Tu was Du liebst

Ja, denke ich mir. Das klingt plausibel. Warum sollte ich auch etwas tun, das ich nicht liebe?

Wobei lieben irgendwie seltsam klingt in diesem Zusammenhang.

Vielleicht gucke ich erst einmal nach etwas, das ich gerne tue.

 

Ich setzte mich also an meinen Schreibtisch und überlegte, was ich gerne tue und vielleicht sogar liebe, zu tun.

 

Folgende Sammlung kam dabei heraus:

  • Ausschlafen
  • Essen gehen
  • Reisen
  • Mit meinen Kindern kuscheln
  • Lachen
  • Mit meiner Oma spazieren gehen
  • Mit Freunden treffen,
  • mit meiner Familie Karten spielen
  • Mit Freundinnen telefonieren
  • Shoppen
  • Joggen gehen (bei gutem Wetter und wenn ich gut drauf bin)
  • Baden in der Wanne
  • Im Meer Schwimmen
  • „Meinen Senf dazugeben“
  • Blumen gießen
  • Lesen
  • Neue Leute kennenlernen
  • Gute Gespräche führen

 

Diese Liste sah zunächst super aus. Aber dann kam die große Frage: und aus welchem dieser Punkte lässt sich denn nun eine Tätigkeit ableiten?

Das sind doch alles Hobbys?

Gut, zu „meinen Senf dazugeben“ passt der Job einer Beraterin und beraten kann ich sehr gut. Aber in dem Sinn, wie ich Berater in meinem bisherigen Berufsleben kennengelernt habe, möchte ich das eigentlich nicht sein.

 

Dann ist mir plötzlich etwas aufgefallen.

All diese Dinge, ergeben zusammen mein WARUM.

 

Aber muss ein WARUM nicht größer sein?

Sollten da nicht Punkte wie z.B. das Klima retten, Menschen ein besseres Leben bereiten, Tierschutz, alten Menschen einen liebevollen Lebensabend bescheren, Kindern eine bessere Zukunft aufzeigen, usw. stehen?

 

Ich habe eine ganze Weile gebraucht, um mir zu erlauben keine Weltverbesserin sein zu wollen.
Wenn mein Tun so einen Effekt hat, ist das natürlich großartig. Ich würde niemals etwas tun, das sich auf irgendetwas oder irgendjemanden negativ auswirken kann.

Aber mein innerster Antrieb, mein WARUM, ist es nicht. Tut mir leid!

 

Was ich tue, soll mir die Möglichkeit bieten, die oben genannten Punkte umzusetzen.

So sieht für mich ein erfülltes Leben aus.
Und das nicht erst mit 65 oder später!!!

 

Es geht also gar nicht unbedingt darum, dass ich aus diesen Dingen meine Passion herausfinde, sondern dass ich etwas finde, was mich das, was ich gerne tue und liebe, häufiger realisieren lässt.

 

Jetzt wirst Du dich fragen, was das genau bedeutet, oder?

Denn all diese Punkte, kann ich ja jetzt bereits tun und tue ich auch.

 

Aber mein Ziel ist es, dass ich es deutlich mehr und immer, wenn ich darauf Lust habe umsetzen kann.

Diese Dinge sollen den Großteil meines Alltags bestimmen.

 

Ich möchte die Freiheit haben, entscheiden zu können und entsprechend umzusetzen.

 

Und weißt Du, was das Tolle an diesem Warum ist?
Es ist eben nicht „die Welt zu einem besseren Planeten zu machen“.

Denn dieses WARUM wäre viel zu groß.
Es würde mich erdrücken, weil ich immer die Frage in meinem Kopf hätte: „Wie soll ich das nur schaffen?“

Es würde dazu führen, dass ich mich demotiviert und unzufrieden fühle, weil ich mein WARUM nicht erreichen kann.

 

Aber ohne WARUM fehlt die Motivation gesteckte Ziele zu erreichen.

 

Mein Visionboard ist daher gefüllt mit Träumen und Wünschen, die zwar groß, aber nicht unerreichbar sind.
Denn Träume sind auch Meilensteine im Leben, aus denen nach ihrer Erfüllung neue entstehen und die dann langsam größer werden.

Wir leveln uns quasi hoch im Land der Traumtänzer. :-)

 

Ich kann sehr groß träumen, aber wenn der Traum zu groß ist, taucht sofort der Zweifel in mir auf, dass das eh niemals eintreten wird und schwupps bin ich in der falschen Energie.

So kann man keine Ziele erreichen. Niemals!

 

Das ist wie mit zu hoch gesteckten Zielen.
Sie verhindern, dass wir überhaupt anfangen und dadurch unsere Ziele nie erreichen werden.

 

Also:

Was machst Du gerne?

Wovon wünschst Du Dir mehr im Leben?

Wie soll Dein Leben in fünf Jahren aussehen?

 

Nimm Dir Zeit für diese Fragen und schreibe alles auf, was spontan in Deinem Kopf dazu auftaucht. Wirklich alles!!!

Versuche den Punkten auf Deiner Liste keine Bewertung zu geben. Sie gehören alle zu Dir!

Vermutlich wird darauf auch nichts stehen, was nicht schon einmal ein Mensch vor Dir erreicht hat.

 

Im nächsten Schritt kannst Du versuchen diese Dinge zu visualisieren.
Die Macht von Bildern ist ungemein groß!
Unterschätze nicht, was es mit Dir macht, wenn Du jeden Tag die Bilder Deiner Vision vor Augen hast.

Jedes Mal, wenn Du darauf blickst, wirst Du lächeln und beginnen Dich in sie hineinzuversetzen.
Der Wunsch, dass dieses Bild irgendwann Deine Realität ist, wird dauerpräsent sein und dadurch machst Du Dich automatisch auf den Weg.

 

Damit kommen wir zum 3. Schritt:

Überlege Dir, was Du tun musst, um die einzelnen Punkte aus deiner Vision zu erreichen.

 

Was brauchst Du dafür?

Welche Person(en) ist/sind involviert?

Was muss sich in Deinem aktuellen Leben dafür verändern?

 

Stelle Dir ganz viele Fragen. So arbeitest Du Dich Stück für Stück voran und kommst der Realisierung immer näher.

Es wird seine Zeit brauchen. Vermutlich!

Je nachdem wie stark Dein Warum und Dein Wille, die dafür gesteckten Ziele zu erreichen, sind, wirst Du dranbleiben und immer weiter gehen.

 

Egal was, egal wie – entscheidend ist, dass Du anfängst und ins Tun kommst!

 

Sonst ist es wie mit dem Mann, der täglich in die Kirche ging und die Heilige Maria anbetete:
„Bitte, bitte, mach, dass ich in der Lotterie gewinne!“
Irgendwann wurde es der Heiligen Maria zu bunt und sie sagte zu dem Mann:

„Bitte, bitte, geh und kaufe Dir ein Los!“ (aus dem Film “Eat, Pray, Love“)

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

 

Gute Bedingungen

 

Liebe Leserin, 

Wie verbringst Du den Dezember? 

Auf Social Media lese ich gerade sehr oft Kommentare von Frauen, die mit Ihrer Kraft am Ende sind. Alles ist zu viel. Das Jahr bzw. die letzten beiden Jahre haben ihre Spuren hinterlassen.
Viele mussten sich zwischen Familie und Job aufreiben, kamen kaum ihrer Arbeit hinterher und Verschnaufspausen gab es viel zu wenig. 

Nun also noch der Jahresabschluss, der bei Vielen auch wieder eher einem Marathon gleicht, als der besinnlichen Weihnachtszeit von der so viele sprechen. 

Ich habe mich gefragt, warum das eigentlich so ist? 

Weshalb ist es jedes Jahr dasselbe, jede beschwert sich darüber und trotzdem machen alle Jahr für Jahr mit? 

Was verursacht Dir den meisten Stress? 

Ich glaube, das sind wir selbst.

Wir verzichten ja sogar auf Geschenke, weil wir doch eh schon alles haben und nichts brauchen.
Aber mal ehrlich. Wer kauft heut zu Tage denn noch was, weil er es braucht?

Selbst unsere Kinder brauchen eigentlich nichts! Die Kinderzimmer sind alle voll.
Trotzdem sind alle total aufgeregt und es wäre eine riesengroße Enttäuschung, wenn Weihnachten „klein“ ausfällt.

Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich auch total über Geschenke!
Und zwar nicht nur über die, die ich verschenke sondern auch über die, die ich selbst bekomme.
Es ist so schön, an Heilig Abend, wenn die Kinder ihre Bescherung hatten und das Essen überstanden ist, wir uns dann gemütlich zusammensetzen und Erwachsenen Bescherung machen.

Da bin ich ganz Kind und freue mich sehr, wenn ich auspacken darf und mein Mann dann beweist, dass er ab und zu doch zugehört hat… ;-) 

Warum wollen wir Mamis immer auf alles verzichten?

Weshalb kaufe ich den Kindern ständig was Neues und laufe selbst noch mit der 10 Jahre alten Jacke rum, die ich nicht mehr sehen kann?

Aus welchem Grund organisieren wir jeden Tag Verabredungen und Hobbys für die Kids und für uns selbst reicht es, wenn überhaupt, für den Online Kurs am Abend zwischen Esstisch und Wäschetrockner?

Warum gehen wir mit den Kids von einem Spezialisten (Logopäde, Ergo- und/oder Physiotherapeut, Ostheopat,…) zum anderen und verkneifen uns selbst Hilfe von außen anzunehmen, wenn uns alles über den Kopf wächst?

„Das schaff ich schon irgendwie!“
„Dafür hole ich mir doch jetzt keine Unterstützung.“
„Was kann sie mir schon sagen, das ich nicht selbst weiß?“

Würden alle Frauen es wirklich so gut wissen und alles selbst schaffen, wären viele von Ihnen nicht im Dauerstress und dadurch unzufrieden und ungeduldig. 

Dann würden sie ihre Bedürfnisse ernst nehmen!
Sie stünden für sie an erster Stelle und würden sehr darauf achten, dass sie im Einklang mit ihnen sind.

Damit sie die beste Mutter, die beste Partnerin und die beste Freundin sein können, die ihre Lieben verdient haben. 

Wenn Du Dich gerade ein wenig ertappt fühlst, darf ich Dir eines sagen:
Du weißt das alles!
Dafür braucht es diesen Blog Artikel nicht. 

Trotzdem hörst Du bestimmt wieder Deine innere Stimme Sätze wie folgenden sagen: „Ach, dafür hab ich jetzt einfach keine Zeit.“ oder „Das mache ich ein anderes Mal. Jetzt ist was anderes wichtiger.“ 

Ich kenne das nur zu gut!

Trotzdem weiß ich, dass mich das nicht zufrieden macht.
Immer dann, wenn ich nicht auf meine Bedürfnisse achte, holt es mich irgendwann ein. Oft kann ich das dann gar nicht greifen. Ich bin einfach unausgeglichen und pampe meine Kinder und meinen Mann ständig an. 

Würde ich mir die Zeit nehmen um zu überlegen, was ich brauche, damit es mir in stressigen Zeiten trotzdem gutgeht, wäre für alle ganz viel gewonnen. 

Denn es braucht meistens nicht gleich ein Wellnesswochenende, um uns runterzubringen.
Kleine, tägliche Auszeiten, freie Zeiträume in denen Du etwas für Dich planen kannst, sind ausreichend.
Dann darfst Du allerdings nicht wieder etwas für andere organisieren, sondern nutzt diese Zeit für Dich! Für ein kleines Schläfchen, eine Meditation, Sport, ein Hobby, etc. Was auch immer Dir guttut. 

Das geht immer und ist für jeden drin!

Aber nur, wenn Du es zur Priorität machst.

Gib Deiner inneren Kritikerin einen Tritt und fordere sie auf, lieber für Dich zu sorgen anstatt Dir ständig ein schlechtes Gewissen einzureden! 

Ich habe gerade ein wunderbares Interview von Veit Lindau mit André Stern gehört.
André Stern ist Experte für den Umgang mit Kindern und er sagt:
„Das Beste, was wir unseren Kindern schenken können, sind gute Bedingungen in Hinsicht von Verbundenheit und Vertrauen in sie. Wir haben Angst, dass unsere Kinder in materiell unsichere Bedingungen geraten. Viel schlimmer sind aber emotional arme Bedingungen.“ 

Was ich damit sagen will: wenn wir Mütter nicht in unserer Kraft sind, können wir unseren Kindern keine emotionale Stabilität bieten. Wir vermitteln ihnen, dass sie stören, dass wir keine Zeit haben uns um ihre Belange zu kümmern. 

Hinzu kommt, dass ich damit meinen Kindern, was Selbstwert betrifft, kein gutes Vorbild bin.
Ich zeige Ihnen, dass Stress normal ist und man sich und seine Bedürfnisse immer eher hinten anstellt.

Bitte verstehe mich nicht falsch. Ich zeige meinen Kindern sehr wohl, dass sie nicht alleine auf der Welt sind und sie in einer Gemeinschaft leben in der jeder auf den anderen Rücksicht nimmt.
Das bedeutet aber nicht, dass sie sich dabei selbst vergessen müssen. Sie können der Gesellschaft, ihrer Familie und Freunden keine große Hilfe sein, wenn sie am Ende mit ihrer Kraft sind. 

Das können sie auch nicht, wenn der Kalender und der Kopf vollgestopft sind, mit vermeintlichen Verpflichtungen. 

Was bin ich oft genervt, weil ich noch schnell etwas fertig machen will, mein Sohn aber so gern  Lego mit mir bauen will.
Ich hatte doch den ganzen Vormittag Zeit. Die Kids sind eh bis Nachmittag in der Betreuung. Kann ich Ihnen dann nicht die paar Stunden, bis sie ins Bett gehen, meine volle Aufmerksamkeit schenken, wenn sie sie einfordern? 

Ja, das kann ich.
Aber nur, wenn ich mich organisiert und um mich gekümmert habe.
Wenn klar ist, dass ich am Abend noch Zeit haben werde, etwas nachzuholen, was ich am Vormittag nicht geschafft habe. Oder wenn ich weiß, dass ich am Abend Zeit für mich haben werde um mich zu entspannen oder mit Freundinnen zu treffen. 

Du meinst das schreibt sich so einfach? 

Ja, das tut es! Letztendlich ist alles eine Entscheidung! Darauf läuft es hinaus.
Wir kommen immer mit weniger aus, als wir denken. 

Aber dabei spreche ich nicht von der Zeit für uns und unsere Lieben!

Viele finden immer zig Ausreden, weshalb das Eine nicht geht oder das Andere notwendig ist.
Mag ja sein. Aber ist das wirklich so? 

Geht es überhaupt nicht anders und ist es den Preis wert, den Du dafür zahlst?
Sind es die Augenringe, die Magenprobleme, die schlechte Haut, die permanente Müdigkeit, das gereizt sein, Atemprobleme, Unzufriedenheit, fehlende Partnermomente, etc. wert?

Meiner Meinung nach nicht! 

Denn ich weiß, dass es auch anders geht. 

Aber die Antworten finden sich selten alleine.
Denn dafür müsstest Du Dir ja Zeit nehmen…

Nun bin ich Dir hoffentlich nicht allzu sehr auf die Füße getreten. Daher biete ich Dir an, mir zu schreiben, wenn Du Dich angesprochen fühlst und all das nicht mehr willst.

Du kannst Dein Familienleben wieder genießen und sogar etwas Ruhe und Entspannung dabei finden. Versprochen! 

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Glück – Warum wir radikal ehrlich mit uns sein müssen

Mein Anspruch ans Leben ist glücklich zu sein!

Wobei Glück für jeden etwas anderes bedeutet.

Nie zuvor waren mir meine Werte Familie, Heimat, Freiheit & Unabhängigkeit so bewusst. Ich habe z.B. erst in den letzten drei Monaten bewusst realisiert, dass auch Ruhe mir ein ganz großes Bedürfnis ist.

Witziger Weise könnte man sagen, dass sie sich sogar ein wenig widersprechen. Denn wer Familie hat, ist nur bedingt frei und unabhängig und hat auch ziemlich wenig Ruhe.

Aber jede Lebenslage kann an die jeweiligen Werte und Bedürfnisse angepasst werden.
Der erste Schritt dazu ist, sich darüber bewusst zu werden und dann zu fragen:
„Wie wird es möglich?“

Das schönste Learning für mich, seit ich mich auf den Prozess „Ich-sein“ eingelassen habe, ist, dass ich mir selbst eine wunderbare Gesellschaft sein kann.Laute Selbstgespräche (ein richtig tolles Tool, aber ich achte immer sehr darauf, dass mich niemand dabei sieht) haben mir sehr viel Klarheit gebracht und ich konnte ganz viele negative Geschichten, die ich mir oft selbst erzählt habe, auflösen.

Indem ich mir immer wieder Inseln der Ruhe bzw. Zeit für mich schaffe, sorge ich dafür, dass meine Kreativität wieder besser fließt. Dadurch bin ich auch sehr viel entspannter mit meiner Familie.

Wie schon gesagt, ist das Ganze ein Prozess und ich übe mich gerade sehr in Geduld (was überhaupt nicht meine Stärke ist). Natürlich passiert nun ganz vieles auf einmal, was mich total “wuschig“ macht und gleichzeitig finde ich es unglaublich spannend.

Ich möchte Dich ganz herzlich dazu auffordern, Dir ebenfalls einmal Zeit zu nehmen um Dir bewusst Gedanken über Deinen Status Quo zu machen.

Bist Du glücklich?

Je nachdem, wie Deine Antwort ausfällt, kannst Du Dich behutsam auf den Weg machen und in die Analyse gehen. Auch bei einem „Ja“!
Es geht darum, das eigene Leben bewusst unter die Lupe zu nehmen um dann herauszufinden, warum etwas so ist wie es ist.

Aber bitte sei radikal ehrlich zu Dir.
Ein „Ich muss ja dankbar sein für mein Leben. Anderen geht es viel schlechter.“ oder „Im Großen und Ganzen bin ich schon glücklich. Das wäre Klagen auf hohem Niveau.“ ist wie sich in die eigene Tasche zu lügen.

Es gibt immer irgendwo jemanden, dem es schlechter geht.
Überall wirst Du Menschen finden, die weniger haben, eine noch schlechtere Kindheit hatten, in einer noch größeren Ehekrise stecken oder noch kränker sind.

Aber kann das Dein Maßstab sein?

Willst Du Dich deshalb mit einer Situation, die Dich nicht glücklich macht, zufriedengeben?

Ist das Dein Anspruch ans Leben mit dem Du die nächsten 10, 15, 20 Jahre weiter durchs Leben gehst und Dich damit beruhigst, dass es anderen noch mieser geht?


Bitte mach Dir folgendes klar: Jeder ist für sein eigenes Leben verantwortlich!

Jetzt könnte man eine Debatte um Syrien, den Welthunger und andere Tragödien auf dieser Erde anfangen. Dass sich diese Menschen, die Situation bestimmt nicht ausgesucht haben und somit auch nicht dafür verantwortlich sind.
Aber 1. bringt Dich diese Diskussion keinen mm weiter oder ändert etwas an Deiner Situation und
2. natürlich sind sie das nicht! Aber es gibt auch dort Menschen, die sich nicht davon unterkriegen lassen und in jeder noch so besch.. Situation Wege und Lösungen für sich suchen.

Hierzu gibt es sehr interessante Literatur z.B. von dem Psychologen Viktor Frankl, der mehrere Konzentrationslager, unter anderem in Auschwitz, überlebt hat.
Er sagt, dass die persönliche Einstellung zu einer Situation entscheidet, ob man das Leid an oder in ihr überwinden kann.
(Buchempfehlung: „Trotzdem Ja zum Leben sagen“, Viktor Frankl – Der Link führt zu Buch7 und ist mit keinerlei Provision verbunden)

Ich habe diesen oberen Satz bzgl. der Eigenverantwortung schon oft geschrieben und werde nicht müde, ihn weiterhin zu betonen.

Du kannst Dich jede Sekunde neu entscheiden.

Sei Dir darüber bewusst, dass Dir Deine Welt das widerspiegelt, wie Du sie siehst.

Dieser Blick ist aus Deinen persönlichen Prägungen und Erfahrungen entstanden.
Außerdem kennst Du bestimmt das Phänomen, dass man immer das sieht, worauf der Fokus momentan gerichtet ist.

Aber Du kannst jetzt, während Du das liest, entscheiden, dass Du etwas verändern möchtest.
Du kannst die Welt mit neuen Augen betrachten und genau daran ab sofort arbeiten.


Glück, so ebenfalls Viktor Frankl, soll, darf und kann niemals das Ziel sein, sondern nur das Ergebnis!

Über diesen Satz musste ich erst einmal nachdenken aber dann war mir klar, dass es genauso ist.
Wie schon geschrieben, ist Glück nicht gleich Glück und für jeden bedeutet es etwas anderes. Es gibt das große wie das kleine Glück, aber es ist immer und auch in erster Linie ein Zustand.

Was bedeutet für Dich dieser Zustand Glück?

Spür mal in Dich rein, schließe Deine Augen und denke an einen Moment, in dem Du richtig glücklich warst.
Wie hat sich das angefühlt?
Wo hast Du es in Deinem Körper gespürt?
Wer war bei Dir?
Wo warst Du?
Welche Umstände haben dieses Gefühl ausgelöst?
Welches Bedürfnis, welcher Deiner Werte wurde damit erfüllt?

Sammle gedanklich so viele glückliche Momente wie möglich und schreibe Dir auf, durch was sie ausgelöst wurden und was genau für Dich dahintersteht?

Glück ist nicht einfach nur z.B. das neue Eigenheim.
Es ist das Bedürfnis nach Sicherheit, nach Heimat und Familie, nach Liebe, Freiheit, uvm.

Das Ganze hat sehr viel mit dem Ankommen bei sich selbst zu tun.
Leider ist das der schwierige Part dabei. Denn vielen Menschen ist gar nicht mehr bewusst, wer sie wirklich sind.

Wer bist Du, wenn niemand hinsieht?

Was ist für Dich wichtig und muss in Deinem Leben sein, damit es Dir gut geht?

Lass uns gemeinsam auf eine kleine Reise gehen und Deine Vision vom Glück kreieren.
Diese Reise gehst Du in Gedanken und bezieht alles ein, was zu Dir und Deinem Leben gehört.

Deine gesamte Persönlichkeit, mit all ihren Umständen und Beziehungen und natürlich auch materielle Wünsche und Dein Berufswunsch bzw. der Wunsch wie Du tätig sein willst.

Schließe bitte erneut Deine Augen und stell Dir Dein Leben vor, wie es wäre, wenn alles möglich ist.
Was siehst Du?
Wo bist Du?
Welche Menschen sind in Deinem Leben?
Wie fühlst Du Dich?
Mit welchen Gedanken stehst Du am Morgen auf, mit welchen gehst Du abends ins Bett?

Ich höre schon die ersten, die sich innerlich sagen: „Das ist doch Traumtänzerei!
So ein Blödsinn. Es kann und wird nie alles möglich sein.“

Vielleicht magst Du damit recht haben. Aber kannst Du Dir dabei zu 100% sicher sein?

Wird all das, was Du Dir für Dein glückliches Leben wünscht, für Dich niemals möglich sein?
Wenn Du Dich jetzt zurückziehst, wird dieser Gedanke wahr.
Dann wird das Alles tatsächlich nicht möglich sein.

Du kannst aber auch neugierig weiter gehen und Dir jedes Detail Deiner Vision ansehen.
Frage Dich, wie wird es möglich? Was braucht es dafür? Wer kann mir helfen?

Manchmal sind in der Tat Wünsche dabei, die sich überhaupt nicht oder nur sehr schwer realisieren lassen.

Dann kannst Du Dir eine andere Frage stellen:
„Welches Gefühl oder Bedürfnis steckt hinter dem Wunsch?
Wie möchte ich mich fühlen, wenn ich das erreicht habe oder besitze?

Vielleicht kannst Du dieses Gefühl auch anders erreichen. Letztendlich geht es nämlich nie wirklich um irgendwelche materiellen Dinge im Außen.
Es geht um das, was wir erreichen wollen, wenn wir es haben.

Du kennst bestimmt den Satz: „Wenn ich das habe, dann…!“
oder
„Wenn ich das erreicht habe, dann…!“

Aber was ist denn dann?

Dann bist Du frei?
Dann bist Du glücklich?
Dann bist Du entspannt?
Dann bist Du zufrieden?

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du all diese Gefühlszustände auch heute bereits erreichen kannst (oder vielleicht sogar schon erreicht hast), wenn Du weißt, wer Du, unbeeinflusst von anderen Bewertungen und Meinungen, bist und was für Dein glückliches Leben wirklich brauchst.

Eins noch!
Für Deine Vision vom “zukünftigen Ich“ braucht es keinen richtigen Zeitpunkt.
Dieser ist immer JETZT!

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Ich sein

 

Diesen März ist etwas Besonderes mit mir passiert.

Ausgelöst durch ein Gespräch sind Krusten aufgebrochen, die ich ziemlich tief in mir verborgen habe.
Ich habe endlich zugelassen, genauer hinzusehen und mir Fragen zu stellen, die ich nicht gerne hören wollte.

Vermutlich wunderst Du Dich jetzt, wie das sein kann, wo ich doch sonst so reflektiert und „geklärt“ wirke.
Das bin ich auch! Trotzdem gibt es natürlich auch bei bzw. in mir Themen, die ich mir noch ansehen darf und die geheilt werden wollen.

 

Wie und mit was, will ich mich in Zukunft zeigen?

 

Dieser Artikel wird sehr ehrlich und offen. Mir ist jedoch in den letzten Wochen sehr klar geworden, dass ich nur noch mit Themen rausgehen werde, die aus meinem Herzen kommen und mir wirklich entsprechen. Versteh mich bitte nicht falsch – es war ja nicht so, dass ich bisher unehrlich in meinen Artikeln war. Aber es ist an der Zeit mehr in die Tiefe zu gehen bzw. noch mehr nur noch das zu bringen, was für mich gerade dran ist und mir gerade in meinem Kopf so herumspukt.

Ich will mich gerade nicht positionieren!

Es gibt bei mir nämlich nicht nur Mutteralltag und Mindset. Ich bin auch nicht „nur“ Coach, sondern vielmehr sehe ich mich auch als Weggefährtin, Mentorin und Beraterin.

Mir geistern gesellschaftspolitische Fragen durch den Kopf und ich liebe es in spirituelle Themen einzutauchen und mich davon tragen zu lassen. Ich möchte gerne Freude und Genuss mit Dir teilen und ganz besonders liegt mir am Herzen Dich mitzuziehen, wenn es darum geht positiv auf die Welt zu blicken und für Dein Leben den höchsten Anspruch anzusetzen, den Du für Dich hast.

Dafür verpasse ich Dir gerne liebevolle Tritte in Deinen Hintern… 😉
Ganz ehrlich: mir geht das Gejammer über irgendwelche Umstände und Leute, die nicht so sind oder funktionieren, wie wir es gerne hätten, auf den Keks.

Dabei ist es vollkommen ok, wenn man mal verzweifelt, wütend ist und einfach nur den Kopf unter die Bettdecke stecken will. Aber dann ist es auch wieder gut!
Denn irgendwann fängt es an unter der Decke zu müffeln. Es wird warm und die Luft ist verbraucht.

Also: Decke hoch und frische Luft!

Du, ich, wir alle – wir haben jeden Moment die Wahl zu entscheiden, wie wir uns fühlen wollen. Ich kann erkennen, dass es mir nicht gut geht und dass ich diesen Zustand auf Dauer nicht akzeptieren möchte.
Es ist nur dieses eine Leben, das ich habe. Und das soll, wenn irgendwie möglich, so sein, wie ich es mir wünsche.

Ich klammere in meinen Ausführungen psychisch erkrankte Menschen aus! Für diese Menschen gelten meist andere Bedingungen.

 

Meine wichtigste Aufgabe

 

Ich habe mich und mein Leben Anfang März mal kurz komplett in Frage gestellt.
Kennst Du dieses Gefühl, dass Dich etwas nach unten drückt?
Wie ein schwerer Stein, der auf dem Brustkorb liegt und Dich nicht hochkommen lässt?

Mir war klar, dass es meine wichtigste Aufgabe zurzeit ist, diesen Stein von mir zu rollen.

Dazu gehörte, dass ich mit schonungsloser Ehrlichkeit auf meine Lebensbereiche blicken musste.
All die lähmenden Sätze, die ich mir sage, mussten hinterfragt werden.

Ich gebe Dir ein paar Beispiele für solche Sätze und vielleicht kommen sie Dir ja sogar bekannt vor:
„Das darfst Du nicht.“
„Du bist nicht gut genug.“
„Wenn ich das hätte, dann…“
„Das ist halt so.“
„Ich habe keine Zeit.“
„Das macht man nicht.“
„Was denken dann die anderen?“

Ist das denn überhaupt wahr, was ich mich da immer wieder frage?

Sobald ich anfing, die Sätze weiter zu hinterfragen und Gegenbeispiele finden konnte, wurden sie immer kleiner und kleiner. Manche waren zwar wahr, aber gar nicht schlimm.
Es lag nur an der Bewertung, die ich ihnen oder dem damit einhergehenden Umstand gegeben hatte.
Diese Bewertung war aber wiederum totaler Quatsch oder auch reine Spekulation.

Ein zentrales Thema für mich ist meine Identität.
Wer bin ich wirklich, wirklich?
Also hinter all den Rollen, die man einnimmt und hinter allen Fassaden, die man ab und zu aufbaut, um vor anderen zu glänzen oder einfach anders dazustehen.

Wer bist Du dann?

Ich habe mich immer wieder gefragt: „Wer bist Du, Susanne, wenn niemand hinsieht?“

Es war wirklich interessant welche Antworten alles aus mir herauskamen und was am allerschönsten für mich war: Ich habe einen wundervollen Menschen erkannt, den ich echt sehr gerne mag. 💛

Wenn ich mir meine Werte ansehe, dann stehe ich für Ehrlichkeit, Bodenständigkeit, Kreativität, Freiheit, Loyalität, Enthusiasmus, Freude, Genuss, Aufgeschlossenheit, Neugier, Machen,Vielfältigkeit, Fortschritt, Optimismus, positives Denken, Toleranz, Liebe, Heimat und Familie.

Die zuletzt genannten sind meine Top 3!

Das alles bekommst Du bei mir und doch habe ich den Punkt Ehrlichkeit noch einmal für mich beleuchtet.

Bin ich denn eigentlich immer ehrlich?
Ganz klar: nein!
Wobei es hier zu unterscheiden gilt, ob man lügt oder einfach Dinge verschweigt bzw. bewusst zurückhält.
Letzteres würde ich mir zuordnen, denn lügen kann ich nicht.
Das merkt man mir immer sofort an.

In meinen Augen ist es auch ok, wenn man nicht immer alles preisgibt und dadurch ein anderes Bild von sich abliefert. Dies dienst als eine Art Schutzmechanismus, den wir haben und manches geht ja schließlich auch niemanden etwas an.
Wichtig ist jedoch, dann ehrlich zu sich selbst zu sein und für sich diesen Punkt anzusehen.

 

Ins Fühlen kommen

 

So ist mir auch bewusst geworden, dass ich wieder in meine Heimat ziehen möchte.
So schön Hamburg ist und so sehr ich es ebenfalls hier liebe. Ich bin einfach sehr mit meiner Heimat und meiner dort lebenden Familie verbunden. Wenn ich dort bin, atme ich durch.

Klar fand ich es schick in der Großstadt zu leben, aber ich bin nun mal eine waschechte Fränkin und die bin ich gern!
Ich weiß, dass ich dort in meiner Kraft bin und die Tatsache, dass ich mich in elf Jahren nicht eindeutig für einen Wohnort entscheiden konnte, zeigt mir, dass ich meine Wahl im Inneren schon längst getroffen hatte.

Überhaupt habe ich in den letzten Wochen eines noch einmal verdeutlicht gesehen und gelernt:
die wichtigsten Entscheidungen treffe ich aus meinem Bauch und meiner Intuition heraus.
Ich kann mir viele rationale Gründe vorsagen, warum das eine gut und das andere weniger gut ist. Wenn ich ins Fühlen komme, weiß ich genau, was richtig ist.

Aber genau hier liegt die Schwierigkeit – wie kommt man ins Fühlen?

Es gibt dafür verschiedene Möglichkeiten und jeder muss das finden, was zu ihm passt.
Meditation, Atemarbeit oder Bewegung.

Für mich ist es das Tanzen und das “Zur Ruhe kommen“, ohne Ablenkung zu sein.
Ich habe z.B. auch gelernt, dass ich ganz viel Zeit für mich alleine brauche, um Dinge entstehen lassen zu können.

Das ist natürlich nicht ganz einfach, besonders in der aktuellen Zeit, aber da ich das nun sicher weiß, kann ich mich nach diversen Möglichkeiten umsehen, diese Bedürfnisse zu erfüllen.

 

I go first

 

Achtung: Triggerwarnung! 😉

Das „Märtyrer“ Verhalten von manchen Frauen kann ich nur schwer nachvollziehen.
Es ist in meinen Augen sogar regelrecht egoistisch.
Denn es geschieht unter dem Deckmantel des sich Aufopferns für die Anderen („Zum Wohle aller, nur nicht meines“). Was dadurch jedoch entsteht, ist Unzufriedenheit, Unausgeglichenheit und Frust, der sich wo entlädt? Genau! Im Umfeld (meist der Familie)!
Allen anderen wird ein schlechtes Gefühl vermittelt und den Frauen selbst, geht es dadurch auch nicht wirklich besser.

Sich selbst an die erste Stelle zu setzen, ist daher überhaupt nicht egoistisch. Es ist wichtig!

Nur dann, wenn ich mich in meinen Werten und Bedürfnissen gesehen und erfüllt fühle, kann ich mich zufrieden und entspannt um das Glück meiner Liebsten kümmern.

Was Du dann weniger bekommst, ist die Aufmerksamkeit aus Deinem Umfeld, weil es Dir so schlecht geht.

Dafür bekommst Du etwas viel Wertvolleres, das Dich nicht abhängig von anderen macht – das Gefühl von Selbstwirksamkeit!
Verbunden mit dem Wissen, dass Du Dir selbst jeder Zeit Aufmerksamkeit und Liebe schenken kannst.

Klar ist, dass in einer Familie nicht eine Person immer alle Bedürfnisse (sofort) erfüllt bekommen kann, ohne auf die anderen Rücksicht zu nehmen. Das funktioniert in diesem System nicht und dasselbe gilt auch für eine Partnerschaft. Aber jedes Mitglied kann seine Bedürfnisse für sich erkennen und einfordern und gemeinsam mit den anderen überlegen, wie sie erfüllt werden.
Alleine diese Wertschätzung macht einen großen Unterschied.
Sie signalisiert Liebe, Rücksicht, Verständnis, Vertrauen und Sicherheit. So sorgen wir für ein ausgeglichenes und glückliches Familienleben.

 

Negative Gefühle

 

Ein großes Learning für mich war außerdem der Umgang mit meinen negativen Gefühlen.
Ich habe viel Wut, Aggression und auch Trauer in mir. Jedoch liegt darauf eine sehr schlechte Bewertung, weshalb ich sie immer unterdrücke.

Bei Trauer weine ich z.B. immer nur kurz an und dann heißt es wieder „stark sein“.
Wut, empfinde ich als schlecht und deshalb gebe ich ihr keinen Raum.
Das ist aber überhaupt nicht gut, denn Wut staut sich auf.
Sie zeigt sich erst in Unzufriedenheit und entlädt sich irgendwann in Aggressivität.

Dabei ist Wut ein richtig guter Motor.
Durch Wut entstehen neue Möglichkeiten und Wege.
Sie motiviert und bewegt in Richtung Veränderung. Wut zuzulassen ist demnach überhaupt nichts Schlimmes, sondern ein Gefühl, das wie Freude und Liebe zu jedem Menschen gehört.

Daher sehe ich mir meine Wut jetzt an und gehe durch das Gefühl, anstatt es zu blockieren.
Es ist ok, dass sie da ist und es ist ok sie zu fühlen.

Was für mich gut funktioniert sind Selbstgespräche.
Ja richtig! Selbstgespräche sind nicht nur etwas für senile und alleinstehende Menschen.

Wer eine gute Beziehung mit sich selbst führen möchte, muss auch mit sich selbst sprechen und sich selbst zuhören können.
Ich kann Dir nur empfehlen es mal auszuprobieren.
Natürlich mache ich das auch nur, wenn sonst keiner in der Nähe ist. Aber dann tut das richtig gut!
Dabei kann ich auch meine Wut und meinen Frust loswerden. Ich schimpfe einfach vor mich hin, führe Diskurse mit mir selbst und am Ende komme ich zu recht passablen Ergebnissen. 😊

Hoffentlich hältst Du mich jetzt nicht für komplett irre. Wobei ich dazu einfach nur sagen kann: probiere es aus und mach Deine eigenen Erfahrungen. Dein Herz und Dein Bauch werden Dir immer sagen, ob Du richtig bist.

 

Es grüßt Dich von Herzen

Deine Susanne

Alltag – Weniger Hustle oder warum jeder Tag besonders ist.

„Lebe jeden Tag als wäre es Dein letzter!“


Dieser Spruch wird sehr häufig bemüht, wenn es darum geht, dass man sein Leben achtsamer führen soll. Die meisten Menschen hetzen durch ihren Tag und bekommen gar nicht mit, was um sie herum an schönen Dingen alles passiert oder sich zeigt.

Wir haben den Sinn fürs „Langsam sein“ verloren.

Unsere Zeit ist so schnell geworden, dass es sich seltsam anfühlt, wenn man dazwischen einmal stehenbleibt.
E-Mail, Smart Phones, etc. tragen alle dazu bei, dass wir Dauerbeschallt und Dauerpräsent sind. Immer erreichbar, Immer verfügbar, immer leistungsbereit und das auch noch gleichzeitig auf mehreren Kanälen.

Man könnte es auch effektiv und multifunktional nennen.
Oder aber auch einfach nur anstrengend und stressig.

Irgendwie ist es aber so normal geworden. Kaum einer macht sich darüber Gedanken – das passiert meist erst dann, wenn etwas vorfällt, das einen zum anhalten zwingt.

 

Seit einigen Jahren stehe ich nicht mehr 10 Stunden am Tag einem Arbeitgeber zur Verfügung.
Tatsächlich arbeite ich durchschnittlich nicht einmal 5 Stunden am Tag, sondern kümmere mich u.a. auch viel um mich, die Kinder und unser Familienleben.

Ich kann nicht sagen, dass ich immer zufrieden bin, was die Job Seite angeht.

Sie ist nicht erfolgreich im Sinne von erfolgreich, wie die Arbeitswelt und sehr viele meiner Mitmenschen es bezeichnen. Es bringt zu wenig Geld, sichert mir keine Rente und meine frühere Karriere habe ich einfach so über den Haufen geworfen.

Ab und zu packt es mich dann und eine Welle der Sorge und Vorwürfe bricht über mir zusammen.
Aber zurück in den Hustle eines Angestellten Jobs?
Zurück in die Abhängigkeit von Zeitvorgaben und Launen anderer?
Nein! No way!

Ich schwanke zwischen „Ich will Geld ausgeben und konsumieren!“, wie ich es früher täglich ausführlich betrieben habe, und „Ich genieße die Zeit für mich und die Kids und stecke dafür materiell zurück.“.
Dieser Satz klingt natürlich total super und aufopfernd lebensbejahend und irgendwie auch sehr nach Instagram & Co.

Wie gesagt, ich fühle den nicht immer, aber ich fühle, dass er für mich tatsächlich richtig ist.

Auch wenn ich mich gleichzeitig immer wieder glaube rechtfertigen zu müssen und mich selbst unter Druck setze, weil ich zu wenig Geld nach Hause bringe, mich von meinem Mann abhängig mache, Altersarmut droht und was einem sonst noch alles von außen rangetragen wird.

 

Aber was wollte ich denn nun eigentlich schreiben?

Ich bin der Meinung, dass wir uns von Sätzen wie „Lebe jeden Tag als wäre es Dein letzter!“ nicht unter Druck setzen lassen dürfen.

Was ist denn für Dich ein perfekter Tag?
Kann ein perfekter Tag nicht auch ein Tag aus dem Alltag einer Mutter sein. Einer Familie?
Oder einfach eines ganz normalen Human Being?

Irgendwie dachte ich immer, solche Tage können nur Stars oder Millionäre haben.

Sie, so meine Vorstellung, leben jeden Tag alles, was wir uns nur am Sonntag gönnen – oder im Urlaub.

Aber mittlerweile glaube ich das nicht mehr.
Niemand kann und niemand will das? Jedenfalls nicht auf Dauer.

Dieser Satz bezieht sich auf die Achtsamkeit und darauf, dass wir uns wieder besinnen und ab und zu innehalten sollen.
Frage Dich dann, was diesen Tag gerade gut macht.
Was habe ich heute bereits Schönes gesehen?
Wen habe ich getroffen?
Wer oder was hat mich bereichert?
Worüber habe ich mich gefreut?

Besonders in Momenten, in denen wir traurig oder unzufrieden sind, helfen uns solche Fragen, um uns aus diesem Tief wieder herauszuholen.

Unser Alltag muss kein Spa–Tag am Meer sein, an dem wir wundervolles Essen genießen mit einem Mann, der uns jeden Wunsch von den Lippen abliest und Kindern, die friedlich spielen und uns mit ihrem herzlichen Lachen erfreuen.
Das wäre total gruselig! (Täglich zumindest)

Auf was soll ich mich denn dann noch freuen? Muss es nicht einen Unterschied geben zu „normalen“ Tagen und Tagen, an denen wir uns etwas aus der Reihe gönnen?


Jeder Tag birgt etwas Besonderes! Wir ärgern und freuen uns, wir lachen und weinen, wir leben!

 
Es ist unsere Entscheidung, was wir daraus machen und wie wir die Welt sehen.
Jeden Tag aufs Neue.

Der heutige Tag ist zum Glück (hoffentlich) nicht mein letzter und er war nicht besonders im Sinne von außergewöhnlich.

Er war besonders, weil ich ihn gelebt habe.

Leben besteht aus allen Emotionen, allen Wetterlagen und den unterschiedlichsten Menschen.
Ich habe mich heute bereits gelangweilt und geärgert.
Ganz kurz hatte ich Selbstzweifel und ich hatte einen Moment in dem ich richtig gefeiert habe.
Ich habe frische Luft geatmet und war mit mir ganz allein. Die Kinder haben mich umwirbelt, kurz verrückt gemacht und dann wieder mit Liebe erfüllt. Mein Mann hat sich den ganzen Tag nicht gemeldet und mir am Abend die Füße massiert. Meine 96-jährige Oma bereitet sich auf einen Umzug in ihre neue Wohnung vor und ich darf sie darin bestärken und dankbar sein, dass es sie noch immer in meinem Leben gibt.

Das alles ist Alltag! Mein Alltag!

 

Der Tod wird im EKG durch die Null-Linie, einer Geraden ohne Ausschläge angezeigt.
Das Leben durch eine im Zick-Zack verlaufende Linie mit Ausschlägen nach oben und unten.

So sollte jeder Tag sein – so lange bis irgendwann der letzte kommt.
Dann blicke ich auf ein Leben aus Höhen und Tiefen und definitiv nicht aus einer Geraden zurück. Und ich wünsche mir, dass ich dann die Menschen um mich habe, die mich lieben.

Auf den Alltag!

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Wertvolle Arbeit

Was macht in Deinen Augen einen Menschen wertvoll?

Stellt man diese Frage, sind die Antworten meist ziemlich eindeutig und klar.
Menschen werden durch Verhalten wertvoll, das nicht durch das Ego geprägt ist, sondern von Mitgefühl, Empathie, Fürsorge und gegenseitigem Miteinander gekennzeichnet wird.

Materielle Errungenschaften, Macht und Einfluss schaffen keine wertvollen Beziehungen, die unsere menschlichen Bedürfnisse erfüllen.

Trotzdem streben sehr viele Menschen genau nach diesen Errungenschaften und bewerten sich und ihr Umfeld danach.

Wertvoll ist was Wert schafft.

Mit diesem Wert ist der materielle, finanzielle Wert gemeint. Ohne Geld keine Sicherheit und kein anerkennendes Nicken im Umfeld.

Im Streben nach Geld und Karriere, wird meist vergessen, dass diese selten in der eigenen Werte-Pyramide vertreten sind.
In den meisten Top Ten der persönlichen Werte stehen, Liebe, Familie, Dankbarkeit, Ehrlichkeit, u.ä. ganz oben.
Erfolg, Einfluss, Ehrgeiz und Leistung, stehen, wenn überhaupt, deutlich drunter oder außerhalb der Top Ten.

Trotzdem werden Tätigkeiten, bei denen Menschen sich um andere Menschen kümmern und damit unsere Werte bedienen, oft weniger wert eingestuft als z.B. ein Führungsjob in einem Wirtschaftsunternehmen.
Der Wert, der dabei im Vordergrund steht, ist Geld (was eigentlich gar kein Wert ist) aber auch Macht und Einfluss.

Das geschieht meist ganz unbewusst, denn ich bin überzeugt, dass die meisten Menschen das sofort und wehement abstreiten würden, wenn man sie darauf anspricht.

Jetzt kann man natürlich einwerfen, dass Geld und Macht die Bedürfnisse nach Sicherheit und auch Unabhängigkeit oder Freiheit erfüllen.

Natürlich tun sie das. Aber hier lohnt es sich etwas kritischer hinzusehen.
Meiner Meinung nach verstecken wir uns gerne hinter diesem Argument, um nicht auf gewohnte Bequemlichkeiten und Komfort verzichten zu müssen. Wenn wir ganz genau hinsehen, braucht es nämlich gar nicht so viel Geld um sich sicher zu fühlen.
Wer zu Geld kommt, hat auch immer Angst, dass er es wieder verliert.

Die Grundbedürfnisse müssen befriedigt sein. Rechnungen und Hypotheken bezahlt werden und die Altersvorsorge gesichert sein.
Aber alles darüber hinaus, ist nüchtern betrachtet Luxus.
Corona hat uns gezeigt, wie wenig wir eigentlich brauchen. Plötzlich hinterfragen viele Menschen ihr Konsumverhalten und stellen fest, dass dieses sie gar nicht glücklich gemacht hat. Es hat einiges kompensiert und von Kummer und Unzufriedenheit abgelenkt.
Aber plötzlich haben nicht mehr die Manager den Applaus bekommen, sondern die Pflegekräfte.

Ich habe nichts gegen Geld! Im Gegenteil!
Mir macht es große Freude lecker essen zu gehen, zu reisen und regelmäßig zu shoppen.
Aber ich habe in den letzten Jahren etwas ganz Entscheidendes gelernt.
Es ist nicht das, was mich letzten Endes glücklich macht!
Wenn ich mir jetzt ab und zu etwas gönne, schätze ich es plötzlich viel mehr wert und genieße es, wie ich es früher nie getan habe.

Aber der Punkt auf den ich in diesem Artikel hinaus will, ist ein ganz anderer.

Nach einem Gespräch mit einer Kundin, kam erneut ein Thema hoch, was noch immer sehr verbreitet zu sein scheint.  In der Diskussion um Gleichberechtigung der Frau/Mütter was Job und Karriere angeht, geht es allerdings irgendwie unter:

Mütter wünschen sich mehr Anerkennung und Wertschätzung.
Besonders von ihrem Partner.

Viele haben das Gefühl, dass das was sie tun zu wenig wertgeschätzt und für selbstverständlich angesehen wird.
Dem Partner ist oft gar nicht bewusst, was ihre Partnerin den ganzen Tag alles macht. Vor allem nicht, wo sie ihm alles den Rücken freihält und was nicht vorhanden oder möglich wäre, würde sie sich nicht darum kümmern.

Genauso geht es übrigens auch Menschen, die in Pflegeberufen tätig sind.
Auch hier wurde mir erzählt, wie wenig Wertschätzung man aus dem nahen Umfeld bekommt, obwohl man doch so eine wertvolle Aufgabe erfüllt.

Nachdem mir meine Kundin erzählte, dass sie oft ein schlechtes Gewissen hat, wenn sie mal nichts zu tun hat und sich eine kurze Auszeit gönnt, war mir klar, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht.

Was für eine Wertevorstellung herrscht bitte in unseren Köpfen?
Warum bekommen Frauen ein schlechtes Gewissen, weil sie „nichts tun“, während der Mann doch arbeiten ist.

Wie kann es sein, dass eine Mutter das Gefühl hat, weniger wert zu sein, weil sie ja „nur“ zu Hause ist oder „nur“ in Teilzeit arbeitet?

Ich frage Dich:
Woran machst Du den Wert einer Arbeit fest?
An der Höhe des Verdienstes oder an deren Leistung?
Sind Menschen und deren Tun wertvoller, weil sie damit (mehr) Geld verdienen?
Ist im Umkehrschluss ein Mensch und dessen Tun weniger wert, weil er sich dabei um einen anderen Menschen kümmert?

Sind Mütter und deren Zeit also weniger wert, weil sie nicht oder „nur“ in Teilzeit arbeiten und dadurch weniger Geld verdienen?

Würde das dann auch bedeuten, wenn Du Dich später um Deine/eure Eltern kümmerst, damit sie nicht ins Heim müssen, dass diese Arbeit dann ebenfalls weniger wert ist, als die Deines Partners?

Eigentlich darf man sich die Frage, welche Arbeit mehr Anerkennung verdient, nicht stellen. Denn in meinen Augen hat jegliche Form von Arbeit, Anerkennung verdient!
Unabhängig ob und wie hoch sie bezahlt wird!

Wir reden immer von Gleichberechtigung in Beruf und Familie.
Dabei achten wir viel zu selten darauf, dass Mütter/Väter, die zu Hause sind, um ihre Kinder nicht zum größten Teil fremdbetreuen zu lassen, einen tollen Job leisten und dieselbe Anerkennung verdienen, wie alle anderen.

Leider hat man es geschafft, dass Viele selbst glauben, was sie tun, ist weniger wert.

Warum?

Meistens bedeutet Arbeit, die Karriere und viel Geld bringt, dass man kaum zu Hause ist und dadurch wenig Zeit mit der Familie verbringt. Häufig sind diejenigen gestresst und überlastet. Zu Hause sind sie genervt und brauchen Erholung. Sind also wieder kaum für die Familie da.
Da wundert es nicht, dass Familien sich trennen.
Aber derjenige, der zu Hause ist, sich um alles andere kümmert und dafür sorgt, dass der Laden (die Familie) bestehen bleibt, bekommt gesagt, dass sie/er ja nur zu Hause ist…

Hier geht es nicht um die Frage, ob Frau arbeiten gehen soll oder muss.

Es gibt zig Gründe die dafürsprechen, dass wir Frauen unser eigenes Geld verdienen und für uns sorgen müssen. Genauso gibt es zig Gründe, die dafürsprechen, eine Weile mehr Zeit mit den Kindern zu verbringen, als mit den Kollegen.
In diesem Artikel geht es um Haltung und nicht um die Bewertung von Familienmodellen. Jede Frau darf wählen, was sie für richtig und in ihrer Situation für machbar erachtet.

Mir geht es heute rein um das Wertegefühl, das Müttern vermittelt wird.
Egal wie sehr es in den Medien platziert wird. In der Realität fühlen sich die meisten Frauen in der Rechtfertigungsposition, und dürfen sich noch immer Sätze anhören, wie: „Du arbeitest doch nur Teilzeit.“  Oder „Ich muss mich ausruhen, ich habe den ganzen Tag / die ganze Woche gearbeitet!“

Aber jetzt frage ich Dich direkt: „Was denkst Du selbst über Dich und Deinen Arbeitstag?“

Ich unterstelle, dass viele Mütter selbst denken, dass ihre Tätigkeit weniger wert ist (weil sie ja kein oder weniger Geld verdienen) und sie daher auf ihren Partner Rücksicht nehmen müssen.

Aber ist das nicht ein absoluter (entschuldige) Bullshit?!?!?!?

In den meisten Fällen haben Frau und Mann sich gemeinsam für eine Familie entschieden. Gemeinsam wurde das Familienmodell entschieden und auch wenn es oft von Anfang an klar ist, dass die Frau zu Hause bleibt oder nur noch in Teilzeit arbeitet, habt ihr das so entschieden.
Du hast es entschieden!

Uns stehen mittlerweile alle Möglichkeiten offen und wir können uns je nach finanzieller Lage entscheiden, wie wir Familie handhaben wollen und was uns guttut.

Meiner Meinung nach sind es weniger die schwierigen Umstände, als vielmehr die Haltung die hinter allem Stress und unglücklich sein steckt.

Noch immer wird es einfach als weniger wert erachtet, wenn Frau (und noch schlimmer Mann) entscheidet zu Hause zu bleiben. Auch wenn jeder weiß, dass diese Frau (Mann) dann nicht Kaffee trinkend auf dem Sofa sitzt.
Ich bin ziemlich sicher, dass jede (Haus)-frau (ich bleibe jetzt einfach mal bei der Frau, weil ich nun mal für sie schreibe und das noch immer die Mehrheit ist) um ein Vielfaches mehr arbeitet, als jeder Mann mit top Job!

Hier ein paar Aspekte, mit denen ich meine Behauptung untermauern will:
1.     Männer finden Dinge anstrengend, die Frauen nur ein müdes Lächeln entlocken.
2.     Frauen erledigen mehrere Aufgaben gleichzeitig.
3.     Eine Frau in Teilzeit arbeitet deutlich effektiver, weil sie sich in ihren Teilzeit-Stunden kaum eine Pause gönnt. Ein Vollzeit Beschäftigter hat deutlich mehr Pausen und freie Zeiten. Es gibt eine Studie aus England, die besagt, dass Vollzeit Beschäftigte in 8 Stunden nur 3 Stunden effektiv arbeiten.
4.     Nach dem Job ist vor dem Job.
Am Nachmittag geht es mit vollem Programm weiter.
In der Nacht werden die Termin und To Does der nächsten Tage geplant und gedanklich durchgegangen, während Mann daneben friedlich schläft.
5.     Geschäftsreisen, werden gern als anstrengend verkauft, aber welche Mutter würde sich nicht eine kurze Auszeit mit „vernünftigen“ Gesprächen, Essen gehen, Hotelübernachtung … wünschen?
6.     Männer mit „top Job“ haben in der Regel Assistenten oder Sekretärinnen, die ihnen ein Vielfaches ihrer Arbeit abnehmen.
7.     „Aber ich habe so viel Verantwortung und muss wichtige Entscheidungen treffen.“
An welcher Stelle gilt das nicht auch für das Elternteil, das zu Hause ist???

Letztendlich sollte es dieses Kräftemessen überhaupt nicht geben.
Jeder hat seinen Part und erledigt ihn nach bestem Wissen und Gewissen.
Es ist jedoch entscheidend, dass Beide sich und ihre Arbeit gegenseitig wertschätzen und anerkennen.
Das eine ist nicht besser als das andere. Vor allem nicht, wenn es darum geht, was mehr Wert hat und dieser Wert am Geld bemessen wird!

Wenn es darum geht, dann sollten wir schnellstens dazu über gehen, ein Gehalt für Dich festzulegen.

Hast Du Dir jemals Gedanken über Deinen Stundenlohn als Mutter gemacht?

Wenn es Dir schwerfällt, Dein Tun als wertvoll zu erachten, dann rechne Dir einen Stundenlohn aus, gemessen z.B. an Deinem vorherigen Job. Du wirst überrascht sein, auf was für einen Tagessatz Du plötzlich kommst. Schließlich hat Dein Arbeitstag ja mindestens 14 Stunden…

Nebenbei bemerkt wäre es eh eine Überlegung wert, mit Deinem Partner über eine Ausgleichszahlung zu sprechen, die Du in Deine Altersvorsorge stecken kannst. Schließlich läuft seine Vorsorge einfach weiter (wird evtl. noch höher) und Deine stagniert.
Theoretisch könntest ja auch Du Vollzeit Karriere machen.

Mindestens ein Elternpart muss zeitlich im Job zurückstecken. Anders ist es kaum machbar und by the way – ein bisschen Zeit will man mit den eigenen Kindern ja doch auch verbringen…   Es geht um die gemeinsamen Kinder und nicht um Freizeit, die Du Dir auf seine Kosten nimmst!

Alles fängt bei unserem Denken an! Wir selbst haben es in der Hand!
Es bringt nichts, auf die anderen zu schimpfen und die Ungerechtigkeit im Land zu kritisieren, wenn wir selbst heimlich genauso denken.

Sei Dir Deines eigenen Wertes bewusst!
Gib Dir selbst die Anerkennung, die Du Dir wünschst!

Erst dann, kannst Du sie auch von jemand anderem bekommen.

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

 

Photo by Markus Spiske on Unsplash

 

20 Sekunden Mut

Was bedeutet für Dich Mut?

 

Es gibt ein wunderschönes Zitat aus dem Film „Wir kaufen einen Zoo“:

 „Manchmal musst du nur 20 Sekunden unglaublich mutig sein um Großes zu erzielen!“

Dieser Satz ist bei mir hängengeblieben und daraus ist ein Blogartikel entstanden, den Du auf dem Blog „FIELFALT“ lesen kannst.

 

Hier gehts zum Artikel: 20 Sekunden Mut

 

Viel Freude beim lesen!

Deine Susanne

Gefühle der Krise – Teil 1

„Krisen sind eine Chance!“

Das haben wir in den vergangenen Monaten sehr oft gehört.
Die Aussage stimmt, aber sie ist nicht immer leicht zu verstehen bzw. umzusetzen.

Wer in einer Krise steckt oder bestimmte Situationen als Krise betrachtet, erkennt eben genau aus diesem Grund nicht die große Chance, vor der er gerade offenbar steht.

 

Um was für eine Chance handelt es sich denn überhaupt, wenn man in einer Krise steckt?

In der Regel wird hier von der Chance zur Veränderung gesprochen.
Denn die meisten Menschen verändern erst dann etwas in ihrem Leben, wenn ein Ereignis eintritt, das sie zum Umdenken zwingt. Schicksaalschläge jeglicher Art sind hier meist der Auslöser. Sie erinnern uns an den Wert des eigenen Lebens – an das, was für jeden Einzelnen wirklich zählt.

Aber genau hier steckt auch eine große Gefahr.
Das eigene Leben zu hinterfragen, bzw. die Art und Weise, wie man es bisher geführt hat, ist gut, solange man nicht blind losrennt und im wilden Aktionismus ganz viel Porzellan zerschlägt, das sich danach nicht wieder reparieren lässt.

Das Leben, das Du bis jetzt geführt hast, ist genau das, was Du für Dich bestimmt hast.
Es ist Dein aus Deinen Entscheidungen heraus gewählter Weg.
Manchmal hast Du ihn bewusst gewählt, manchmal intuitiv. Aber auf jeden Fall warst Du es, der die Wahl getroffen hat. Es hat viele Gründe, warum Du stehst, wo Du stehst.
Und es ist gut, so wie es ist!


Nun stehst Du an einer Gabelung

Krisen sind immer Gabelungen, aber sie müssen keine komplett neue Ausrichtung bedeuten.
Es kann sein, dass Du Die Richtung Deines bisherigen Weges beibehältst. Allerdings läufst Du ein paar Meter abseits und erblickst dabei neue Dinge, nimmst den Weg anders wahr, siehst andere Farben…
Oder Du wählst den anderen Weg und schlägst eine vollkommen neue Richtung ein.

Veränderungen gibt es auf verschiedene Art und Weisen.
Die eine lässt keinen Stein auf dem anderen, eine andere wiederum verändert lediglich das Setting, die Umstände, die Denkweise und bewirkt ebenfalls enorm viel.
In jedem Fall wird es nicht mehr so sein wie zuvor.
Das ist gut so! Es soll auch so sein, denn ansonsten wäre die Krise nicht in Dein Leben getreten.

Beide Möglichkeiten der Veränderung sind gut.
Aber welche jetzt für Dich richtig ist, kann niemand außer Dir entscheiden.

Ohne Krisen würden wir kaum etwas in unserem Leben verändern. Dabei halten wir sehr viel aus, verdrängen und reden uns ein, dass alles gut ist.
Veränderungen machen Angst. Sie sorgen für Verunsicherung und das ist etwas, das unser Verstand auf jeden Fall vermeiden will. Er möchte uns beschützen – vor allen Konsequenzen die eine eventuelle Veränderung mit sich bringen würde.

Aber braucht es wirklich immer erst einen Zusammenbruch des (eigenen) Systems, bis man den Mut aufbringt etwas zu verändern?

Ich glaube ja und liefere selbst ein gutes Beispiel dafür.
Krisen sind die Initialzündung für Veränderungen, denn sie liefern uns die Rechtfertigung vor allen Konsequenzen.

Genau deshalb rufen jetzt viele Coaches und geistige Lehrer zum Mut zur Veränderung auf.
Wir brauchen solche Zeiten, um uns in Gang zu setzen. Ansonsten haben wir es uns in unserem Alltagsnest zu gemütlich gemacht.

Der Kraftaufwand ist hoch und deshalb muss meistens auch der Schmerz groß sein, um den Weg anzutreten.

Unsere persönlichen Krisen sehen alle vollkommen verschieden aus.
Was für die eine Person eine Herausforderung ist, stürzt eine andere in die Verzweiflung und umgekehrt.
Krisen können unterschiedlich stark sein und keine lässt sich von außen bewerten. Sie sind sehr persönlich und jeder geht anders damit um.

 

Krise als Motor und Geschenk?

Um eine Krise „sinnvoll“ zu nutzen und sie zum Motor und letzten Endes Geschenk werden zu lassen, gibt es einiges zu beachten.

1.     Komme zur Ruhe
Die Situation wirbelt ganz viel auf. Sie lässt Gefühle in uns hochkommen, die uns eventuell erschrecken und die uns vor allem lähmen.
Angst, Wut, Trauer, Scham sind solche Kandidaten.
Sie gehen an unsere Grundbedürfnisse und lassen uns in ein tiefes Loch fallen.
„Keine Ahnung, wie ich da wieder raus kommen soll…“

Versuche Dir dieser Gefühle bewusst zu werden.

Welches Gefühl kommt hoch?
Oder kommen mehrere Gefühle hoch?
Treten sie gleichzeitig oder hintereinander auf?
Wann treten sie auf?
Was war der Auslöser?
Welches Ereignis hat sie getriggert?

Versuche im ersten Schritt nur wahrzunehmen und Dir der Situation bewusst zu werden.
Erkenne das Gefühl an. Lass es zu und vor allem erlaube es Dir.
Denn, es gehört zu Dir!

Dass Du fühlst was Du fühlst, hat etwas mit Deinen Prägungen und Erfahrungen zu tun. Es kommt nicht, weil Du ein schwacher Mensch bist!

Dir werden ganz klar Deine Grenzen aufgezeigt, aber auch woran Du arbeiten darfst.
Eines ist klar: Aufgeben ist keine Option!

Grenzen sind dafür gemacht um etwas abzugrenzen, in Schach zu halten oder zu verbergen. Aber wann haben Menschen jemals Grenzen auf Dauer akzeptiert? Grenzen werden überwunden – sei es physisch oder mental.

Zuerst stellen wir sie fest, dann stellen wir sie in Frage und zuletzt fordern wir sie heraus und überwinden sie.


Welches Gefühl steckt also hinter Deiner Krise?


Angst:

Angst macht Angst.
Sie drückt sich oft in Stress, Nervosität oder Schlafstörungen aus und raubt uns den Atem. Angst ist die Grenze schlecht hin, denn sie baut sich wie eine Mauer vor bzw. in uns auf und verhindert jegliches Weiterkommen.

Sie steht oft in Zusammenhang mit Existenz- oder Verlustängsten.
Das Bedürfnis nach Sicherheit ist ein starkes Grundbedürfnis aller Menschen. Wir handeln instinktiv danach und alles was vermeintlich unsere Existenz bedroht macht uns Angst.
Allerdings lassen wir uns auch sehr schnell in diese vermeintliche Existenzangst drängen. Viele Menschen empfinden bereits Existenzängste, sobald im Job mal schlechte Luft herrscht. Schlechte Laune beim Vorgesetzten, ein fragwürdiger Kommentar eines Kollegen und schwups dreht das Gedankenloskarussell seine Runden.

Für alle Ängsten, die in Dir hochkommen, gilt eine simple aber wirksame Strategie: Stell Dir die Frage, ob Du sicher weißt, dass es ist, wie Du denkst, dass es ist?

 

„Gedanken sind wie Wolken. Sie kommen und gehen. Wahr werden sie erst dann, sobald Du sie glaubst.“ (Byron Katie)

 

Ist Deine Existenz wirklich bedroht, wenn Du Deinen Job verlierst?
Bist Du tatsächlich in Gefahr, wenn Du zu wenig Geld auf dem Konto hast?

Unsere Angst kann uns helfen, den Übergang zu etwas Neuem zu schaffen. Denn wenn wir etwas nicht ändern oder akzeptieren können, dann kann es nur etwas Neues geben. Hierfür braucht es Mut, sich der Angst zu stellen und sich nicht von ihr eingrenzen zu lassen. Wenn Du Angst nicht als Gefahr betrachtest, sondern eine Neugier für das Unbekannte entwickeln kannst, so wird auch Angst zu deinem Motor.

Wir Menschen schütten Dopamin, unser Glückshormon, u.a. immer dann aus, wenn uns Neues begegnet. Das kannst Du natürlich erreichen, indem Du Dir ständig neue Sachen kaufst. Du kannst aber auch etwas verändern und dadurch etwas Neues in Dein Leben holen, das Dich glücklich machen wird.

Wut:
Von der Wut handelt mein letzter Blog-Artikel, den Du Dir an dieser Stelle gerne durchlesen darfst. Daher will ich hier nicht mehr ausführlich darauf eingehen.
Wut entsteht, wenn ich etwas als falsch erachte. Daher ist unsere Wut auch immer ein wichtiger Antreiber und bringt uns ins Handeln. Sie ist wichtig, damit Du den Veränderungsprozess in Gang setzt.

Trauer:
Trauer wird ungern zugelassen und daher oft verdrängt. Sie ist in unserer Gesellschaft nicht besonders anerkannt und wird dadurch oft mit Mitleid oder Verharmlosung kommentiert.
Tatsächlich ist Trauer jedoch eine wichtige Kraft, die uns hilft loszulassen. Mit ihr akzeptieren wir was ist, auch wenn wir den Wunsch haben, dass es anders ist.
Trauer hilft uns Frieden zu schließen. Sie öffnet unser Herz und bringt uns in Kontakt mit unseren Bedürfnissen und Sehnsüchten – mit uns selbst.

Scham:
Scham ist wohl jedem von uns gut bekannt und eng verbunden mit dem Gedanken: „Ich bin falsch.“
Dieses Gefühl betrifft immer nur uns selbst. Hier bewerten wir nichts das von außen kommt, sondern reflektieren das eigene Selbst.
Bei Scham geht es um Reflektion und Innenschau. Wir hinterfragen uns und unser Tun, was für sich betrachtet doch gar nicht so verkehrt ist. Aber auch hier ist es ein Akt des „sich Erlaubens“.
Sich selbst zu betrachten, zu reflektieren und dadurch kennenzulernen bedeutet Überwindung, kann jedoch auch sehr befreiend sein.
Durch dieses Schamgefühl erkennen wir unsere Grenzen, Fehler und Schwächen und können darauf basierend eine gesunde Selbstliebe entwickeln.

 

Im 2. Teil von „Gefühle der Krise“ erfährst Du Schritt zwei und drei, wie Du Deiner Krise begegnen und sie zu einem Motor für eine Veränderung in Deinem Leben machst.

 

Gefühle der Krise – Teil 2

Fortsetzung von „Gefühle der Krise – Teil 1“ 

 

2.     Erkenne und lass los
Wenn Du Dir die Ruhe und Zeit genommen hast, wahrzunehmen welche Gefühle hochkommen, kannst Du erkennen was dahintersteckt bzw. was der Auslöser ist.
Versuche alle Bewertungen rauszunehmen und einfach nur zu akzeptieren.

Mit der Situation zu hadern und Dich für Deine Empfindungen fertig zu machen, wird Dich keinen Schritt weiterbringen.
Es ist ein Akt der Selbstliebe, anzuerkennen was ist und es dann liebevoll wieder zu verabschieden.

Erst wenn Du loslässt, machst Du den Weg frei für neue Möglichkeiten und Lösungen.

3.     Finde neue Möglichkeiten
Die Situation zu erkennen und anzunehmen, bedeutet nicht, dass Du Dich ihr ergeben sollst. Im Gegenteil. Es verhindert, dass Du Dich dafür selbst fertig machst und den Weg zur Veränderung blockierst.
Jetzt ist es an der Zeit weiter zu gehen und die Situation in die Hand zu nehmen.

Stelle Dir folgende Fragen:
„Was kann ich jetzt tun?“
„Welche Möglichkeiten habe ich und wer kann mir helfen?“


Es gibt immer einen Weg! IMMER! 

Auch wenn Du oder einer Deiner Lieblingsmenschen erkrankt oder gar im Sterben liegt.
Es gibt immer Möglichkeiten, sich der Situation zu stellen und damit zurecht zu kommen.
Selbst mit dem Tod!

Ich habe furchtbare Angst vor dem Tod. Nicht vor meinem, aber vor dem eines Menschen, den ich liebe. Ich musste diese Angst schon einmal ertragen und sie läuft mir an manchen Tagen noch immer ab und zu über den Weg.

Aber all diese Empfindungen wie Selbstmitleid, Zweifel oder Angst haben mich noch nie vorwärts gebracht. Sie haben nie etwas verändert – im Gegenteil!
Ich glaube an die selbsterfüllende Prophezeiung und ihr will ich mein Glück auf keinen Fall überlassen.
NO WAY!

Es geht immer weiter!
Irgendein Weg tut sich immer auf und das oft völlig anders, als Du es Dir hättest vorstellen können.
Man sollte jedoch die Augen aufhalten und dafür bereit sein. Sonst verpasst man ihn und bleibt im alten Schlamassel stecken.


Jeder von uns kann stark sein, wenn er muss. 

Und dabei möchte ich betonen, dass man natürlich auch mal schwach sein darf. Das ist in Ordnung! Du darfst heulen, schreien, schimpfen, fluchen und gegen die Tür treten. Aber irgendwann ist es gut. Dann stehst Du auf und suchst nach einem Weg, der Dich jetzt da rausführt oder der Dich dabei unterstützt und begleitet.

 

Deine Beziehungen werden Dir helfen 

Bitte um Hilfe! Verstecke Dich nicht, sondern erzähle wie es Dir geht.
Du wirst erstaunt sein, wie Vielen es ähnlich geht wie Dir.

Eines hat mich meine Erfahrung gelehrt: steinige Wege lassen sich nie gut alleine gehen.
Ab und zu muss man ein Stück getragen werden, oder zumindest die Hand von jemand anderem halten, damit man weiß, dass man nicht alleine ist.

Irgendwann wirst Du das Gefühl haben umkehren zu müssen, weil es einfach nicht mehr weiter geht.
Auf manchen Wegen würde das gehen, auf manchen jedoch nicht.
Daher rate ich auch hier, einfach immer weiter zu gehen und zu vertrauen. Glaube mir, egal was Dich erwartet, irgendwann ist der Weg überwunden und Du wirst unfassbar dankbar, glücklich und stolz sein, dass Du durchgehalten hast.

 

Hier gibt es eine wunderschöne Übung, die ich Dir ans Herz legen möchte 

Wenn Du in einer Krise steckst und gerade die Veränderung angehst, dann stell Dir vor, wie es sein wird, wenn Du da bist, wo Du hinwillst.

Stell Dir vor, Du triffst eine Freundin oder einen Freund und erzählst von Deinem Weg.
Versetze Dich in den Moment, wenn Du davon erzählst.

Kannst Du die Freude, das Glück und den Stolz fühlen, die Du empfindest?

Verankere dieses Gefühl, das fette Grinsen in Deinem Gesicht, das Kribbeln in deinem Bauch, wenn Du an diesen Moment denkst. Wenn Du davon berichtest, wie Du den Weg Deiner Veränderung gegangen bist.
Vielleicht kannst Du sogar den Wein schmecken oder das Essen riechen, das in dem Lokal serviert wird. Stelle Dir alles so intensiv und bildlich vor wie möglich.

Wann immer Du zweifelst, holst Du Dir dieses Gefühl hoch und gehst dann mutig weiter voran.

Krisen können uns ins Wanken bringen und unser Leben von einem Moment auf den anderen verändern. Aber letztendlich hast Du es in der Hand, was Du daraus machst und was Du mit Dir machen lässt.
Hier findet jeder seinen eigenen Weg. Was für mich gut war, kann bei Dir nicht funktionieren und umgekehrt.

Wichtig ist, dass wir weiter gehen, uns nicht entmutigen lassen und im Vertrauen bleiben.

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Mut zur Wut – oder, warum Wut ein wertvolles Gefühl sein kann

Mein letzter Blogartikel ist eine Weile her.
Wenn ich ehrlich bin, lag das unter anderem daran, dass ich einfach nicht wusste, was ich schreiben soll.

Corona beherrscht unseren Alltag und ist omni präsent in den Medien.
Es gibt nichts, was noch nicht gesagt wurde und wer braucht nun eigentlich noch schlaue Ratschläge?
Jeder Ansatz, den ich hatte, kam mir irgendwie banal und ausgelutscht vor.

Dennoch habe ich das Gefühl, dass die Menschen Hilfe brauchen.
Hilfe, die nicht nur finanzieller Natur ist.

Eine Atmosphäre der Distanz

Ich habe gemerkt, dass mich die Atmosphäre der Distanz belastet. Das hatte ich nicht geglaubt, bis ich wieder zurück in der Stadt war.
Hier ist Corona bzw. seine sozialen Konsequenzen deutlich spürbarer, als bei meinen Eltern in der Vorstadtsiedlung.

Was macht es mit Dir?

Wie meisterst Du Deinen Alltag?
Was mir in der letzten Zeit häufiger begegnet sind, waren drei Dinge.
1.     Verdrängung
2.     Angst und Wut
3.     Gefühl von Machtlosigkeit

Wir sind Meister im Verdrängen. Selten werden ungute Gefühle oder gar Schmerzen bewusst wahrgenommen und beachtet. Stattdessen setzen wir uns vor den Fernseher, arbeiten (zu) viel oder betäuben uns mit Alkohol oder gar anderen Substanzen.

Diese Vorgehensweisen helfen für kurze Zeit.
Sie bekämpfen das Symptom, lösen jedoch weder die Ursache noch beheben sie seine Auswirkungen.

Immer wieder sucht sich das Thema einen Weg nach oben.
In der Einsamkeit oder der Überbelastung werden wir nun damit konfrontiert und hier zeigt es sich, ob wir in der Lage sind damit umzugehen, oder an unsere Grenzen kommen.

Auch wenn wir durch Job und Familie eingespannt sind und wenig Zeit für uns selbst haben.
Es sollte sich immer eine Gelegenheit finden, zur Ruhe zu kommen und zuzulassen, was in Dir hochkommt.

Welche Gedanken kommen und belasten Dich?
Welche Gefühle entstehen und wie geht es Dir damit?

Versuche bewusst in diese Fragen zu gehen und hinzusehen.
Was brauchst Du jetzt wirklich?
Was hast Du bisher dagegen getan und hat es Dir geholfen?
Wer oder was kann Dir jetzt (besser) helfen?

Bitte höre auch genau hin: Ist das, was Du Dir selbst sagst, wirklich wahr?
Lässt Du Dich von außen, durch Medien, Social Media & Co. so beeinflussen, dass Du Dir und Deinen Gefühlen nicht mehr vertraust?

Ich verstehe, dass jeder Mensch anders mit der Situation umgeht.
Wir alle haben unterschiedliche Lebensumstände und Erfahrungen gemacht, die uns entsprechend beeinflussen.
Besonders Angst ist ein Gefühl, das es nicht zu bewerten gilt.

Angst führt zu Wut

Angst ist oft nicht zu erklären.
Sie ist einfach da, ist aber auch ein schlechter Ratgeber.
Denn Angst lähmt und blockiert. Sie verhindert, dass wir unser Denken hinterfragen und lässt uns oft irrationale Dinge tun.

Angst aber auch Hilf- und Machtlosigkeit, führt uns zur Wut.
Ich möchte Dir heute Mut zur Wut geben.

Wut ist an sich nichts Schlechtes. Sie ist ein wichtiger Motor, denn ohne Wut kommt es kaum zu Veränderungen.
Wut ist Handlungskraft Nummer 1. Wir bekommen einen Schub Adrenalin und setzen eine große Portion Energie frei, die uns in Aktion treten lässt.

Wut entsteht, wenn wir etwas für falsch erachten. Wir interpretieren eine Situation, zu der wir eine klare Position haben. Diese Position ist rein subjektiv, da Menschen unterschiedliche Wahrnehmungen zur selben Sachen haben können.

Du kannst Deine Wutkraft dafür einsetzen, für Deine Sache einzustehen, sie anzupacken und zu verändern.

Wut ist gesellschaftlich nicht besonders anerkannt.

Ich merke oft, wie ich mich für meine Wut schäme und sie versuche zu unterdrücken.
„Das gibt kein gutes Bild von mir.“
Besonders Frauen sollten auf keinen Fall wütend sein. Sind wir es dann doch, werden wir schnell als unbeherrscht oder hysterisch abgestempelt.

Aber sind wir nicht deutlich authentischer, wenn wir uns auch einmal wütend zeigen?
Dürfen unsere Kinder nicht auch sehen (und dadurch lernen), dass Wut als Gefühl dazugehört, anstatt sie immer zu unterdrücken und als falsch zu titulieren?

Wut darf nicht in Aggression und Gewalt münden, soviel ist klar!
Wenn wir zu viel Wut entwickeln kann sie explodieren und das endet, je nach persönlicher Prägung, eigenem Erleben oder aktuellen Umständen, nicht immer gut.
Ähnlich wie bei den Wutanfällen eines Kleinkindes, kann es zur Überreaktion kommen, wenn Menschen keinen Ausweg kennen, sich der Situation hilflos ausgesetzt fühlen und keinen Einfluss nehmen können.

Wenn wir jedoch „normal“ wütend werden, dann ist es unsere Wutkraft, die dafür sorgt, dass wir Position beziehen, Entscheidungen treffen, Klarheit haben und Grenzen setzen.

Gib Dir selbst Anerkennung

In den letzten Wochen sind mir mehrere Frauen begegnet, die keine Kraft mehr haben, sich hilflos fühlen und mittlerweile mehr Wut als Verständnis empfinden.
Das ist nachvollziehbar und bei der Mehrbelastung auch einfach normal.
Du darfst wütend sein und du darfst Deine Wut auch zeigen und aussprechen!

Diese Energie muss raus. Wenn Du sie versuchst zu verdrängen, wird sie dafür sorgen, dass es Dir bald nicht mehr gut geht.

Spür mal rein, wo diese Wut sitzt.
Wo kannst Du sie in Deinem Körper fühlen und wo verlagert sich dieses Gefühl hin, wenn Du es unterdrückst?
Wenn Du es dort lässt, was macht es dann mit Dir?
Wie gehst Du mit Dir und Deinem Umfeld um?
Wie würde es sich jedoch anfühlen, wenn Du Deiner Wut Luft verschaffen würdest?

Was brauchst Du?
Was fehlt Dir?
Wer kann Dir jetzt helfen?
Was tut Dir jetzt gut?

Was viele unterschätzen ist die Kraft der Fragen.
Wenn Du Dir einen kurzen Moment der Ruhe gönnst und Dir diese Fragen stellst, dann wirst Du auch Antworten finden.
Lass sie einfach in Dir aufsteigen. Es ist alles gut, was kommt!
Hier gibt es kein richtig oder falsch!

Vielen Frauen fehlt zurzeit Entlastung und Entspannung, aber auch die Anerkennung.
Wer auf Anerkennung von anderen wartet, kann leider meist lange warten.

Warum gibst du sie Dir daher nicht einfach selbst?

Ich bin sehr sicher, dass es jeden Tag, zig Momente gibt, in denen Du Dich anerkennen kannst.
Mein Vorschlag, den ich an der Stelle immer gebe, ist der Abendspaziergang.

Sofern möglich, schaff Dir am Abend Zeit für Dich und gehe alleine, ohne Ablenkung auf einen Spaziergang. Nun kannst Du in Ruhe den Tag durchgehen und die vielen Momente wahrnehmen, für die Du Dich anerkennen kannst.
Wenn das einmal nicht möglich ist, dann geht das natürlich auch bei einem gemütlichen Glas Wein oder einer Tasse Tee. ;-)

Ich habe mich vor kurzem einmal nicht alleine auf den Weg gemacht, sondern zu einem Abendspaziergang mit einer Freundin verabredet.
Das hat sehr gutgetan und auch dabei, kann man mal ordentlich Luft ablassen… :-)
Es grüßt Dich,

Deine Susanne
P.S. Ich habe vor längerer Zeit schon einmal einen Artikel zum Thema Wut geschrieben.
Vielleicht interessiert es Dich ebenfalls ihn zu lesen. https://susanne-johannsen.de/warum-macht-ihr-mich-so-wuetend/