Komfortzone – Welche Geschichten erzählst Du Dir und welche hindern Dich daran, Dein Leben in die Hand zu nehmen?

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Es gibt einen Ort, an dem es sehr gemütlich ist und wo man es sich richtig bequem machen kann. Hier fühlst Du Dich wohl und geborgen, alles ist und bleibt wie es war und Du musst überhaupt nichts tun.

Bewegung? Unerwünscht!
Veränderung? Auf gar keinen Fall!
Wachstum? Wer braucht das?

Dieser Ort nennt sich „Komfortzone“ und jeder von uns kennt ihn. Diese Komfortzone ist jedoch bei jedem von uns unterschiedlich ausgeprägt. Bei dem einen ist sie sehr groß und weitläufig, bei dem anderen etwas beengter.

Aber für jeden von uns wirkt dieser Ort wie ein Netz – er hält uns zurück und macht uns das Weitergehen sehr schwer.

Dieser Ort ist Schutzzone und Gefängnis zugleich.
Unser Körper/ unser Gehirn hat kein Interesse an Veränderung. Man hat es sich gemütlich gemacht, hier kennt man sich aus und hier kann einem nichts passieren.

Wenn ich meine Komfortzone verlasse, laufe ich Gefahr, dass sich Dinge verändern und meine Welt auf den Kopf gestellt wird. Nichts bleibt, wie es ist und ich muss mich an vielen Stellen anpassen und verändern, um nicht unterzugehen.

Dein Körper hat daran gar kein Interesse, denn für ihn bedeutet das großen Stress.

Er versteht zunächst die neuen Muster nicht. Er kennt sie nicht und sucht nach Handlungsmöglichkeiten und weiteren Spielräumen. Um die Veränderung gut durchstehen zu können, verlangt außerdem mein Kopf einen Sinn hinter dem Ganzen. Was soll das? Was bringt mir das?

Erst wenn ich Stück für Stück kleine Änderungen in meinen Alltag einbaue, gewöhnt sich mein Gehirn an die Veränderung und lässt diese zu.

Wir kennen sie doch alle. Diese Gedanken, die plötzlich auftauchen, wenn man neue Ideen hat. „Ach komm, was soll das? Das wird doch eh nichts. Ich habe das doch gar nicht gelernt. Die Leute werden sich bestimmt lustig über mich machen…“

Sie wollen verhindern, dass wir unsere Komfortzone, in der wir sicher sind, verlassen und uns plötzlich in unbekanntes Terrain begeben. Dort könnte jedoch Gefahr lauern und davor will uns unser Gehirn schützen.

 

Eine vergleichbare Beschützerfunktion übernehmen auch die Geschichten, die wir uns gerne über uns selbst erzählen. Diese Geschichten beginnen meist mit Sätzen, durch die wir unsere Situation erklären bzw. rechtfertigen können.
Beliebt sind Satzanfänge wie:

„Ich sollte …“

„Bei mir ist es immer so, dass …“

„Irgendwann werde ich …“

„Ich bin nicht gut in …“

„Ich versuche …“

 

Es gilt sich dieser Geschichten bewusst zu werden und zu hinterfragen, ob sie tatsächlich wahr sind.
Ist es wirklich so, oder entspringt diese Haltung meiner eigenen Interpretation und Spekulation?

Du musst wissen, dass niemand außer Dir, diese Geschichten schreiben kann. Nur Du allein bist verantwortlich für den Inhalt und kannst entscheiden wie sie geschrieben werden.

Hier geht es im Wesentlichen darum, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und es nicht auf andere zu schieben, dass irgendwas nicht so läuft, wie Du es Dir vorgestellt hast oder es Dir wünscht.

 

Um eine Veränderung zu erzielen, musst Du diese Geschichten loswerden.
Dafür solltest Du jedoch wissen, was Du Dir den ganzen Tag so alles erzählst.
Achte einmal darauf, was Du Dir ständig sagst und worüber Du nachdenkst.

Enttarne die Lügen, denn genau darum handelt es sich. Die Geschichten sind nicht wahr, aber Du hast Dich bereits so sehr an dieses Gerede gewöhnt und damit identifiziert, dass Du sie nicht mehr als solche (unwahren Geschichten) wahrnimmst.

In welchem Bereich Deines Lebens läuft es nicht so, wie Du es Dir wünscht und welche Sätze sagst Du Dir dabei?
Vielleicht sagst Du Dir dauernd, dass Du eine schlechte Mutter bist, weil Du so vieles nicht auf die Reihe bekommst.
Ist das wirklich so?
Was bekommst Du denn nicht auf die Reihe?
Denkst DU so oder hat Dir das jemand tatsächlich schon einmal gesagt?
Wenn Du das denkst, was sagst Du Dir dann?
Sagst Du Dir dann vielleicht „Ich kann es eh niemandem recht machen.“ Oder „Wenn ich einmal mehr Zeit habe, dann …“

Oder bist Du unglücklich über Deinen „After-Birth-Body“ und sagst Dir z.B.: „Ich habe einfach zu wenige Selbstdisziplin.“

Auch hier wieder die Frage: Ist es wahr, was Du da über Dich selbst denkst?
Ist Dein Körper wirklich so unansehnlich?
Hat er es denn verdient, dass Du so über ihn denkst? Entspricht er einfach nur nicht mehr den Idealen der Modewelt oder darf er für das, was er geleistet hat (nämlich ein oder mehr Kinder auf die Welt zu bringen) anerkannt werden?

 

Sei Dir bitte über Folgendes bewusst:
Wenn Du Dir sagst, Du hast wenig Selbstdisziplin, dann kannst Du Dich genau dahinter verstecken.

Dann erklärst Du Deine Situation mit diesem Satz und musst nicht mehr viel dagegen unternehmen.
Dadurch ist es dann ja praktisch „erlaubt“ trotzdem am Abend fettige Knabbersachen zu essen und keinen Sport zu treiben, denn Du hast ja zu wenig Selbstdisziplin.

Wenn Du Dir sagst, dass Du es eh niemanden recht machen kannst, musst Du auch nicht mehr nach Möglichkeiten suchen, die Deine Situation verändern (verbessern) könnten.

Beginnst Du jedoch, Dir diese Gedanken und Geschichten bewusst zu machen, dann kannst Du auch anfangen langsam auszusteigen und diese Geschichten hinter Dir zu lassen.

Ein erster Schritt wäre die Perspektive zu verändern.
Trete zurück und betrachte Dich und Deine Situation aus einiger Distanz. Dadurch kannst Du deutlich leichter erkennen, dass Du allein dazu beigetragen hast und musst nicht mehr nach Schuldigen suchen, die Dir wenig helfen können.
Sehe das, was Du erkennen kannst, nicht negativ!
Du hast es jetzt erkannt und kannst nun die Chance wahrnehmen, etwas zu verändern.

DENN: Du bist die Chefin Deines Lebens!

Erkenne Deine Macht an, indem Du es einfach einmal ausprobierst.
So oft sagen wir uns, was alles nicht geht und ich möchte Dich heute dazu einladen, einmal etwas größer zu denken. Damit meine ich, dass Du Deine Wünsche und Bedürfnisse nicht als Wolkenschloss abtust, sondern beginnst, sie Wirklichkeit werden zu lassen.
Lass all das Gerede darüber, was offenbar alles nicht geht, los und erschaffe, was Du in Deinem Leben erschaffen willst.
Grenzen gibt es nur in Deinem Kopf!

Es ist mehr möglich als Du denkst, Du musst Dich jedoch auf den Weg machen.
Gehe kleine Schritte. Du musst nicht Morgen alles verändern.
Was ist Dir wichtig?
Mach eine Liste und teile die Punkte in Prioritäten.
Stell Dir vor, wie es wäre, wenn Du die jeweiligen Punkte auf der Liste realisieren würdest.
Wie würde Dein Leben in einem Jahr dann aussehen?
Und ganz wichtig: Wie würde Dein Leben aussehen, wenn Du diese Punkte NICHT angehst?

Du kannst jeden Moment neu wählen. Rollst Du den Berg wieder runter oder bleibst Du stehen, um Dir darüber klar zu werden, was Du verändern willst? Erst dann kannst Du den Berg weiter rauf gehen.
Durch eine einzige Frage („Was ist wichtig für mich?“ oder „Was ist da noch alles möglich?“) kannst Du Deine Perspektive verändern. Das ist Deine Macht! Nutze sie!

Ich weiß, das sagt sich alles so leicht.
Wenn man in seinem Alltag steckt, ist es oft schwer noch Zeit und Energie zu finden, sich um Veränderungsprozesse zu kümmern.

ABER!
Es braucht nicht viel und es müssen nicht sofort die ganz großen Schritte gegangen werden.
Jede kleine Änderung sorgt dafür, dass Du Dich ein Stückchen aus Deiner Komfortzone bewegst und Dich von Deinen alten Geschichten verabschiedest.
Ein kurzes Innehalten sorgt meist dafür, dass wir dann viel schneller und besser vorwärtskommen.

Mach den Versucht – es lohnt sich!

 

Jede Mutter ist eine Heldin – auch Du!

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne

Fußball WM: Was wir Mütter vom Fußball lernen können und wie Du die WM für Dich nutzen kannst

Mamas sind nicht nur Heldinnen. Sie sind auch Weltmeisterinnen!

Weltmeisterinnen im Organisieren, abarbeiten, Zeit einteilen, Effektivität, Flexibilität, Vielseitigkeit, Multitasking und vielem mehr.

Ich nehme daher die Fußball WM 2018 zum Anlass uns Mütter einmal mit Fußball und dem Bundestrainer zu vergleichen.
Es gibt einige Parallelen zwischen uns und wir können tatsächlich auch etwas vom Fußball lernen. Das hatte ich zunächst gar nicht erwartet, aber am Ende sind mir sogar noch ein paar Punkte eingefallen, wie ihr die WM auch ein wenig für euch nützen könnt.

Der Bundestrainer, Jogi Löw, hat eine ganze Fußballmannschaft zu betreuen und darunter sind einige Jungs, die mit Sicherheit nicht einfach sind.
Ok, er muss deren Wäsche nicht waschen. Die Jungs tragen keine Windeln mehr und sind auch sonst aus dem Gröbsten raus (die meisten zumindest).
Aber dennoch können wir einiges von ihm lernen.
Wie organisiert er den Haufen, ohne dabei wahnsinnig zu werden? Wie motiviert er die Jungs und wie schaffte er es, dass sie alle auf ihn hören?

1. Er gibt klare Anweisungen.
Hier gibt es keinen Spielraum. Er ist der Trainer und was er sagt, gilt!
Selbstverständlich dürfen sich die Spieler einbringen und Vorschläge machen, aber das letzte Wort hat immer der Trainer.
Auch wir Mütter sind die Trainer unserer Kinder und insgeheim auch der gesamten Familie.
Wir sagen in der Regel, was gemacht wird. Die Organisation aller Geburtstage, Urlaube, Ausflüge, Freizeitprogramme, etc. liegt zu einem Großteil bei uns Mamas und somit sollten wir uns auch als diejenige begreifen, die wir sind – diejenige, die sagt, was getan wird oder eben als die Trainerin.

2. Jeder Spieler kennt seine Aufgaben.
Ein Torwart übernimmt nicht die Aufgabe der Stürmer und umgekehrt.
Ähnlich kann es zu Hause umgesetzt werden, in dem jedes Kind eine bestimmte Aufgabe bekommt, für das es zuständig ist.
Damit überträgst Du Verantwortung und zeigst, dass Du Deinem Kind vertraust. Das macht dein Kind stolz und Dir nimmt es „To Does“ von der Liste. Hier kommt es natürlich auf das Alter Deiner Kinder an. Aber selbst ein Kind von 1,5 kann schon seinen Teller zum Tisch bringen oder etwas in den Müll werfen.

3. So eine Mannschaft funktioniert nur, wenn eine klare Struktur vorgegeben ist.
Kinder lieben Struktur. Es muss ja nicht mega streng zugehen, aber eine grobe Vorgabe, wie der Alltag abläuft, kann viele Diskussionen vermeiden und Dein Leben erleichtern. Hier sind auch feste Rituale, die ihr einführt, eine große Hilfe.
Viele Fußballspieler haben ein Ritual bevor sie aufs Spielfeld gehen.
Hier einmal vier Rituale, die Christiano Ronaldo u.a. vor jedem Spiel durchführt – und diese zahlen sich immerhin richtig aus:
– Bei der Anreise im Mannschaftsbus sitzt er immer in der hintersten Reihe, bei der Anreise mit dem Flugzeug hingegen immer in der vordersten.
– Beim Spielfeld angekommen, betritt er den Rasen zuerst mit dem rechten Fuß.
– Vor dem Anpfiff springt er noch einmal hoch ihn die Luft.
– Im Stadion weiß er genau, wo seine Angehörigen sitzen. So kann er ihnen nach jedem seiner vielen Tore zujubeln.

Rituale innerhalb der Familie können z.B. sein:
– ein Tischspruch
– Eine bestimmte Bett-geh-Zeremonie wie z.B. Schlafanzug anziehen, vorlesen, Gute Nacht Lied
– Kuscheln im Elternbett am Sonntagmorgen
– Mit Papa am Sonntag Brötchen holen
– Am Abend sagt jeder wofür er heute dankbar ist, was seinen Tag schön gemacht hat
– Dienstag = Oma Tag

4. Einmischung von außen hilft nicht.
Sie verwirren, machen unsicher und verhageln am Ende gern das Ergebnis.
Es ist immer gut, sich einen Rat zu holen, aber wenn zu viele Leute von außen reinquatschen, dann kommt selten etwas Gutes dabei raus.
Du kannst entscheiden, wie weit die Einmischung geht und wann Du das Interview abbrichst. Sei Dir bewusst, dass nur Du den 100%igen Einblick in Deine Mannschaft hast. Von außen lassen sich sehr schnell schlaue Ratschläge erteilen. Aber nur Du weißt, was wirklich los ist und somit auch, was richtig oder falsch ist.

5. Jogi Löw kann es nie allen recht machen.
Er hat nie die richtigen Spieler dabei. Er verwendet nie die richtige Strategie und am Ende verhält er sich auch nicht korrekt am Spielrand.
Aber ihm ist das völlig egal. Muss es ja auch! Zu Fußball haben ca. 80 Millionen Menschen in Deutschland eine Meinung und ähnlich ist das auch beim Thema Familie & Co.
Jeder meint, mitgackern zu können – ob gefragt oder ungefragt. Alle wissen sie es besser und am Ende müssen Jogi und auch Du das umsetzen, was ihr für richtig haltet.

6. Jogi Löw hat sehr hohe Ansprüche.
Die Messlatte liegt ja auch sehr hoch. Schließlich geht es darum den Titel zu verteidigen. Das verursacht jedoch enormen Druck. Dieser Druck ist noch größer, wie wenn er als Trainer von Irland antreten würde und endlich auch mal zeigen will, was er kann.
Jeder erwartet, dass seine Jungs super spielen. Sie sind ja die Weltmeister und wehe sie fliegen frühzeitig raus.

Auch Mütter haben riesige Ansprüche – vor allem an sich selbst.
Aber werden wir wirklich besser, wenn wir unter solch gewaltigem Druck spielen? Macht es nicht eher unsicher und in der Erwartung eines Fehlers begehen wir ihn dann meistens auch?
Es stresst ungemein, wenn wir glauben unseren Ansprüchen nicht gerecht zu werden.
Müssen wir denn wirklich immer Weltmeister sein?
Reicht es nicht auch dabei zu sein und Freude am Spiel zu haben?

Ok. Beim Fußball reicht das wahrscheinlich nicht. Ich kann verstehen, dass der Titel verteidigt werden muss und alle Fußballfans wahnsinnig enttäuscht sind, wenn das Ziel nicht erreicht wird und Deutschland frühzeitig nach Hause fliegen muss.
Aber ich denke für uns Mamas gilt das nicht. Wir dürfen auch mal Abstriche machen und müssen nicht in allen Bereichen performen. Was wir uns jedoch abschauen können, ist der Umgang der Fußballer mit den Niederlagen. Sie gestehen sie ein, suchen jedoch immer wieder nach Möglichkeiten, wie es beim nächsten Mal besser klappen wird. Im Fußball herrscht grenzenloser Optimismus und den dürfen wir Mamas uns auf jeden Fall abschauen!

Wie kannst Du die Zeit der WM positiv für Dich nutzen?
Ich habe Dir ein paar Punkte zusammengestellt, von denen ich der Meinung bin, dass sie ganz hilfreich sein können.
Vielleicht sind ja ein oder zwei dabei, die auch für Dich machbar sind. Sie gelten allerdings nur, wenn Du selbst kein großes Interesse an den Spielen hast.

1. Wenn Du eine Jungs Mama bist, schicke Deinen Mann mit den Jungs großzügig zum Fußball gucken und gönne Dir in dieser Zeit etwas, das Dir gut tut. (Massage, Pediküre, Mädelsabend, …)

2. Wenn Du eine Mädchen Mama oder eine Couple Mama bist, dann kannst Du Punkt 1 genauso umsetzen. Schenke Deinem Mädchen einfach auch ein Trikot und sie wird sich ebenso als Fußballfan wahrnehmen ;-)

3. Jetzt ist es ganz einfach Deinen Mann glücklich zu machen und Dich als beste Ehefrau zu präsentieren: habe einfach kaltes Bier auf Vorrat im Kühlschrank, Knabbersachen im Schrank und bestelle Pizza oder Burger. Mit all diesen Sachen hast Du keinen Aufwand, wirst aber Großes bewirken.

4. Du kannst Deinen Junior sechs Wochen lang im Fußballtrikot zur Schule schicken. (bitte dann jedoch wenigstens eine Wechsel-Trikot-Garnitur)
Das bedeutet sechs Wochen lang keine andere Wäsche und kein Gezanke am Morgen bzgl. des Outfits.

5. Verziehe Dich während des Spiels ins Schlafzimmer und lies in Ruhe ein Buch, höre Musik oder schaue eine Serie, die Du sonst nicht ansehen kannst.
Du wirst ganz sicher nicht vorgeworfen bekommen, dass ihr zu wenig Zeit miteinander verbringt.

Mein Sohn hat sein erstes Fußball Trikot bekommen und ist mega stolz darauf, auch wenn er eigentlich noch gar nicht so richtig kapiert, was das eigentlich bedeutet. Ihm ist es zum Glück auch noch egal, dass es sich nicht um ein original Adidas Trikot handelt.
Ich freue mich schon darauf, ihn zusammen mit seinem Papa vor dem Fernseher sitzen zu sehen und fragen zu hören, wer „die Weißen“ und wer „die Blauen“ sind.
Es erinnert mich an meine Kindheit und auch wenn meine Schwester und ich nie besonders Fußball interessiert waren, so fanden wir es trotzdem immer toll, mit dem Papa zusammen ein Spiel zu sehen. Und wenn es nur deshalb war, dass der Fernseher lief.

Meine Tochter saß letztens neben meinem Mann auf dem Sofa und schaute mit ihm Fußball. Die eine Mannschaft war in rot und wurde so auch am Fernseher bei der Ergebnisanzeige dargestellt.

Nach einer Weile sagte sie: „Du Papa, bei der einen Mannschaft ist der Akku fast leer.“

In diesem Sinne, wünsche ich euch eine wunderschöne Fußball–WM–Zeit, in der ihr ein wenig freie Zeit für euch abknapsen und eure Akkus wieder aufladen könnt.

 

Es grüßt euch

Eure Susanne

Keiner Seite gerecht werden – wie Du es schaffst diesem Gefühl entgegenzuwirken. Ein kleiner Text für Mamas` Mind-Set

Diesen Artikel kannst Du Dir auch gerne anhören.
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Vergangenen Sonntag hatte ich einen wunderschönen Workshop zum Thema Stress im Mutteralltag. Wir waren eine kleine aber feine Runde in der Vertrauen und Offenheit herrschten. Eine Mama berichtete, dass sie das Gefühl hat, keiner Seite gerecht zu werden. Egal an welche Stelle sie blickt, überall kommt sie nicht zurecht bzw. ist sie unzufrieden.
Im Job hat sie das Gefühl, dass ihr die Kollegen, seitdem sie Mutter ist, keine verantwortungsvollen Aufgaben mehr übertragen. Sie ist ja „nur“ noch 30 Stunden im Büro. Außerdem fehlt ihr zum Teil das Verständnis ihrer Kollegen und Vorgesetzten für ihre Situation und sie hat das Gefühl sich ständig rechtfertigen zu müssen.

Nach dem Büro hetzt sie zum Kindergarten, holt ihren Junior ab, fährt nach Hause oder vielleicht noch kurz zum Einkaufen. Danach Abendessen und ab ins Bett mit dem Kind.
„Wo bleibt hier bitte die Zeit mit meinem Kind?“ „Klar hat er Spaß im Kindergarten, aber sollte er nicht auch ein bisschen Zeit mit seiner Mama verbringen?“

Nachdem das Kind im Bett ist, wartet eigentlich noch ein Berg Wäsche auf sie und den Staubwedel hat auch schon lange kein Möbelstück mehr gesehen. Ach ja, einen Mann hat sie auch noch, der sich vielleicht freut, wenn man ein paar Worte (oder am Ende sogar die Wäsche) mit ihm wechselt…

Und dann wäre da noch eine Klitzekleinigkeit: SIE!
An welcher Stelle kommt eigentlich sie?

Es ist kein Wunder, dass sie sich fragt, wo eigentlich ihr Leben geblieben ist?
Ein „To Do“ jagt das Nächste, sie ist total platt und hat das Gefühl nichts wirklich gut zu machen. Mittlerweile bemerkt sie, wie sich eine Müdigkeit bei ihr einschleicht, die sie kaum noch die Arme heben lässt.

An dieser Stelle hat diese Mama erst einmal eine fette Anerkennung dafür erhalten, dass sie so offen darüber erzählt und dass sie trotz ihrer knappen Zeit zum Workshop erschienen ist.
Es gab die Anerkennung aber vor allem dafür, dass sie Verantwortung für sich übernommen hat und sich nicht diesem Zustand hingibt, sondern etwas für sich tut!

Das ist nämlich ein ganz großes Problem.
Viele Mamas erlauben sich nichts für sich selbst zu tun. Etwas, das ihnen guttun würde.
Sie hetzten lieber von einem Termin zum nächsten, Hauptsache das Kind ist jeden Tag ausreichend beschäftigt, und vergessen dabei, dass ihre Energie komplett in den Keller rauscht, obwohl sie das Wichtigste ist, was sie haben.
Es fehlt sogar die Zeit sich Gedanken zu machen, weshalb man keine Zeit hat bzw. wie man sich besser organisieren könnte.

Liebe Mama. Du bist so wichtig!
Aus welchem Grund nimmst Du Dich selbst jedoch nicht so wichtig?

Nur wenn es Dir gut geht, geht es auch Deinen Kindern und Deiner Familie gut!
Wem kannst Du noch von Nutzen sein, wenn Du krank und völlig am Ende im Bett liegst und nicht mehr die Füße hochbekommst? Niemandem!
Dann ist nämlich genau das eingetreten, was Du vorher durch Dein Verhalten vermeiden wolltet. Dass Du keiner Seite mehr gerecht wirst, weil Du ausfällst.

Bevor Du daher die unterschiedlichen Seiten betrachtest, solltest Du Deinen Blick zunächst auf die Wichtigste darunter richten – auf DICH!

Was sind Deine Bedürfnisse?
Was ist für Dich wichtig?
Wie soll Dein Familienleben aussehen, damit es Dir dabei gut geht?
Wie soll Dein Arbeitsleben aussehen, damit es Dir dabei gut geht?
Wie soll Deine Beziehung sein, damit es Dir dabei gut geht?

Und frage Dich dabei bitte auch, wie all diese Punkte nicht sein sollen!

Erst wenn Du Dir darüber im Klaren bist, kannst Du anfangen bewusst die Bereiche in Deinem Leben zu gestalten.
Du wirst nicht alles ändern können, aber glaube mir, es gibt immer und an jeder Stelle Möglichkeiten, auf die Du Einfluss nehmen kannst!

An erster Stelle steht zunächst die Akzeptanz, dass manche Dinge so sind, wie sie sind.
Du musst sie jedoch dafür nicht gut finden!
Denn nach der Akzeptanz haderst Du nicht mit der Situation, wodurch Du nur Energie und Kraft verlierst, sondern richtest Deinen Fokus auf die Möglichkeiten, die Du jetzt hast.

Worauf kannst Du dennoch Einfluss nehmen?
Welche Handlungsmöglichkeiten hast Du?
Mit wem musst Du sprechen?
Wem musst Du erklären, wie es Dir geht, damit man gemeinsam einen Weg der Änderung besprechen kann?

Denn das ist auch ein tolles Phänomen. Vieles von unseren Sorgen und Ängsten spielt sich lediglich in unserem Kopf ab. Da spinnen wir uns die wildesten Szenarien durch und wissen aber eigentlich gar nicht, ob die überhaupt wahr sind?
Denken die Kollegen wirklich so über Dich?
Ist Dein Chef wirklich so ein Idiot oder kommt er gar nicht auf die Idee, dass Du so empfinden könntest?

Kann es eventuell Dein eigener Anspruch sein, den Du in Deinen Augen nicht erfüllst und diese Meinung auf Deine Kollegen projizierst?

Meist ist es nämlich tatsächlich so, dass die anderen gar nicht der Meinung sind, die wir uns in unserem Kopf ausgemalt haben. Selbst wenn sie doch Deine Befürchtungen bestätigen sollten, so kannst Du dann wenigsten reagieren und entsprechend etwas verändern.

Wir fallen ganz häufig auf die Trugbilder herein, die unser Gehirn uns vorgaukelt, damit wir ja nicht aus unserer Komfortzone treten.
Aber mach einmal den Versuch und geh alle Bereiche einzeln durch – an welcher Stelle kannst Du Einfluss nehmen und etwas verändern? Wer kann Dir helfen? Was braucht es, damit es Dir besser geht?

Für den Anfang müssen es auch keine großen Veränderungen sein. Du wirst sehen, sobald Du anfängst in den einzelnen Bereichen für Ordnung und Klarheit zu sorgen, verändern sich die Dinge, werden leichter und regeln sich fast von selbst. Entscheidend ist, dass Du den ersten Schritt machst.
Wenn Du merkst, dass es funktioniert und Du tatsächlich Einfluss nehmen kannst und Dich nicht der Situation ohnmächtig gegenüberstehen siehst, wirst Du Dich gestärkt und nicht mehr fremd bestimmt fühlen.

Ein wesentlicher Aspekt fehlt jedoch noch: bevor Du Dir vorwirfst, was Du alles nicht schaffst und wem oder was Du nicht gerecht wirst – würdest Du bitte einmal Deinen Fokus ändern und den Blick darauf richten, was Du alles schaffst und leistest!

Die Dinge, die Du nicht erledigt hast, kannst Du am Ende des Tages eh nicht mehr ändern oder beeinflussen.

Deine Gefühlslage schon! Sie liegt ganz allein in Deiner Hand!

Wenn Du am Abend anerkennst, was Du geschafft hast und vor dem Schlafen vielleicht sogar noch ein paar Gedanken der Dankbarkeit für etwas oder jemanden hinbekommst, dann wird sich Dein Bild über Dich und Deine Situation ganz sicher verbessern.

Ein letzter Ratschlag zum Schluss: Unterschätze nie die Kraft, die Dir eine andere Person schenken kann, einfach nur dadurch, dass sie da ist und zuhört.
Meist braucht es tatsächlich nicht mehr, um eine Antwort zu finden.

Erlaube Dir für Dich zu sorgen!
Du bist Mama und keine Maschine.

 

Denke daran:
Jede Mutter ist eine Heldin – auch Du!

 

Es grüßt Dich

Deine Susanne