine Top 3!

Das alles bekommst Du bei mir und doch habe ich den Punkt Ehrlichkeit noch einmal für mich beleuchtet.

Bin ich denn eigentlich immer ehrlich?
Ganz klar: nein!
Wobei es hier zu unterscheiden gilt, ob man lügt oder einfach Dinge verschweigt bzw. bewusst zurückhält.
Letzteres würde ich mir zuordnen, denn lügen kann ich nicht.
Das merkt man mir immer sofort an.

In meinen Augen ist es auch ok, wenn man nicht immer alles preisgibt und dadurch ein anderes Bild von sich abliefert. Dies dienst als eine Art Schutzmechanismus, den wir haben und manches geht ja schließlich auch niemanden etwas an.
Wichtig ist jedoch, dann ehrlich zu sich selbst zu sein und für sich diesen Punkt anzusehen.

 

Ins Fühlen kommen

 

So ist mir auch bewusst geworden, dass ich wieder in meine Heimat ziehen möchte.
So schön Hamburg ist und so sehr ich es ebenfalls hier liebe. Ich bin einfach sehr mit meiner Heimat und meiner dort lebenden Familie verbunden. Wenn ich dort bin, atme ich durch.

Klar fand ich es schick in der Großstadt zu leben, aber ich bin nun mal eine waschechte Fränkin und die bin ich gern!
Ich weiß, dass ich dort in meiner Kraft bin und die Tatsache, dass ich mich in elf Jahren nicht eindeutig für einen Wohnort entscheiden konnte, zeigt mir, dass ich meine Wahl im Inneren schon längst getroffen hatte.

Überhaupt habe ich in den letzten Wochen eines noch einmal verdeutlicht gesehen und gelernt:
die wichtigsten Entscheidungen treffe ich aus meinem Bauch und meiner Intuition heraus.
Ich kann mir viele rationale Gründe vorsagen, warum das eine gut und das andere weniger gut ist. Wenn ich ins Fühlen komme, weiß ich genau, was richtig ist.

Aber genau hier liegt die Schwierigkeit – wie kommt man ins Fühlen?

Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten und jeder muss das finden, was zu ihm passt.
Meditation, Atemarbeit oder Bewegung.

Für mich ist es das Tanzen und das “Zur Ruhe kommen“, ohne Ablenkung zu sein.
Ich habe z.B. auch gelernt, dass ich ganz viel Zeit für mich alleine brauche, um Dinge entstehen lassen zu können.

Das ist natürlich nicht ganz einfach, besonders in der aktuellen Zeit, aber da ich das nun sicher weiß, kann ich mich nach diversen Möglichkeiten umsehen, diese Bedürfnisse zu erfüllen.

 

I go first

 

Achtung: Triggerwarnung! 😉

Das „Märtyrer“ Verhalten von manchen Frauen kann ich nur schwer nachvollziehen.
Es ist in meinen Augen sogar regelrecht egoistisch.
Denn es geschieht unter dem Deckmantel des sich Aufopferns für die Anderen („Zum Wohle aller, nur nicht meines“). Was dadurch jedoch entsteht, ist Unzufriedenheit, Unausgeglichenheit und Frust, der sich wo entlädt? Genau! Im Umfeld (meist der Familie)!
Allen anderen wird ein schlechtes Gefühl vermittelt und den Frauen selbst, geht es dadurch auch nicht wirklich besser.

Sich selbst an die erste Stelle zu setzen, ist daher überhaupt nicht egoistisch. Es ist wichtig!

Nur dann, wenn ich mich in meinen Werten und Bedürfnissen gesehen und erfüllt fühle, kann ich mich zufrieden und entspannt um das Glück meiner Liebsten kümmern.

Was Du dann weniger bekommst, ist die Aufmerksamkeit aus Deinem Umfeld, weil es Dir so schlecht geht.

Dafür bekommst Du etwas viel Wertvolleres, das Dich nicht abhängig von anderen macht – das Gefühl von Selbstwirksamkeit!
Verbunden mit dem Wissen, dass Du Dir selbst jeder Zeit Aufmerksamkeit und Liebe schenken kannst.

Klar ist, dass in einer Familie nicht eine Person immer alle Bedürfnisse (sofort) erfüllt bekommen kann, ohne auf die anderen Rücksicht zu nehmen. Das funktioniert in diesem System nicht und dasselbe gilt auch für eine Partnerschaft. Aber jedes Mitglied kann seine Bedürfnisse für sich erkennen und einfordern und gemeinsam mit den anderen überlegen, wie sie erfüllt werden.
Alleine diese Wertschätzung macht einen großen Unterschied.
Sie signalisiert Liebe, Rücksicht, Verständnis, Vertrauen und Sicherheit. So sorgen wir für ein ausgeglichenes und glückliches Familienleben.

 

Negative Gefühle

 

Ein großes Learning für mich war außerdem der Umgang mit meinen negativen Gefühlen.
Ich habe viel Wut, Aggression und auch Trauer in mir. Jedoch liegt darauf eine sehr schlechte Bewertung, weshalb ich sie immer unterdrücke.

Bei Trauer weine ich z.B. immer nur kurz an und dann heißt es wieder „stark sein“.
Wut, empfinde ich als schlecht und deshalb gebe ich ihr keinen Raum.
Das ist aber überhaupt nicht gut, denn Wut staut sich auf.
Sie zeigt sich erst in Unzufriedenheit und entlädt sich irgendwann in Aggressivität.

Dabei ist Wut ein richtig guter Motor.
Durch Wut entstehen neue Möglichkeiten und Wege.
Sie motiviert und bewegt in Richtung Veränderung. Wut zuzulassen ist demnach überhaupt nichts Schlimmes, sondern ein Gefühl, das wie Freude und Liebe zu jedem Menschen gehört.

Daher sehe ich mir meine Wut jetzt an und gehe durch das Gefühl, anstatt es zu blockieren.
Es ist ok, dass sie da ist und es ist ok sie zu fühlen.

Was für mich gut funktioniert sind Selbstgespräche.
Ja richtig! Selbstgespräche sind nicht nur etwas für senile und alleinstehende Menschen.

Wer eine gute Beziehung mit sich selbst führen möchte, muss auch mit sich selbst sprechen und sich selbst zuhören können.
Ich kann Dir nur empfehlen es mal auszuprobieren.
Natürlich mache ich das auch nur, wenn sonst keiner in der Nähe ist. Aber dann tut das richtig gut!
Dabei kann ich auch meine Wut und meinen Frust loswerden. Ich schimpfe einfach vor mich hin, führe Diskurse mit mir selbst und am Ende komme ich zu recht passablen Ergebnissen. 😊

Hoffentlich hältst Du mich jetzt nicht für komplett irre. Wobei ich dazu einfach nur sagen kann: probiere es aus und mach Deine eigenen Erfahrungen. Dein Herz und Dein Bauch werden Dir immer sagen, ob Du richtig bist.

 

Es grüßt Dich von Herzen

Deine Susanne

2 Kommentare
  1. Barbara Spaans sagte:

    Liebe Susanne!
    Vielen Dank für diesen tollen und inspirierenden Text. Ich bekomme schon länger Deine Newsletter. Viele habe ich noch nicht gelesen. „Keine Zeit…“ 😅 Doch heute morgen las ich ihn, ohne Dir sagen zu können warum. Und *plop*, las ich diesen Blog.
    Jetzt weiß ich warum. Auch wenn es sich blöd anhört, Du schreibst mir aus der Seele! Die letzten Wochen, eigentlich schon seit den Rauhnächten, begleitet mich die gleiche Situation.
    Eigentlich soll man das kommende Jahr manifestieren (planen), aber bei mir kamen fast nur Themen zum Loslassen.
    Ich habe am 01.07. letzten Jahres mir meinen Startschuss als Coach gegeben und plötzlich brach ein Gedankensturm, eigentlich sogar ein Orkan, in mir los. Was für ein Coach bin ich? Wofür stehe ich? Was ist meine Zielgruppe? Was ist meine Positionierung? Wie Du richtiger Weise schreibst, sagt das einem nämlich wirklich jeder, der Dich zu Deinem Business berät. Aber wer braucht das wirklich? Ich oder der Berater? Bisher kamen meine Klienten zu mir, weil ich ich bin. Nicht wegen einer Internetseite (die ich noch nicht habe 😅) oder irgendwelcher clever vermarkteten Positionierung. Alles in mir sträubt sich gegen diese Einschränkung, dieses gefühlte (zurück)pressen in eine F(N)orm, die ich doch so sehr verlassen möchte.
    Es tut daher gut zu lesen, dass es anderen ähnlich geht. Mit anderen Themen, aber letztlich doch auch dem Herzen zu folgen.
    Ich bin gerade dabei mit lieben Freundinnen meinen Stein von meiner Brust zu rollen. Ins fühlen zu kommen.
    Zu lesen, was Du erreicht hast macht mir Mut, dass ich das auch schaffe! Danke! Danke für Deine „Ehrlichkeit“! Danke, für‘s teilen Deiner Erfahrung!
    Ich mache mich jetzt daran mit mir ins Gespräch zu gehen und mich zu fragen: „Wer bin ICH, wenn niemand hinsieht?“
    Dir wünsche ich von Herzen alles Gute und gutes Gelingen für Deine Rückkehr in die Heimat 😉
    Liebe Grüße
    Barbara

    • Susanne Johannsen sagte:

      Vielen Dank, liebe Barbara! Da bekomm ich glatt feuchte Augen, wenn ich Deine Worte lese. So schön zu sehen, dass Dich meine Worte berührt haben. Ich wünsche Dir ganz viel Freude beim Fühlen und Erkennen Deines Weges und Deiner Variante nach außen zu gehen und dich zu so zu zeigen, wie sich für Dich richtig anfühlt. Alles liebe zu Dir!

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