Alltag – Weniger Hustle oder warum jeder Tag besonders ist.

„Lebe jeden Tag als wäre es Dein letzter!“


Dieser Spruch wird sehr häufig bemüht, wenn es darum geht, dass man sein Leben achtsamer führen soll. Die meisten Menschen hetzen durch ihren Tag und bekommen gar nicht mit, was um sie herum an schönen Dingen alles passiert oder sich zeigt.

Wir haben den Sinn fürs „Langsam sein“ verloren.

Unsere Zeit ist so schnell geworden, dass es sich seltsam anfühlt, wenn man dazwischen einmal stehenbleibt.
E-Mail, Smart Phones, etc. tragen alle dazu bei, dass wir Dauerbeschallt und Dauerpräsent sind. Immer erreichbar, Immer verfügbar, immer leistungsbereit und das auch noch gleichzeitig auf mehreren Kanälen.

Man könnte es auch effektiv und multifunktional nennen.
Oder aber auch einfach nur anstrengend und stressig.

Irgendwie ist es aber so normal geworden. Kaum einer macht sich darüber Gedanken – das passiert meist erst dann, wenn etwas vorfällt, das einen zum anhalten zwingt.

 

Seit einigen Jahren stehe ich nicht mehr 10 Stunden am Tag einem Arbeitgeber zur Verfügung.
Tatsächlich arbeite ich durchschnittlich nicht einmal 5 Stunden am Tag, sondern kümmere mich u.a. auch viel um mich, die Kinder und unser Familienleben.

Ich kann nicht sagen, dass ich immer zufrieden bin, was die Job Seite angeht.

Sie ist nicht erfolgreich im Sinne von erfolgreich, wie die Arbeitswelt und sehr viele meiner Mitmenschen es bezeichnen. Es bringt zu wenig Geld, sichert mir keine Rente und meine frühere Karriere habe ich einfach so über den Haufen geworfen.

Ab und zu packt es mich dann und eine Welle der Sorge und Vorwürfe bricht über mir zusammen.
Aber zurück in den Hustle eines Angestellten Jobs?
Zurück in die Abhängigkeit von Zeitvorgaben und Launen anderer?
Nein! No way!

Ich schwanke zwischen „Ich will Geld ausgeben und konsumieren!“, wie ich es früher täglich ausführlich betrieben habe, und „Ich genieße die Zeit für mich und die Kids und stecke dafür materiell zurück.“.
Dieser Satz klingt natürlich total super und aufopfernd lebensbejahend und irgendwie auch sehr nach Instagram & Co.

Wie gesagt, ich fühle den nicht immer, aber ich fühle, dass er für mich tatsächlich richtig ist.

Auch wenn ich mich gleichzeitig immer wieder glaube rechtfertigen zu müssen und mich selbst unter Druck setze, weil ich zu wenig Geld nach Hause bringe, mich von meinem Mann abhängig mache, Altersarmut droht und was einem sonst noch alles von außen rangetragen wird.

 

Aber was wollte ich denn nun eigentlich schreiben?

Ich bin der Meinung, dass wir uns von Sätzen wie „Lebe jeden Tag als wäre es Dein letzter!“ nicht unter Druck setzen lassen dürfen.

Was ist denn für Dich ein perfekter Tag?
Kann ein perfekter Tag nicht auch ein Tag aus dem Alltag einer Mutter sein. Einer Familie?
Oder einfach eines ganz normalen Human Being?

Irgendwie dachte ich immer, solche Tage können nur Stars oder Millionäre haben.

Sie, so meine Vorstellung, leben jeden Tag alles, was wir uns nur am Sonntag gönnen – oder im Urlaub.

Aber mittlerweile glaube ich das nicht mehr.
Niemand kann und niemand will das? Jedenfalls nicht auf Dauer.

Dieser Satz bezieht sich auf die Achtsamkeit und darauf, dass wir uns wieder besinnen und ab und zu innehalten sollen.
Frage Dich dann, was diesen Tag gerade gut macht.
Was habe ich heute bereits Schönes gesehen?
Wen habe ich getroffen?
Wer oder was hat mich bereichert?
Worüber habe ich mich gefreut?

Besonders in Momenten, in denen wir traurig oder unzufrieden sind, helfen uns solche Fragen, um uns aus diesem Tief wieder herauszuholen.

Unser Alltag muss kein Spa–Tag am Meer sein, an dem wir wundervolles Essen genießen mit einem Mann, der uns jeden Wunsch von den Lippen abliest und Kindern, die friedlich spielen und uns mit ihrem herzlichen Lachen erfreuen.
Das wäre total gruselig! (Täglich zumindest)

Auf was soll ich mich denn dann noch freuen? Muss es nicht einen Unterschied geben zu „normalen“ Tagen und Tagen, an denen wir uns etwas aus der Reihe gönnen?


Jeder Tag birgt etwas Besonderes! Wir ärgern und freuen uns, wir lachen und weinen, wir leben!

 
Es ist unsere Entscheidung, was wir daraus machen und wie wir die Welt sehen.
Jeden Tag aufs Neue.

Der heutige Tag ist zum Glück (hoffentlich) nicht mein letzter und er war nicht besonders im Sinne von außergewöhnlich.

Er war besonders, weil ich ihn gelebt habe.

Leben besteht aus allen Emotionen, allen Wetterlagen und den unterschiedlichsten Menschen.
Ich habe mich heute bereits gelangweilt und geärgert.
Ganz kurz hatte ich Selbstzweifel und ich hatte einen Moment in dem ich richtig gefeiert habe.
Ich habe frische Luft geatmet und war mit mir ganz allein. Die Kinder haben mich umwirbelt, kurz verrückt gemacht und dann wieder mit Liebe erfüllt. Mein Mann hat sich den ganzen Tag nicht gemeldet und mir am Abend die Füße massiert. Meine 96-jährige Oma bereitet sich auf einen Umzug in ihre neue Wohnung vor und ich darf sie darin bestärken und dankbar sein, dass es sie noch immer in meinem Leben gibt.

Das alles ist Alltag! Mein Alltag!

 

Der Tod wird im EKG durch die Null-Linie, einer Geraden ohne Ausschläge angezeigt.
Das Leben durch eine im Zick-Zack verlaufende Linie mit Ausschlägen nach oben und unten.

So sollte jeder Tag sein – so lange bis irgendwann der letzte kommt.
Dann blicke ich auf ein Leben aus Höhen und Tiefen und definitiv nicht aus einer Geraden zurück. Und ich wünsche mir, dass ich dann die Menschen um mich habe, die mich lieben.

Auf den Alltag!

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Beziehungen und innere Verbundenheit – Mein Weg zu mir

Sich zu finden ist eine große Aufgabe. Ich glaube sogar es ist eine Lebensaufgabe.

In diesen Prozess gehört natürlich auch, herauszufinden, was die eigene Bestimmung ist bzw., weil das Wort Bestimmung auch immer gleich so mächtig klingt, welcher Tätigkeit man nachgehen will.

Damit einher geht meist irgendein Ereignis, oder ein Einschnitt im Leben, der das Bisherige in Frage stellt.

Wie Du weißt, war das bei mir die Erkrankung meiner Tochter.
Allerdings ist mir nun aufgefallen, dass das Ganze bereits viel früher angefangen hat.

Der Ursprung meines neuen Weges liegt in meiner verloren gegangenen Verbindung zu mir bzw. meinem höheren Ich.

Manch einer nennt es auch Gott oder Universum.
Für mich war es auch immer Gott, aber ich löse mich immer mehr von der Konzentration auf eine (männliche) Person.
Letztendlich tragen wir doch alle das Göttliche in uns.
Selbst in der Bibel steht, dass Jesus zu seinen Jüngern sagte: „Ihr seid das Licht der Welt!“

Wenn also ich (und auch Du) das Licht der Welt bin, dann trage ich doch auch alle Weisheit, was mein Leben betrifft, in mir.

Ich habe bereits als Kind sehr viele Abende damit verbracht, mich auf meinen Balkon zu legen, in die Sterne zu blicken und mit Gott zu reden. Das habe ich ganz intuitiv gemacht. Es war auch sehr praktisch, weil ich ihm alles erzählen und um alles bitten konnte, ohne dass irgendein Widerwort kam.
Ich habe mich meine ganze Kindheit über und auch als Jugendliche, geborgen, begleitet und beschützt gefühlt.

Ich war verbunden.

Dann habe ich diese innere Verbundenheit verloren.
Ich war mit anderen Dingen beschäftigt, habe meine Bestätigung im außen gesucht und gefunden und brauchte diese Art der Verbindung nicht mehr.

Irgendwann traten Ereignisse in mein Leben, die so gar nicht zu mir, meinen Werten und meinem Leben passten.

Ich stürzte mich in eine Affäre, die allen Beteiligten größten Schmerz und Kummer brachte.
Hier herrschte das pure Ego.
Ich verlor komplett den Halt, meine Achtung, meinen Selbstwert und missachtete vieles, was mir bedeutsam und wichtig war.
Ich nannte es Liebe.

Heute weiß ich, wie wenig ich damals über Liebe wusste.

 

Ein Teil meiner Verbindung zu mir, kam mit meinem Mann und schließlich mit der Geburt meiner Tochter zurück. Aber das genügte noch nicht.
Erst die Erkrankung meines Mannes und dann die unserer Tochter, mit allem was dadurch folgte, sorgte dafür, dass ich wieder zu mir fand.

Wahrscheinlich klingt das alles ein wenig pathetisch.
Aber all das musste passieren und das ist mir erst jetzt bewusst geworden, so dass ich heute davon berichten kann.

 

Ich dachte immer, mein spiritueller Weg begann mit meinem Reiki Erlebnis.
Aber das ist gar nicht wahr. Er begann bereits viel früher.

Erst heute, wo ich mich viel mit mir und meinem Weg beschäftigt habe, wird es mir bewusst und ich erkenne, was immer da war, mir immer wieder vor Augen geführt wurde und ich es trotzdem nicht erkannt habe.

Ich trage eine tiefe Verbundenheit zu meinem Höheren Selbst in mir.
Einer meiner größten Werte und zugleich größten Kraftquellen sind meine Familie und meine Freunde.

Es ist mir ein großes Anliegen, Frauen darin zu unterstützen, ihre Verbindungen zu wichtigen Menschen zu verbessern und zu stabilisieren.
Dieser Weg führt meistens u.a. darüber, die Verbindung zu sich selbst zu finden.

Ich sehe so viele zerrüttete Beziehungen – ob zwischen Familien, Freunden oder Partnern.
Meistens liegt das an der eigenen Unzufriedenheit, am Ego und am Stolz.
Dabei geht es den Beteiligten in der Regel nicht gut. Sie fühlen sich einsam, nicht gesehen und unglücklich.

Aufeinander zugehen fällt vielen Menschen schwer.
Ich nehme mich davon nicht aus, denn ich habe selbst die Erfahrung gemacht, wie schwer das ist.

Vieles liegt jedoch einfach nur an der fehlenden und falschen Kommunikation.
Aber das kann man ganz leicht ändern und hierzu braucht es nur eins: den ersten Schritt.

Ich habe nach acht Jahren eine Beziehung zu einem Menschen wieder aufgenommen, der mir einmal sehr wichtig war. Mein verletzter Stolz hat mich davon abgehalten, den Kontakt aufzunehmen.
Aber ich habe erkannt, dass dieser mir mein Leben nicht leichter macht.
Wenn die Gedanken immer kreisen, man immer wieder ein doofes Gefühl in der Magengegend hat und sich traurig fühlt, dann ist es Zeit das Ego in die Ecke zu stellen und den Hörer in die Hand zu nehmen.

Ich habe mich beschwingt und glücklich gefühlt, als die Antwort meines Freundes kam und wie selbstverständlich ist er nun wieder in meinem Leben.

Es war ein innerer Impuls, dem ich gefolgt bin.
Diese innere Weisheit habe ich lange verdrängt und selten beachtet. Hätte ich ab und zu besser hingehört, wären mir meine Herzensthemen: Verbundenheit, Beziehungen, Kommunikation und Liebe, bereits viel eher aufgefallen.

Ich danke Dir, dass Du diesen Weg mit mir gehst und ich wünsche mir, dass Du Dich davon inspirieren lässt, Deine eigene Anbindung an Dich und dadurch auch an Dein Umfeld zu entdecken.

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

 

Wenn Du Dir Unterstützung wünscht, Deine Beziehungen zu verbessern und/oder in Deine innere Verbundenheit zu kommen, dann schreibe mir gerne eine E-Mail oder melde Dich direkt zu einem unverbindlichen und kostenlosen Kennlerngespräch an. Ich freue mich von Dir zu hören!
HIER kannst Du noch mehr über mich und meine Arbeit erfahren.

 

Authentizität – Wie authentisch bist Du und was bedeutet das überhaupt?

💫Podcastfolge: Übung zu mehr Gelassenheit

 

In der heutigen Folge stelle ich Dir eine kurze Übung vor, mit der Du mehr Gelassenheit im Alltag findest. Sie verschafft Dir einen Abstand zwischen Wahrnehmung und Reaktion und hilft Dir auch Antworten zu finden, um besser auf bestimmte Situationen reagieren zu können.

Man nennt diese Übung auch Herz Intelligenz Methode. Sie baut u.a. Angst, Sorgen und Stress ab, hilft bei Schlaflosigkeit und Erschöpfung, steigert die Kreativität und ermöglicht eine angemessene Entscheidungsfindung.

Das beste daran ist, dass Du sie sehr leicht in Deinen Alltag integrieren und auch mal verkürzt durchführen kannst, wenn es in akuten Situationen notwendig ist.

💫Podcastfolge: Glaubenssätze

Jede von uns hat Glaubenssätze in sich verankert, die im Leben die Richtung vorgeben.
Glaubenssätze bestimmen unseren Fokus und unsere Sicht auf und über die Welt. Das schöne daran ist, dass wir selbst Einfluss auf unsere Gedanken und somit unsere Überzeugungen und Glaubenssätze haben. Dafür müssen wir jedoch unseren Glaubenssätzen auf die Schliche kommen und definieren, was wir wirklich in unserem Leben haben wollen. Ich erzähle Dir in dieser Folge welche Glaubenssätze ich selbst in mir verankert habe und wie Du Dir Deiner bewusst werden kannst.

Bewusst sein

Es mag seltsam klingen, aber in diesem Frühling habe ich zum ersten Mal bewusst wahrgenommen, wie es Frühling wurde.

Ich habe zum ersten Mal so richtig wahrgenommen, dass die Bäume gestern noch kahl waren und heute bereits Blätter tragen. Den Moment, in dem sich die Blüten öffnen, habe ich natürlich verpasst, aber überhaupt so intensiv zu registrieren, dass plötzlich alles grün ist, empfinde ich gerade als großes Geschenk.

Ich habe meine Kinder darauf aufmerksam gemacht und sie freuen sich plötzlich über jeden Busch, den sie entdecken, der jetzt grüne Blätter trägt.

Das klingt in manchen Ohren eventuell ein wenig kitschig, aber es ist wirklich eine Bereicherung, wenn man merkt, dass man sich über solche Ereignisse freuen kann. Überhaupt die Tatsache, dass ich sie jetzt bemerke, ist für mich ein großes Glück.

Denn sie hat etwas damit zu tun, wie ich mein Leben mittlerweile führe. Der Fokus hat sich so sehr verändert, dass ich teilweise überrascht bin, wie weit ich mich von der Person entfernt habe, die ich noch vor ein paar Jahren war. Vielleicht bin ich aber auch wieder zu der Person zurückgekehrt, die ich ursprünglich einmal war? Wer weiß das schon so genau?

Kann man die jeweiligen „Susannen“, die ich in verschiedenen Lebensabschnitten war, für gut oder schlecht bewerten? Ich finde das wäre totaler Quatsch. Jeder Lebensabschnitt mit all seinen Umständen und Verhaltensweisen, die mich dann entsprechend ausgemacht haben, war für sich gesehen gut. Er war gut für diese Zeit. Er war gut für mein Wachstum. Jede Erfahrung, die ich dabei gemacht habe, war wichtig und gut. Ich bin nicht stolz auf jede davon. Aber sie gehören zu mir. Ich trage sie in mir und schätze sie als wertvolles Puzzlestück, das mein Leben gelenkt hat.

 

Nun bin ich also in einem Lebensabschnitt angekommen, in dem ich plötzlich bewusst meine Umwelt wieder wahrnehme. Tatsächlich stehe ich häufig abends am Fenster und nehme all das wahr, was der Tag hinterlassen hat. Kennt ihr den Geruch eines vergangenen Tages? Die Abendluft? Sie wird in der Stadt anders riechen als auf dem Land, aber sie riecht immer komplett anders, als am Morgen. Und auch diese Luft ist einfach nur wundervoll!
Echt doof, dass ich so ungern früh aufstehe…

Mir geht es jetzt weniger um die chemischen und atmosphärischen Prozesse, die dahinterstecken, als vielmehr darum, das Ganze überhaupt wahrzunehmen und zu genießen. Für ein paar Minuten innezuhalten und den Tag Revue passieren zu lassen. Ich mache das gerne, wenn die Kinder im Bett sind. Als Start des Abendprogramms öffne ich das Fenster und denke an das was heute war und was ich mir für die nächste Zeit wünsche. Das kostet nicht viel, aber glaubt mir, es tut unendlich gut.

 

Bewusst sein, bedeutet für mich auch immer bewusst wahrzunehmen, wie gut es mir gerade geht. Besonders dann, wenn ich eigentlich der Meinung bin, dass gerade alles Mist ist. Sobald ich anfange aufzuzählen, was alles wertvoll in meinem Leben ist und wofür ich dankbar bin, werden die negativen Gedanken verdrängt und machen einem Gefühl von Verwunderung Platz, worüber ich mich eigentlich beschwere. In jeder noch so ätzenden Situation findet sich etwas, wofür man dankbar sein kann und was einen glücklich macht. Glaubt mir, ich kann das wirklich beurteilen. Wer einmal um das Leben seines Kindes fürchten musste, kann nachvollziehen, wie schwer es sein kann, in so einer Zeit noch etwas Gutes zu finden.
Ich glaube, ich habe noch nie so viele dankbare und glückliche Momente gehabt, wie in dieser Zeit.
Natürlich hatte ich vorher auch viele glückliche Momente. Aber in dieser besonderen Zeit sind die oberflächlichen Freuden deutlich nach hinten gerückt und machten den Blick frei für die tief gehenden und wertvollen Freuden. Wow! Wie philosophisch…

Mir ist bewusst geworden, welch großes Glück es bedeutet eine Familie zu haben. Eine Familie, die über uns Vier hinausgeht. Ein Zusammenhalt von Eltern, Großeltern und Geschwistern, Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen. Aber auch die Freunde müssen an der Stelle mit einbezogen werden, weil auch sie einen wesentlichen Beitrag zum Glück geleistet haben. Zurückhaltung und gleichzeitige Präsenz. Das richtige Maß an Anteilnahme und Ablenkung. Was haben wir uns über die vielen liebevollen Gesten (Luftballons, Päckchen, Karten, etc.) gefreut. Die vielen kleinen Videobotschaften, die voller Liebe für uns und besonders für meine Tochter waren. Ohne, dass es großer Worte bedarf. Einfach nur die Zeit, die uns von jedem Einzelnen geschenkt wurde, in der er sich uns gewidmet hat, war für uns wertvoll und erscheint mir im Nachhinein als so besonders.

Jedem, den ich von dieser Zeit berichte, erzähle ich, dass sie trotz der furchtbaren Umstände, eine unglaublich wertvolle Zeit war.

Eine meiner größten Erkenntnisse war, dass Stress uns den Familienalltag versaut.
Unser durchgetacktes Leben mit seinen Plänen, Terminen und Zeitvorgaben, verursacht so viel Unzufriedenheit und Ärger und wir sind uns dessen viel zu wenig bewusst. Wir empfinden den Alltag als anstrengend, sind genervt und fühlen uns abgehetzt. Am Ende sind wir traurig und frustriert, weil wir die Kinder angemeckert haben und wieder einmal viel zu wenig Zeit hatten uns gemeinsam mit ihnen zu freuen.

Während der Behandlung meiner Tochter, befanden wir uns in einer Art Blase. Mittendrin aber dennoch abseits der normalen Welt. Wir hatten einen festen Termin am Tag, den wir Dank der familiären Unterstützung ganz entspannt abhandeln konnten. Den restlichen Tag verbrachten wir ganz im Einklang mit unseren Bedürfnissen. Abgestimmt auf die Kinder, aber auch so, dass es uns Erwachsenen ebenfalls gefiel. Keine Hektik, kein Stress, kein Druck, kaum Verpflichtungen und keine Erwartungen von außen. Auch dieser Umstand wurde mir erst im Nachhinein bewusst. Wir hatten in dieser Zeit so gut wie nie Stress mit den Kindern. Sie waren völlig entspannt, weil wir es waren. Und das alles, obwohl wir uns doch in einer massiven emotionalen Stresssituation befanden.

Natürlich gab es auch in dieser Zeit emotionale Tiefpunkte, deren Auslöser meist einfach nur die Angst war. Aber selbst diese wurden durch den nicht vorhandenen zeitlichen Druck und die Fürsorge durch Familie und Freunde aufgefangen und überwunden.

 

Ich möchte euch an dieser Stelle elf Faktoren nennen, die mir gezeigt haben, wie einfach man glücklich sein kann und die vieles im Leben erleichtern:

  • Familie wertschätzen und „pflegen“
  • Gegenseitige Fürsorge
  • Auf die eigenen Bedürfnisse hören
  • Energieräuber und Zeitfresser aufdecken und sich zumindest teilweise davon verabschieden
  • Die Kinder als Kinder erleben und von ihnen lernen (sie entschläunigen so ungemein)
  • Klar und deutlich kommunizieren was einem wichtig ist und was man von anderen braucht
  • Gute Freundschaften pflegen
  • Oberflächliche Bekanntschaften ruhen lassen und sich auf die wichtigen konzentrieren (dafür ist einfach keine Zeit)
  • Die vermeintlich kleinen Ereignisse (neue Blätter an den Bäumen) wahrnehmen und wertschätzen. Sie machen schon so glücklich, dass es nicht mehr bedarf.
  • Sich selbst wertschätzen und ein Mitgefühl für sich selbst zulassen.
  • Spiritualität (an irgendwas glauben – völlig egal an was oder wen)

 

Für all diese Faktoren gilt es, dass man sich bewusst darüber wird, was einem wichtig ist. Aber Achtung! Es sind nicht die Ziele, die wir erreichen wollen.

Sondern das Gefühl, das hinter der Erfüllung unserer Ziele steht.

 

Es grüßt euch

Eure Susanne